Flamme der Leidenschaft - Roman
die Leute, du würdest sie inakzeptabel finden und dich weigern, ihr Debüt zu unterstützen. Und außerdem bist du jetzt eine Baroness, du darfst dich nicht für immer verstecken. Übrigens wirst du heute Abend nicht im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stehen, weil es genug andere Abwechslungen gibt.«
Nach einer langen Pause nickte sie. »Ich nehme an, Lily kann nur ein einziges Mal debütieren.«
»Und mit Gottes Hilfe wird Millie nur ein einziges Mal von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren.« Die anderen Abwechslungen erwähnte er nicht.
Auf diesem Ball trat die Familie zum ersten Mal seit jener verhängnisvollen Hausparty, die mit zwei Leichen geendet hatte, in der Öffentlichkeit auf. Nach der offiziellen Version hatten Charles, Maggie und Dines einem kriminellen Kammerdiener das Handwerk gelegt, auf Kosten von Dines’ Leben. Auch der Verbrecher war ums Leben gekommen. Außer den Verschwörern kannten nur zwei andere Personen die Wahrheit. Miss Howser hielt wohlweislich den Mund, um einer Gefängnisstrafe oder der Deportation zu entrinnen. Und Gifford? Wie viel er über Dines’ Pläne wusste, hatte Charles nicht herausgefunden. Jedenfalls schwieg der Mann.
Obwohl Maggie die Notwendigkeit zu lügen verstand, fühlte sie sich elend, wann immer Dines’ Heldentum gepriesen wurde. Charles vermied es tunlichst, über jene Ereignisse zu sprechen.
Nun blickte sie wieder über die Balustrade. »Als kleines Mädchen kletterte ich oft zum Schnürboden der Royal Italian Opera hinauf und beobachtete die Sänger. Dabei stellte ich mir vor, wie es wäre, eines Tages auf dieser Bühne zu stehen.«
»Das wirst du gleich herausfinden.«
»Ja, vielleicht«, stimmte sie belustigt zu. »Schau doch, man hat uns entdeckt. Da ich jetzt eine Edgington bin, sollte ich endlich beginnen, meine Rolle zu spielen und meinem skandalösen neuen Namen Ehre zu machen.«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, hauchte einen Kuss auf Charles’ Lippen, und er schenkte ihr ein mutwilliges Lächeln.
»Wenn du einen Skandal heraufbeschwören möchtest, musst du das auf die richtige Weise tun.« Dann nahm er sie in die Arme und küsste sie voller Leidenschaft.
Glücklich schmiegte sie sich an ihn. Ihr Mund war weich und nachgiebig, trotzdem heiß, süß und fordernd. Sekundenlang empfand er den verlockenden Impuls, seine Frau hochzuheben und ins Schlafgemach zu tragen - zum Teufel mit dem Ball.
Aber seine Vernunft siegte. Als Maggie sich aus seiner Umarmung befreite, verrieten ihre verschleierten Augen, dass sie ähnliche Wünsche hegte wie er.
»Sicher haben wir einige Leute ganz furchtbar schockiert«, flüsterte sie.
»Zumindest werden sie entrüstet tuscheln, wenn wir uns viel zu früh in unsere Suite zurückziehen.«
Maggie lächelte strahlend. »Gehen wir nach unten, Lord Edgington?«
»Mit Vergnügen, Lady Edgington.«
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt - wieder einmal - Emma Gads und Robin Perini, die mir halfen, dieses Buch in Form zu bringen. Anne Bohner und Nancy Yost bin ich ewig für ihre Unterstützung dankbar und dafür, dass sie an mich glaubten, wodurch ich mein Ziel erreichen konnte.
1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung Dezember 2007
bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
Copyright © by Lydia Joyce 2007 Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007 by
Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagmotiv: Alan Ayers
Redaktion: Regine Kirtschig
ES ⋅ Herstellung: Heidrun Nawrot
eISBN : 978-3-641-02895-4
www.blanvalet.de
www.randomhouse.de
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