Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
an manchen Stellen ganz und gar verfault, sodass seine blutbefleckten, gebrochenen Knochen durchschienen.
»Ach, Eheweib, ich habe von dem Tag geträumt, an dem du zu mir zurückkehren würdest.« Er bedeutete ihr mit einer Geste, zu ihm zu kommen.
»Nein! Nein!« Als sie den Kopf schüttelte und die Füße in den Boden stemmte, zwang MacRieve sie näher zu treten. »Lass mich los!«
»Wenn es dein Wunsch ist, auf diese Weise fortzufahren, Lucia, so sei es«, sagte Cruach. »Kette sie an«, befahl er MacRieve.
MacRieve riss sie so brutal in seine Arme, dass er sie beinahe zerdrückte. Schon jetzt zwang ihn der Gott dazu, derjenigen wehzutun, die er liebte.
Obwohl sie sich nach Kräften gegen ihn wehrte, warf er sie mit so viel Wucht auf den Altar, dass ihr Schädel hart aufschlug. Sie sah nur noch verschwommen und bekam kaum noch Luft. Der Bogen in ihrem Rücken drückte sich in ihre Haut. Dennoch kämpfte sie gegen die Männer in den Umhängen, die eines ihrer Handgelenke ergriffen. MacRieve schloss mit Leichtigkeit die Handschelle um ihr anderes Handgelenk.
»Bitte, tu das nicht! Garreth!«
Keine Reaktion.
Trotz ihres Widerstandes ketteten sie sie an den Altar. Sie hatte gebetet, ihn nie wieder berühren zu müssen. Dort lag sie nun, bewegungslos, schutzlos, als Cruach zu ihr herüberhumpelte.
»Was haben wir denn hier?« Mit lüsternem Blick legte er ihr die knotige Hand aufs Knie und arbeitete sich von dort aus langsam vor.
Sie erschauerte. Bittere Galle stieg in ihrer Kehle auf.
Doch an ihrem Oberschenkelköcher hielt er inne. »Hatte die Jägerin etwa vor, mich noch einmal wie eine Jagdbeute zu erlegen?« Seine fleischigen Finger schlossen sich um den Pfeil, den sie hergebracht hatte, um ihn zu töten. Gemächlich zog er ihn heraus. »Ah, ein Dieumort . Meine Braut kam mit der Absicht her, sich zur Witwe zu machen.«
Er hielt den Pfeil über ihr in die Höhe, aber ganz gleich, wie stark und verzweifelt sie an den Ketten zerrte, sie war machtlos. »Garreth! Hilf mir!«
Doch anstatt sie mit dem Dieumort zu erstechen, brach Cruach den Pfeil entzwei und ließ ihn zu Boden fallen. Dann trat er ihn mit den Füßen, bis er zu Staub zerfallen war. »Was wirst du jetzt tun, Bogenschützin? Versuch doch, mich damit zu erschießen.«
»Nein, nein … « Nicht der Pfeil. Es war nicht einmal ein Splitter übrig, den sie ihm ins Herz hätte jagen können. All ihre Anstrengungen, all ihre Opfer am Amazonas.
Und jetzt würden gleich zwei durch und durch böse Geschöpfe die Welt heimsuchen.
»Schöne Lucia, noch ist nicht alles verloren. Deine Opfergabe erfreut mich sehr«, sagte er mit einem Wink zu MacRieve, der bewegungslos dastand und geradeaus starrte. »Einen so wunderbaren Sklaven wie diesen in mein Gefängnis zu locken. Vor allem, da meine Anhänger so wertlos waren, so sterblich. Es ist gut, sie los zu sein.« Als er Lucia angrinste, entblößte er sein mit eitrigen Blasen übersätes Zahnfleisch und seine verfaulenden Fangzähne. »Und ich wette, ihr Fleisch wird zart sein.«
Cruach könnte MacRieve zwingen, ihm bis in alle Ewigkeit zu dienen und hier in dieser Hölle zu bleiben, mit Lucia. Panik schoss durch ihren Körper, bis sie glaubte, daran zu ersticken. »Du hast mich. Lass ihn gehen! Er bedeutet dir nichts.«
»Nichts?« Cruachs abstoßendes Gesicht verwandelte sich mit einem Schlag in eine Grimasse äußerster Wut. Blutiger Geifer hing an seiner Unterlippe, als er brüllte: »Er hat mich zum Hahnrei gemacht! Er hat meine Braut befleckt!« Seine Stimme schmerzte in ihren Ohren, als sie von allen Seiten widerhallte. »So lange bist du rein geblieben, für mich, aber jetzt rieche ich ihn überall an dir. So eine Frau wie dich will ich nicht!«
»Was willst du dann?«, schrie sie zurück.
Cruach schien sich wieder zu beruhigen. »Ich will, dass mir eine überaus mächtige Jägerin geopfert wird, und zwar von jemandem, der sie liebt. Ein solches Opfer, in meinem Namen, wird mir die Kraft verleihen, aus meinem Gefängnis zu entkommen, meinen Körper abzulegen und für alle Zeit unbesiegbar zu werden.« Er winkte MacRieve herbei, der sich ohne zu zögern an seine Seite stellte. »Ich will, dass der, der dich beschmutzte, dich auch bestraft. Und mich für alle Zeit befreit.«
MacRieve war verblendet, seine Augen sahen die Realität nicht. Als Cruach ihm ein Cromitenschwert überreichte, nahm er es, ohne zu zögern.
Die Männer in den Umhängen begannen, im Sprechchor immer wieder denselben Satz
Weitere Kostenlose Bücher