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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Dämon unbedingt sehen lassen, hä?«
    »Seht Ihr, Naximanda …« Bharkleed sagte es mit einem Tonfall, der eher wie ein Befehl klang. Er blickte dem kleinen Männlein tief in die zuckenden Kaulquappenpupillen und zog sich einen Stuhl heran: »Seht Ihr, es gibt hunderterlei – nein, was sage ich: tausenderlei Fragen, die es im Falle Eures Hinscheidens zu bedenken gilt. Könnt Ihr Euch vorstellen, daß Ihr nach erfolgtem Ableben noch Zeit findet, Eure Ersparnisse in Obolusse zu tauschen, damit Ihr Charon bezahlen könnt? Ihr glaubt gar nicht, wie altmodisch der ist: kein Obolus, kein Service! Dabei gibt es keine andere Möglichkeit, um über den Styx zu kommen, laßt Euch das von mir gesagt sein! Also kümmert Euch drum, bevor es zu spät ist und bevor es Euch wirklich leid tut. Ganz unter uns: Der Wechselkurs, den der vital Geforderte zu zahlen hat, ist haarsträubend. Haarsträubend! Ungenügende Sicherheiten, versteht Ihr? Hohes Kreditrisiko!«
    Flaezz nickte eindringlich, ernsthafte Sorge lag auf seinem Gesicht, er rückte um ein bedrohliches Stück näher heran. S.H.A. Wenzl lächelte salbungsvoll.
    »Aus diesem Grund wenden sich zunehmend mehr Menschen an uns und nehmen unsere Hilfe in Anspruch bei der Regelung jener Angelegenheit, mit der sich letztendlich jeder unweigerlich befassen muß.« Ein indigoblau gekleideter Arm reichte über den mit Pergamenten übersäten Tisch und schnippte Naximanda ein Kärtchen gegen die zitternde Nase. »Es gibt drei Dinge im Leben, um die kein Mensch herumkommt: Geburt, Tod und die unerläßliche Notwendigkeit, reservieren zu lassen.«
    Naximanda zuckte mit zwei außerordentlich verwirrten Schultern. Derartige Unterredungen sollten an einem Dienstagvormittag schlichtweg verboten sein.
    »Sehen wir der Sache ins Gesicht«, fuhr der Hohepriester Bharkleed fort und piekte so lange mit seinem Kärtchen gegen die Nase des Generaldirektors, bis der es ihm endlich aus der Hand nahm. »Der Tod ist eine Angelegenheit, die alles andere als streßfrei verläuft. Im günstigsten Fall bleibt es einem vielleicht erspart, daß man sich mit solchem Kleinkram herumschlagen muß wie Vorbestellung, Geldwechsel, Genehmigung für Mehrgepäck beantragen …«
    »…?« Panisches Entsetzen flackerte in Naximandas Augen, die bis jetzt auf das kleine weiße Pergamentrechteck gerichtet gewesen waren.
    »Ach? Noch nie davon gehört? Dachte, jeder wüßte von dieser Sache! Ihr erinnert Euch doch an Rammbses IX.? Ist vor ein paar Jahren gestorben. Also, ihn hat’s böse erwischt wegen Mehrgepäck. War aber auch extrem – dieser Haufen Pferde, Gesinde, Frauen! Und die Hälfte war noch gar nicht tot! Kostet extra, wenn man in den Hades will und nicht wenigstens drei Tage tot ist. Quarantäne, versteht Ihr? Die sind da echt pingelig, sind die da.«
    »Wa…?« Naximanda klappte den Mund langsam auf, dann wieder zu.
    »Ist doch ein Trost, daß man sich jetzt gegen so was versichern kann, hä?« Bharkleed leckte mit der Zunge über die eckigen Zähne.
    »Versi…?«
    »Lebenswichtig. Geh niemals unversichert in den Tod!«
    »Aber, was …?«
    »… soll schon schieflaufen?« fiel ihm Bharkleed ins Wort und grinste wie ein Haifisch. »Ha, Ihr würdet es nicht glauben!«
    »Doppelbuchung«, nannte Flaezz, der über die indigoblaue Schulter Seiner Eminenz blickte, als Beispiel.
    Naximandas Augenbrauen hüpften mit einem Satz die Stirn hinauf.
    »Doppel…?«
    »Kommt öfter vor, als man glauben würde.« Bharkleed legte die gefalteten Hände unter das Kinn und versuchte, so unschuldig wie ein Chorknabe dreinzuschauen – die Anwandlung, zur Steigerung der Wirkung mit den Wimpern zu klimpern, verkniff er sich im letzten Moment wieder. »Laßt eine Handvoll Dämonen in der Einwanderungsbehörde krank sein; stellt Euch vor, die Pestilenz findet plötzlich ihren alten Schwung wieder; nehmt nur mal an, den guten alten Krieg juckt’s wieder einmal in den Fingern – schon ist er dahin, der gemütliche Fensterplatz, den Ihr gebucht habt. Und mit ihm das Geld für den Fahrpreis, und genauso Euer Gepäck – falls man nicht sowieso vergessen hatte, es einzuladen. Reklamation zwecklos. Bleibt nur abzuwarten, bis wieder ein Platz frei ist.«
    »Wie lange …?«
    »Wer weiß? Vielleicht schon bei der nächsten Überfahrt, vielleicht erst nach Wochen, möglicherweise auch erst nach Jahrhunderten …! Das ist eben das Kreuz mit der ewigen Verdammnis: Es gibt keinen Anlaß mehr, Probleme schnell zu regeln! Und wenn Ihr

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