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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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werden!« Der Händler wedelte mit der Vakuumkonserve. »Nun, nun? Ist denn keine Unternehmerpersönlichkeit mit Weitblick in unserer Runde? Wer will reich werden? Die Investitionskosten sind lächerlich gering — tausend müde Kredits, Finanzierung durch Schuldverschreibung, einlösbar erst nach der Befreiung!«
    Eine schlanke, hochgewachsene Frau mit dunkelgrünen Augäpfeln, wie sie für die Flüchtlinge von den Linderghast-Planeten typisch waren, rümpfte geringschätzig die Nase. »In den Jahren nach der Befreiung werden die Menschen Wichtigeres zu tun haben, als sich mit Singblumen zu beschäftigen. Jeder weiß doch, daß sie mindestens zwei Stunden intensive Zuwendung am Tag brauchen, um nicht einzugehen.«
    »Ich sprach von Unternehmerpersönlichkeiten mit Weitblick «, erinnerte Samwell Goldberg. »Wer immer nur an den nächsten Tag denkt, wird nie Kreditmillionär werden.«
    »Tausend Kredits, sagten Sie, Samwell?« meldete sich ein korpulenter Mann, der zum Technischen Korps gehörte.
    »Sie haben richtig gehört, Rasmuss. Sie sind doch Rasmuss, nicht wahr? Von Alpha Empirion?«
    Der Techniker lächelte geschmeichelt.
    »Sie haben recht. Ich habe vor zwei Monaten einen … «
    » … Legierungsanalysator gekauft, ich erinnere mich.« Goldberg nickte; der Analysator stammte aus den Beständen, die von Vordermann Frust illegal beiseite geschafft worden waren. Durch Zufall hatte er das Geheimlager des Chefregistrators entdeckt und kurzentschlossen geplündert. »Sind Sie mit dem Analysator zufrieden, Rasmuss?«
    »Natürlich. Sonst hätte ich Sie schon längst damit erschlagen.« Der Techniker lachte dröhnend.
    »Ha, ha«, stimmte Goldberg in das Lachen ein. »Ich liebe Menschen mit Humor. Ich wette, Rasmuss, Sie sind nicht nur eine dynamische Unternehmerpersönlichkeit, sondern auch ein Mann, der über jenen Weitblick verfügt, der in unserer heutigen Zeit kostbarer ist als Sonnenjuwelen! Mit dieser spottbilligen Singblume — wohlgemerkt die letzte ihrer Art — werden Sie ein ganzes Wirtschaftsimperium aus dem Boden stampfen, das Rasmuss-Monopol für geklonte cygranische Singblumen!«
    »Meinen Sie wirklich?« Rasmuss wirkte beeindruckt.
    »Ich weiß es, mein Bester, ich weiß es!« Goldberg reichte ihm die Vakuumkonserve. »Hier ist Ihre goldene Zukunft! Die Kreditregistrierung erledigt meine bezaubernde Assistentin, Layla Oh, die im Vorraum auf Ihren Daumenabdruck wartet.«
    Ein Raumsoldat in der purpurroten Uniform der Flotte trat nach vorn. »Ich brauche ein Geschenk, Samwell, irgend etwas Ausgefallenes, exotisch Exquisites … «
    »Für Ihre Freundin oder Frau? Da hätte ich … «
    »Wollen Sie mich beleidigen?« knurrte der Soldat. »Natürlich für meinen Freund.«
    »Natürlich, natürlich.« Der Schwarzmarkthändler grinste verzerrt. »Nur ein Versprecher. Was halten Sie von einem original antiken Glasschwert aus der legendären Ära der Gottherrscher von Zyn, über viertausend Jahre alt, mit Echtheitszertifikat des Galaktohistorischen Instituts und kleinen Schäden, die wirklich kaum der Rede wert sind … «
    Goldberg kramte geschäftig in seinem Warenangebot.
    »Was für Schäden?« fragte der Soldat mißtrauisch.
    »Der Originalknauf mußte leider durch eine — täuschend echt — wirkende Imitation ersetzt werden. Das Schwertblatt übrigens auch. Aber was macht das schon?«
    Große Sterne! durchfuhr es Goldberg. Was rede ich da? Was ist mit mir los?
    Der Raumsoldat lief rot an. »Sie meinen, das ganze verdammte Glasschwert ist nichts weiter als eine verdammte Imitation?«
    »Keineswegs. Das Echtheitszertifikat ist hundertprozentig echt.«
    »Ah! Das ist ja wundervoll! Einfach zauberhaft!« Der Soldat strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. »Mein Freund wird begeistert sein. In Ordnung, Sammy, ich nehme das Zertifikat.«
    »Nicht das Schwert?« fragte Goldberg verdutzt.
    »Ich habe soeben herausgefunden, daß ich Waffen verabscheue. Im Grunde meines Herzens bin ich der friedlichste Mensch der Milchstraße. Liebe statt Krieg! Die uralte Forderung muß endlich durchgesetzt werden!«
    »Das ist ja schrecklich interessant«, säuselte die Linderghast-Frau.
    Goldberg spürte, daß der Soldat recht hatte. Liebe statt Krieg und Verschenken statt Verkaufen! Tränen der Rührung traten ihm in die Augen. Wie hatte er es bisher nur ertragen können, diesen netten Menschen für sündhaft überhöhte Preise diesen minderwertigen Schrott anzudrehen? Warum war er nur so geldgierig gewesen? Hatte

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