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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ausschlaggebende Grund für sein Interesse gewesen.
    Miss Deirdre Cantor andererseits war überhaupt nicht hübsch. Sie war atemberaubend, sensationell, eine unfassbar schöne Zusammenstellung aus blondem Haar, saphirblauen Augen, milchweißer Haut und regelmäßigen Gesichtszügen – ganz zu schweigen von einer Figur, die keine Wünsche offen ließ.
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Ihre eigene Stiefmutter, Lady Tessa, war eine Schönheit – eine giftige Viper, nichtsdestotrotz recht liebreizend.
    Doch obwohl er Deirdre niemals außerhalb des halbförmlichen Umstandes, ihr Gastgeber zu sein, beobachtet hatte, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie über Tiefen verfügte, die noch unerforscht waren.
    Verdammt! Was für eine unglückliche Metapher. Jetzt dachte er an warme, feuchte Tiefen. Genauer gesagt an die intimen Tiefen dieser absolut züchtigen Frau, die da vor ihm stand.
    Es war viel zu lange her.
    Sie ging auf ihn zu und blieb auf Armeslänge von ihm
entfernt stehen, so wie es sich gehörte und doch ein wenig … zögerlich? Hölle nochmal, hatte sie bereits dieses widerliche Geschreibsel gelesen?
    »Habt Ihr Angst vor mir, Miss Cantor?«
    Sie musterte ihn lange. »Nein.«
    »Aber Ihr wolltet mich etwas fragen, nicht wahr?«
    Ihr Blick wanderte mit einer solchen Intensität über sein Gesicht, dass er fast etwas gesagt hätte. Dann war es vorüber, und sie war so gefasst wie immer. »Ich bin hier, um um Eure Hand anzuhalten, Mylord.«
    Bei diesen Worten lehnte er sich zurück, sodass das Holz der Tür sich in seine Schulterblätter drückte. »Ah.« Sie war nicht die Erste, die das wollte, aber sie war die Erste, die ihren Wunsch so offen formulierte. Wie erfrischend. Aber er hatte heute nicht die Kraft für so etwas. Er rieb sich das Gesicht. »Ah, Miss Cantor, im Augenblick ist die Ehe nicht gerade ein Thema, mit dem ich mich gerne befasse.«
    »Warum nicht? Weil sie Euch die Bestie nennen?«
    Da war es wieder, selbst in der Sicherheit, die Brook House ihm gewährte. Er richtete sich auf und strich sich mit einem Ruck die Weste glatt. »Ein schmeichelhaftes Angebot, ohne Frage, aber vielleicht ist im Augenblick nicht der rechte Moment -«
    Sie trat rasch einen Schritt vor. »Jetzt ist exakt der rechte Moment dafür, Mylord. Ihr dürft nicht zulassen, dass man einen solchen Abschaum über Euch verbreitet.«
    Er war tatsächlich ein wenig überrascht. Es gab nicht viele Frauen, die auf derart köstlich skandalöse Gerüchte
nichts gaben, zumindest nicht in der besseren Gesellschaft. Der Durchschnitt lechzte eher danach, solche Gerüchte zu verbreiten, oder sie mit aller Kraft zu vermeiden. »Woher wollt Ihr das wissen?«
    Das war es nicht, was er sie eigentlich hatte fragen wollen, aber jetzt wurde ihm bewusst, dass es ihn tatsächlich interessierte.
    Sie verschränkte die Arme – welch wahrlich köstliche Oberweite – und schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an. »Ich glaube kaum, dass derselbe Mann, der mit einer solchen Sorgfalt die Hochzeit seiner Verlobten mit einem anderen Mann vorbereitet hat, nur um sie glücklich zu machen, einen Mord planen oder auf derart abscheuliche Art Rache nehmen würde.«
    Da irrt Ihr Euch aber gewaltig.
    Andererseits war es eine schöne Abwechslung, in einem derart heroischen Licht gesehen zu werden. Oh, er war bemitleidet worden und respektiert, und im Augenblick erlebte er gerade eine neue Form der Berühmtheit, aber noch nie in seinem Leben hatte ihn jemand für galant gehalten. Nicht ihn, den ernsten älteren Bruder mit seiner manchmal erschütternden Direktheit und dem Mangel an gesellschaftlicher Gewandtheit. Er war reich und angesehen und wichtig, aber diese Attribute machten aus ihm offenbar keinen Helden.
    Ihr Blick voller Gewissheit ruhte weiterhin auf ihm. »Ihr seid keine Bestie.«
    Oh, aber das bin ich doch.
    Und doch schien es so, als stände er der einzigen Frau in ganz London gegenüber, die nicht dieser Ansicht war.
Er neigte den Kopf und schaute sie nachdenklich an. »Ihr wollt also meine Marquise sein?«
    »Oh, ja«, stimmte sie leichthin zu. »Wer wollte das nicht?«
    Melinda, zum Beispiel. Und Phoebe.
    »Kann bestritten werden, dass sein Reichtum und sein gesellschaftlicher Rang nie ausgereicht haben?«
    »Miss Cantor, ich -«
    Sie sah ihm in die Augen, weder zögerlich noch bettelnd. »Ich bin nicht Melinda. Ich bin kein verzogenes, behütetes Kind. Und ich bin auch nicht Phoebe, pflichtbewusst, aber unsicher. Ich weiß

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