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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Beiderbecke, dieser ewig alkoholisierte Künstler. Deshalb wird sein Vurguzz auch immer schlechter. Weil er irgendeinen üblen Plan ausheckt, und das kostet Zeit, glauben Sie mir.«
    Kospodin verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln.
    »Es geht um Phibus Kumpel, Magazinverwalter im 3. OD. Er … «
    » … plant ein Komplott zur Übernahme des Schiffes!«
    » … ist seit dem ersten Aufstand der Kultisten spurlos verschwunden. Er wohnte im selben Kabinentrakt wie Gahl Belfort; Gahl hat sich um den alten Mann gekümmert und ist natürlich sehr besorgt … «
    »Kumpel … Kumpel«, murmelte McLasky. »Ah, ich kenn ihn. Ziemlich klein, weißes, schütteres Haar, mager, Brillenträger und reichlich verschroben, richtig?«
    »Eine geradezu perfekte Personenbeschreibung«, bestätigte der Raumpilot.
    »Wahrscheinlich haben ihn die Kultisten erwischt. Oder er ist untergetaucht, um nicht als herculeanischer Agent entlarvt zu werden.«
    Muller McLasky fuhr sich mit der Hand über das vom Alkohol aufgedunsene Gesicht. »Ich … «
    Der SD-Chef verstummte. In offensichtlicher Verwirrung drehte er den Kopf hin und her, nestelte am Kragen seiner blauen Uniform und begann plötzlich breit zu grinsen. »Untertauchen«, sagte er verträumt. »Große Sterne, wie lange habe ich nicht mehr getaucht! Natürlich aus Sicherheitsgründen. Als SD-Chef kann ich unmöglich nur mit der Badehose bekleidet ins Schwimmbad gehen. Schwimmbäder sind bekanntlich der bevorzugte Treffpunkt von Agenten jeder Couleur!«
    Calvin Kospodin kicherte. Ihm war mit einemmal so leicht und unbeschwert zumute, als hätte er ein paar Gläser Vurguzz getrunken. »Vielleicht sollten Sie im Nudistenbad tauchen, Muller. In einer Badehose kann ein Agent ein ganzes Waffenarsenal verstecken, aber ein Nudist ist einzig und allein mit seinem Sex-Appeal bewaffnet.«
    Der SD-Chef sprang begeistert auf. »Das ist die Lösung! Nackt wie die Evolution uns schuf! Kompromißlos und einsatzbereit! Tauchen mit und ohne Schnorchel! Frauen jagen und von Frauen gejagt werden! Ich breche sofort auf … «
    »Warten Sie, Muller! Sie können unmöglich allein ins Nudistenbad gehen. Das Risiko ist viel zu groß!« Kospodin hob beschwörend die Hände. »Ich sage Ihnen, jede Frau ist eine potentielle Agentin, und ich möchte nicht, daß Sie tauchen und plötzlich feststellen, daß Sie nicht mehr auftauchen können.«
    McLasky griff sich an den Kopf. »Aber das ist ja grauenhaft! Was soll ich denn nur tun? Seit meiner Kindheit träume ich vom Tauchen. Ich muß mir diesen Traum endlich erfüllen, verstehen Sie?«
    »Wenn Sie überhaupt jemand versteht, dann bin ich das«, versicherte Kospodin. »Die Lösung ist einfach — ich begleite Sie und halte Ihnen die Agentinnen vom Leib, während Sie sich Ihren Kindheitstraum erfüllen.«
    »Sie sind ein wahrer Freund, Calvin.« Der SD-Chef schneuzte sich. »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Nehmen Sie die Flasche Vurguzz aus Ihrem Schreibtisch mit ins Nudistenbad«, sagte der Raumpilot und stand auf. »Das ist Dank genug.«
    Grinsend und schwatzend, brüderlich den Vurguzz teilend, verließen die beiden Männer das Büro, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an Frust, Gondelor und Trimalorius zu verschwenden.
     
     
     
    Samwell A. Goldberg war ein kleiner, drahtiger Mann mit einem spitzen, listig wirkenden Gesicht, wasserhellen Augen und den feuerroten Haaren der Bewohner des Eiry-Systems.
    Und wahrscheinlich war Goldberg der einzige Mensch an Bord der NOVA STAR, der keine Freunde, sondern nur Geschäftspartner hatte.
    Im Schneidersitz thronte er auf einem meterhohen Leichtmetallcontainer neben einem Haufen unterschiedlichster Waren und sah mit unverhohlener Habgier auf das gute Dutzend Kunden hinunter, die sich in der unbenutzten Lagerhalle im Hecksektor des 2. Oberdecks eingefunden hatten, um beim Schwarzmarkt-Sam jene Dinge zu kaufen, die sonst nirgendwo erhältlich waren.
    Goldberg fischte eine längliche Plastikschachtel aus dem Warenhaufen und präsentierte sie der Kundschaft.
    »Eine echte cygranische Singblume, unmittelbar vor der Blütezeit vakuumkonserviert, 1-A-Qualität, und die letzte ihrer Art! Wie ihr alle wißt, wurde Cygran im vierten Jahr des Krieges von den Herculeanern bombardiert. Die Singblume ist also eine wirkliche Rarität. Wer sie erwirbt und nach der Befreiung des Sternenbundes durch Kloning vermehrt, wird sich folglich nicht nur um den Artenschutz verdient machen, sondern auch steinreich

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