Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
so außer sich gewesen, dass er von der Zeit, die er mit Garreth zusammen in Gefangenschaft verbracht hatte, so gut wie nichts mitbekommen hatte.
»Ich muss Lousha folgen.«
Unglücklicherweise war Lucia die Jägerin verschwunden. Lachlain hatte gehört, dass sie zusammen mit ihrer »Lästerschwester« Regin »die Sause gemacht« hätte. Diese moderne Ausdrucksweise setzte ihn immer wieder in Erstaunen, aber er kapierte immerhin so viel, dass Garreth in Bezug auf seine Gefährtin recht gehabt hatte: Lucia neigte dazu wegzulaufen.
»Aye, natürlich musst du ihr folgen, aber vielleicht könntest du noch bis zu meiner Hochzeit bleiben?« Lachlain würde Emma am nächsten Tag heiraten. Obwohl die Lykae sich für alle Ewigkeit an ihre Gefährtin gebunden fühlten – was eine Hochzeit eigentlich überflüssig machte – , bestanden die Walküren auf einer Art Bindungszeremonie. Oder, wie Annika mit vor Wut erstickter Stimme herausgepresst hatte: »Etwas, das ein bisschen seriöser ist als ein Biss .«
Aber was das Wichtigste daran ist: Mein Mädchen freut sich schon darauf. In weniger als vierundzwanzig Stunden würde er seine süße Emma zur Frau nehmen. Die Zeit bis dahin konnte für ihn gar nicht schnell genug vergehen.
»Ich kann nicht.« Garreth nahm noch einen Schluck. »Es sei denn, du brauchst mich. Um dir dabei zu helfen, dich … einzugewöhnen.« Seine Miene verdüsterte sich.
Auch wenn Garreth Emmas Vampirnatur inzwischen vollkommen akzeptierte, und sogar die Tatsache, dass Lachlain sie höchstpersönlich nährte und das Ganze sogar genoss, hatte er die Nachricht von Lachlains jahrzehntelanger Gefangenschaft und Folter nicht gut aufgenommen. Dabei hatte Lachlain das Ganze sogar noch heruntergespielt.
»Nein, ich komme schon klar«, sagte er. »Vor allem jetzt, wo die Gefahr durch die Vampire nicht mehr akut ist.« Seiner zarten, kleinen Emma war es irgendwie gelungen, Demestriu zu töten, und Lachlain selbst hatte Ivo den Grausamen umgebracht.
»Sie ist vielleicht geringer geworden, aber nicht verschwunden«, wandte Garreth ein.
Lothaire war immer noch am Leben. Dieser Vampir hatte irgendetwas an sich, das Lachlains Unterbewusstsein als Bedrohung empfand, und zwar weit über den oberflächlichen Eindruck hinaus. »Wenn du zurückkommst, werden wir eine Strategie ausarbeiten, wie wir uns den Erzfeind vom Leib schaffen.«
»Aye«, stimmte Garreth zu. »Jetzt musst du dich erst einmal auf deine Königin konzentrieren. Und sieh zu, dass ihr bald mal ein paar Kinder in die Welt setzt, alter Mann. Ich hab’s nämlich satt, dein Erbe zu sein.«
Lachlain nahm einen großen Schluck. »Erwarte nicht zu viel. Du hast doch gesehen, wie zart sie ist. Da möchte ich ihr nicht gleich ein Baby zumuten.«
»Zart?« Garreth hob die Brauen. »Der Rest der Mythenwelt, und ganz besonders die Lykae, sehen in ihr eine wilde Kriegerin, die den König der Horde erschlagen hat. Und du hältst sie immer noch für zart.«
Lachlains Miene verfinsterte sich. »Den ersten Eindruck vergisst man nun mal nicht so schnell. Jedenfalls, mach dir darum keine Sorgen, du hast selbst genug Probleme. Weißt du eigentlich, was deine Frau so verschreckt hat?«
»Oh, aye. Sie hat herausgefunden, dass sie meine Gefährtin ist, nachdem ich sie deswegen angelogen hatte.«
Lachlain rieb sich den Nacken. Er hatte genau dasselbe mit Emma getan. Gefährtinnen, die anders waren, tendierten dazu, auf diese Nachricht nicht allzu begeistert zu reagieren. »Wie hat sie’s rausbekommen?«
»Ich habe die Zwillinge schwören lassen, niemandem von ihr zu erzählen, aber als sie glaubten, sie müssten gegen die Walküren in den Krieg ziehen, um mich zu befreien, haben sie den Befehl erlassen, dass Lousha nichts geschehen dürfe. Sie drohten jedem, der ihr etwas antun würde, mit dem Tod. Ich weiß ihre Voraussicht ja zu schätzen, aber der Clan hat natürlich sehr schnell erkannt, was dahintersteckt.«
»Hast du eine Idee, wo sie sein könnte?«
»Ich habe ein paar Hinweise«, erwiderte Garreth.
»Nïx?«
»Aye.«
Die komplett durchgeknallte Nïx. Lachlain verdankte dieser Wahrsagerin alles. Sie war diejenige, die Emma erst auf die Idee gebracht hatte, nach Paris zu reisen. Wenn Emma nicht dorthin gefahren wäre, hätte Lachlain niemals die Kraft gefunden, den Vampiren zu entkommen, die ihn mehr als hundert Jahre lang eingesperrt und gefoltert hatten …
Lachlain unterdrückte die Erinnerung daran. »Ehe du gehst, möchte ich dir noch einen Rat
Weitere Kostenlose Bücher