Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
die dich daran hindern wollen, zu erreichen, was du erreichen musst. Ich denke, es ist an der Zeit, mir meine Fragen zu beantworten.«
»Vergiss es, MacRieve.«
»Du willst blindlings ignorieren, dass du in höchster Gefahr schwebst?«
»Weil du das sagst? Ach, warte mal, wie hast du es doch auf dem Treffen so vorzüglich ausgedrückt: Wir sind in Gefahr, weil wir uns auf dem Amazonas befinden. Wow, noch genauer ging’s wohl nicht, oder? Also wirklich, ich sollte dringend ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, gegen diesen … schurkischen Amazonas.«
»Lousha, ich habe heute erst zwei dämonische Assassinen in Iquitos umgelegt, die mit erhobenen Schwertern in einer Gasse auf der Lauer lagen, durch die du Sekunden später gerannt bist.« Beinahe hätte er das Boot verpasst, so viele Köpfe hatte er rollen lassen.
»Umso besser also, dass ich auf dem Fluss bin.«
Er stieß ein harsches Lachen aus. »Von wegen. Weißt du was? Ich werde dich bei der ersten Gelegenheit von diesem Schiff runterbringen.«
» Was? « Sie gab sich sichtlich Mühe, sich zu beruhigen, erst dann sprach sie weiter. »MacRieve, lass uns doch vernünftig sein. Was für eine Bedrohung gibt es denn hier an Bord, dass du dich derartig aufführst?«
»Zunächst einmal diesen Dr. Clarence Ogilvie Schecter … «
Sie hob die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. »Und woher kennst du seinen zweiten Vornamen?«
Als er nur die Achseln zuckte, breitete sich langsam ein Ausdruck des Begreifens auf ihrem Gesicht aus. »Das soll doch wohl ein Witz sein … Du hast ihre Sachen durchwühlt?«
Er würde noch viel mehr tun, um für ihre Sicherheit zu sorgen. »Aye, als sie oben waren und Bier tranken.« Er trat wieder in die Kabine, setzte sich aufs Bett und legte den Koffer neben sich. »Ich wollte nur vermeiden, dass du das Gefühl hast, du wärst die Einzige, deren Privatsphäre ich missachte.« Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Ich bin ein Lykae. Wenn mich etwas neugierig macht, untersuche ich es. So machen wir das nun mal. Na, jedenfalls … Hat der alte Schecter uns nicht vorhin versichert, dass er sich nicht für Megafauna interessiere?«
»Tut er doch?«
»Oh, aye. Er ist auf der Jagd nach einem gottverfluchten Megakaiman.«
»Was ist das, und was hat es mit mir zu tun?«
»Schecter hat vor, einen vier Tonnen schweren Kaiman mithilfe dieses altersschwachen Kahns in die Falle zu locken – er will ihn nicht bloß dokumentieren. Er hat einen ›akustischen Köder‹ entwickelt – zum Patent ist das verdammte Ding auch schon angemeldet – und genug Beruhigungsmittel dabei, um sogar deine leuchtende Schwester glücklich zu machen.«
»Gut zu wissen.« Sie tippte sich gegen das Kinn. »Aber das reicht noch lange nicht, um mir Sorgen zu bereiten.«
»Ach ja, und was ist mit Rossiter? Er behauptet, nach Heilmitteln zu suchen, aber in Wahrheit ist er nur an einem Einzigen interessiert: am tödlichen Insomnia-Syndrom.«
»Was ist das denn?«
»Soweit ich es seinen Unterlagen entnehmen konnte, ist das eine extrem seltene genetische Erkrankung. Im Grunde genommen bedeutet es, dass man die Fähigkeit zu schlafen verliert. Man bleibt so lange wach, bis man irgendwann stirbt.«
»Was hat das denn mit mir zu tun?«
»Dr. Rossiter hat diese Erkrankung zu seinem Studienobjekt gemacht, weil er daran stirbt. Das heißt, er hat absolut nichts zu verlieren und ist vollkommen skrupellos. Er ist auf der Suche nach einer seltenen Orchidee, von der er glaubt, dass sich aus ihr ein Heilmittel für die Krankheit herstellen lässt.«
»Also, zuerst einmal: Warum muss es eigentlich immer eine Orchidee sein? Und zweitens: Na und?«
»Was glaubst du denn, was er tun würde, wenn er entdeckt, dass es Unsterbliche gibt? Wenn er feststellt, dass wir im Prinzip bis in alle Ewigkeit leben können, oder dass ich ihn womöglich unsterblich machen kann?« Nicht, dass Garreth das jemals tun würde. Von allen Spezies der Mythenwelt waren die Lykae diejenigen, die am seltensten andere Lebewesen wandelten. Der Grund dafür waren die entsetzlichen Nebenwirkungen.
»Und was ist mit Damiãno?«
»Seine medizinischen Unterlagen sind gefälscht. Er ist definitiv kein Mensch.«
»Aber was ist er dann?«
»Vielleicht ein Gestaltwandler oder ein Hexer? Oder ein Dämon? Wenn er auf Schamanismus steht, könnte er genauso gut ein verdammter Medizinmann sein.«
»Glaubst du, dass er gelogen hat, was den Grund seiner Anwesenheit auf dem Schiff angeht?«
»Keine Ahnung, was
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