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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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nächstbesten Fenster und schwang den Gewehrlauf durch die Luft. Zweihundert Jahre altes Glas zersplitterte. Dann sprang er in die Regennacht hinaus.

17
    M aggie strauchelte und geriet aus dem Gleichgewicht, nicht zum ersten Mal. Wütend fluchte Dannys Kammerdiener und zerrte sie auf die Beine. Die Falten des Chitons waren zu lang, die Sandalen zu groß, und das Gewicht des prall gefüllten Sacks behinderte sie zusätzlich. Wann immer sie in Schlamm oder glitschiges, feuchtes Gras trat, rutschte sie aus. Der Mann stieß sie von der Zufahrt zwischen die Bäume.
    Blinzelnd blieb sie stehen, strich nasses Haar aus ihrem Gesicht und versuchte sich im Dunkeln auf den Weg zu konzentrieren, der vor ihr scheinbar ins Nichts führte. Der Diener fluchte wieder, die schwarze Silhouette seines Arms sauste herab. Instinktiv duckte sie sich, ihre Füße verloren den Halt, und sie stürzte. Mit ausgestreckten Händen versuchte sie sich abzustützen, dabei entglitt ihr der Sack.
    Ein harter, brutaler Stiefeltritt traf ihre Rippen, warf sie seitwärts in den Schlamm. In ihrer Brust explodierte ein brennender Schmerz.
    »Elende Hure!«, fauchte der Kammerdiener. »Wenn du auch nur ein einziges Schmuckstück verlierst, schneide ich dir das Herz aus dem Leib!«
    Keuchend lag sie am Boden, Schlamm drang in ihr Haar.
Der Mann hob den Sack auf und vergewisserte sich, dass der Knoten die Öffnung immer noch fest verschloss.
    Nur ein Drittel aller Juwelen hatte sie gestohlen. Geschickt hatten Miss Howsers flinke Finger mit den Schlössern hantiert. Um sie aufzubrechen, hätte Maggie sogar in ihrer Glanzzeit doppelt so lange gebraucht. Diese Beobachtung beseitigte den letzten Rest ihrer Zweifel - auf ihre Talente legte Danny keinen Wert, sie sollte nur den Sündenbock abgeben. Nach dem Coup würde sie sterben.
    Der Diener wandte sich wieder zu ihr, und sie wappnete sich gegen einen weiteren Tritt. »Steh auf!«
    »Das kann ich nicht!«, zischte sie erbost. »Meine Rippen sind gebrochen.«
    Als seine wüsten Beschimpfungen und die Androhung eines zweiten Fußtritts nichts nützten, seufzte er: »Hör mal, ich werde den Sack tragen. Steh endlich auf! Danny will dich sehen. Aber bevor ich dich trage, erschieße ich dich lieber und führe ihn hierher.«
    Mühsam erhob sie sich, jeder Atemzug jagte heftige Schmerzen durch ihre Brust. Gebrochen war nichts, sonst würde sie noch schlimmere Qualen erleiden, aber sicher angeknackst. Wenigstens konnte sie den Weg ohne Last fortsetzen, während ihr Peiniger den Sack und sein Gewehr schleppte - ein kleiner Sieg, ein unbedeutender, falls sie sich in ihr Schicksal fügen würde.
    Aber noch war sie nicht bereit, alle Hoffnung auf Leben aufzugeben. Taumelnd folgte sie dem Mann durch die Nacht, nass und schmutzig klebte die weiße Robe an ihren Beinen, der Saum schlang sich um ihre Fußknöchel. Bei jedem
Schritt schlug der kleine Revolver gegen ihren Schenkel. Schließlich blieb sie stehen, schlüpfte aus den Sandalen und ignorierte die Flüche des Kammerdieners. Ihre Zehen gruben sich in den Schlamm. Aber sie würde zumindest nicht stolpern, wenn irgendetwas Gefährliches passierte.
    Der Mann hob den Deckel seiner Laterne, was kaum etwas nützte. Jetzt bestand die Welt nicht mehr aus tausend Schatten, sondern aus einem schwachen Lichtstrahl, der sich zwischen schwarzen Wällen aus Baumstämmen hindurchkämpfte. In kaum vernehmlichem Flüsterton verwünschte Maggie den Diener, während sie in seine Fußstapfen zu steigen versuchte.
    Plötzlich erreichten sie wieder den Rand der Zufahrt. Wasser plätscherte, viel lauter als der Regen, und Maggie kniff die Augen zusammen. Der Fluss an der Grenze des Grundstücks? Hier müsste es eine Brücke geben …
    Irgendetwas regte sich im Dunkel, Maggie konnte es nicht genau erkennen. Dann tauchte eine geschlossene Kutsche aus den Schatten auf, die Tür wurde geöffnet, ein Mann in einem weit geschnittenen Mantel sprang heraus.
    »Hallo, mein Mädchen.« Obwohl Danny seine Stimme nicht erhob, übertönte sie den rauschenden Regen.
    Unwillkürlich erschauerte Maggie, beißende Kälte versteifte ihre Muskeln. »Wo ist Frankie? Ich will ihn sehen.«
    »Hier ist er nicht, meine Liebe. Aber keine Bange, es geht ihm gut.«
    »Ich will ihn sehen. Sonst wird nichts aus unserem Geschäft.« Ihre Hand glitt durch den Schlitz zwischen den
Falten der Robe in die Tasche, sie ertastete den Revolver. Feucht, aber funktionsfähig.
    Von grellem Licht getroffen, zwinkerte Maggie. Danny

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