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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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jedem Zimmer, in das er spähte, wuchs seine Angst. Er war zu spät dran. Viel zu langsam
kam er voran. Wie konnte sich eine kleine Frau so schnell bewegen? Vielleicht war sie nicht allein.
    Schließlich riss er die letzte Tür in diesem Flügel auf. Nichts. Nicht einmal eine Reisetruhe. Er trat ein, als könnte seine Anwesenheit Maggie heraufbeschwören. Wo musste er sie suchen? Überall konnte das Treffen stattfinden, auf dem Dachboden, im Keller, im Wald. Sogar in London, um Himmels willen …
    Plötzlich fiel ihm eine Bewegung vor dem Fenster ins Auge. Mit zwei Schritten hatte er es erreicht und wagte seinen Augen kaum zu trauen. Eine weiße Gestalt kämpfte sich durch den strömenden Regen die Zufahrt hinab. Sein Gesicht ans Glas gepresst, legte er seine Hand darauf, damit die Spiegelung des Fackelscheins seine Sicht nicht behinderte. Tatsächlich, ein weißer Chiton. Die kleine Gestalt musste Maggie sein. Gott segne dich, Millie, für deine albernen Kostüme!
    Er richtete sich auf. Im selben Moment reflektierte die Glasscheibe etwas, das sich nicht hier befinden dürfte. Blitzschnell sprang er zur Seite, und etwas sauste an seiner Schulter vorbei, flog ins Fenster, zertrümmerte es in tausend Scherben, die in seine nackten Arme stachen. Er ließ die Fackel fallen, die auf dem Teppich schwelte, dann duckte er sich und tastete nach der nächstbesten Waffe. Seine Finger packten die Lehne eines zierlichen Stuhls vor dem Toilettentischchen, er schwang ihn hoch, um den Angreifer abzuwehren. In seinem Schultergelenk spürte er den Schmerz eines harten Aufpralls, die Gestalt brach in einer Wolke aus weißem Stoff zusammen und rührte sich nicht mehr.

    In den ersten Sekunden gewann Charles den verwirrenden Eindruck, die Person, die auf der Zufahrt gelaufen war, habe ihn irgendwie hier oben attackiert. Maggie? Nein, im Flammenschein glänzte blondes Haar. Miss Howser. Und Gifford und Dines. Was planten sie?
    Innerhalb kurzer Zeit erhellte sich der Raum. Der Teppich brannte! Charles drehte sich zu der Serviette um, die er zu Boden geworfen hatte, und sah Flammen aus dem Teppich lodern. Hastig ergriff er die Serviette an einem Zipfel, hob sie hoch und zertrampelte das Feuer. Das alles dauerte viel zu lange. Vor lauter Ungeduld zitterten seine Hände, als er eine neue Serviette anzündete. Nach kurzem Zögern warf er die alte zum Fenster hinaus, und der Regen löschte die Flamme.
    Mit der Spitze einer Sandale stieß er Miss Howsers Körper an. Neben ihrer Hand lag ein Kerzenleuchter. Sie bewegte sich nicht. Sollte er sie fesseln? War sie tot? Er schüttelte den Kopf und zwang sich, klar zu denken. Er durfte keine Zeit verlieren. Und er brauchte eine Waffe, eine bessere als den Kandelaber.
    In wachsender Angst rannte er auf den Korridor zurück. Das Jagdzimmer lag in Erdgeschoss. Er war nur wenige Schritte von der Haupttreppe entfernt. Während er zum Absatz stürmte, liebkosten die Flammen, die aus der Serviette schlugen, seinen Handrücken. So schnell stürmte er nach unten, dass er auf der fünften Stufe ausrutschte und beinahe in die Halle hinabstürzte.
    Wenn ich tot bin, nütze ich ihr nichts, dachte er und zwang sich zur Vorsicht.

    Auf dem Weg zum Jagdzimmer stieß er beinahe mit Peter Radcliffe zusammen, der aus einem Seitenkorridor auftauchte, eine Kerze vor seinem fröhlichen Gesicht.
    »Also, ich muss schon sagen, Edgington!«, rief er, als Charles ihm die Kerze entriss und die Serviette fallen ließ. »Die gehört mir, du Mistkerl!«
    »Hol dir eine neue«, fauchte Charles und folgte einem anderen Korridor.
    Maggie war eine Diebin, eine Verbrecherin. Deshalb konnte er niemanden um Hilfe bitten. Niemand durfte es erfahren. Oder das Gesetz würde sie genauso unbarmherzig töten, wie Danny es plante. Endlich erreichte er das Jagdzimmer, inspizierte den Inhalt der Waffenschränke und vergeudete kostbare Sekunden, bis er fand, was er suchte - eines der neuen Gewehre, für die man vorgefertigte Patronen verwendete. Erleichtert riss er es aus dem Schrank. Jetzt die Munition. Er öffnete eine Schublade nach der anderen. Da waren sie. Er lehnte die Waffe an die Schrankwand, steckte die Patronen in seinen Beutel und hielt nur lange genug inne, um eine in die Kammer zu schieben.
    Das Gewehr in der Hand, spähte er aus einem der Fenster an der Vorderfront. Nun sah er die weiße Gestalt auf der Zufahrt nicht mehr, und seine Brust verengte sich. Er blies die Kerze aus, ließ sie fallen, lief durch das Dunkel zum

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