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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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1.
     
    Zwanzig Jahre lang hatte Trimalorius nach ihr gesucht, und jetzt hatte er sie gefunden …
    Wie ein Mond aus schwarzem Metall hing die uralte Raumfestung in der schwarzen Unendlichkeit des interstellaren Leerraums, fernab aller Sonnen, in ewiger Finsternis, ein düsterer Schatten, der drohend die Sterne der galaktischen Randbezirke verdunkelte.
    »Endlich!« flüsterte Trimalorius. »Ich wußte es, daß ich dich finden würde. Ich wußte es! ARAK-NOR!«
    In der stillen Zentrale der BIG BAZAAR klang sein Flüstern wie das Rascheln getrockneter Blätter. Die Triebwerke des ringförmigen Interstar-Schiffes schwiegen; im freien Fall stürzte die BIG BAZAAR der Festung entgegen.
    Gebannt starrte Trimalorius auf den konkav gewölbten Hauptmonitor, der die Frontseite der Zentrale in ein riesiges Fenster verwandelte.
    Der Weltraum war schwarz wie ein Kohlensack, aber die hochempfindlichen Ortungsgeräte der BIG BAZAAR lieferten ein gestochen scharfes, detailliertes Simulationsbild der Festung.
    Sie war groß, so groß, daß sich die achtzig Meter dicke und zu einem vierhundert Meter durchmessenden Ring gebogene Stahlröhre der BIG BAZAAR neben ihr wie ein Staubkorn ausnahm: eine massige, sechseckige schwarze Scheibe, vierzig Kilometer im Durchmesser und zehn Kilometer hoch. Im Zentrum der Scheibe ragte ein spindelförmiger Turm mehrere tausend Meter hinaus in den Raum. Die Oberfläche der Festung war grob strukturiert, von Graten, Furchen und Wülsten überzogen, mit Geschütztürmen, Abstrahlpolen und Sensorkuppeln bedeckt. Hier und dort — wie schreckliche Wunden — klafften gezackte, scharfkantige Risse und Löcher, und an vielen Stellen war das glatte Metall schorfig rauh und porös wie ein Schwamm. Bis auf eine gähnend finstere Hangaröffnung in der Nähe des Spindelturms waren alle Schleusentore geschlossen. Nirgendwo durchbrach das Licht einer Positionslampe die stellare Nacht.
    Die Festung war eine Ruine.
    Eine Ruine, die darauf wartete, daß die Schätze, die sie seit Äonen in ihrem Innern barg, von einem wagemutigen Mann gehoben wurden.
    Trimalorius lachte glucksend.
    Er war ein großer, dicker Mann, dessen Leibesumfang fast den schweren Servosessel sprengte, der rechts und links von wuchtigen Schaltkonsolen gesäumt wurde. Rosige Pausbacken und ein bartloses Doppelkinn verliehen ihm ein behäbiges, gutmütiges Aussehen, doch das kalte Blau seiner Augen strafte den Eindruck Lügen. Seine glänzende Halbglatze wurde von einem Kranz golden gefärbter, hochstehender Haare umrahmt, und dicht über seiner Nasenwurzel saß ein funkelnd roter, streichholzkopfgroßer Edelstein.
    Seine Blicke huschten über die Displays der Schaltpulte. Keine energetische Aktivität. Er schnaufte erleichtert. So drohend die Waffenkuppeln und die gewaltigen Vierfachstrahlrohre der Energiekanonen auch aussahen, sie stellten längst keine Gefahr mehr dar.
    ARAK-NOR war schon seit Jahrtausenden tot.
    Mit gleichbleibender Geschwindigkeit näherte sich die BIG BAZAAR dem offenen Hangar. Noch fünfzehn Minuten bis zum Andocken. Genug Zeit, um den historischen Moment im elektronischen Reisetagebuch festzuhalten.
    Trimalorius grinste.
    Nach seiner Rückkehr zum Sternenbund würden sich die großen stellaren Tridi-Gesellschaften um die Rechte an seinem multimedialen Reisebericht reißen. Allein die Erlöse aus dem Mediengeschäft mußten ihm Millionen einbringen — und das war nur ein Bruchteil des Gewinns, den er sich vom Verkauf der Kunstschätze und Artefakte erhoffte, die er während seiner zwanzigjährigen Reise in den Lagerräumen der BIG BAZAAR angehäuft hatte.
    Er sah wieder zum Hauptmonitor hinüber. Das stählerne Sechseck der alten Raumfestung füllte den Bildschirm inzwischen aus. Rings um die Hangaröffnung war das einst glänzende schwarze Metall stumpf vom Belag aus kosmischem Staub und seltsam porös, fast schwammig von der harten Strahlung einer Supernova, die vor wenigen Jahrhunderten in diesem Teil der Milchstraße explodiert war.
    Der offenkundige Zerfall beruhigte Trimalorius.
    Seine geheime Befürchtung, daß die Festung noch funktionsfähig sein könnte, erwies sich als unbegründet.
    Zufrieden schnaufend überprüfte Trimalorius den Sitz seiner Kleidung, die entgegen seiner sonstigen Gewohnheit äußerst schlicht ausgefallen war — er trug pelzbesetzte, papageienbunte Pantoffeln, eine schwarze Pluderhose, die über seinem voluminösen Bauch von einem handbreiten, kostbar verzierten Technogürtel zusammengehalten

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