Flammende Versuchung
stieß einen Seufzer aus, als seine Arme sich vorsichtig um sie schlossen. »Nun, davon haben wir beileibe genug.«
Sie lachte tränenerstickt. »Das haben wir, mein Liebster, das haben wir.«
Dann schaute sie an ihm hinab. »Calder, ich hasse es, dir das sagen zu müssen, aber es könnte eine Weile dauern, bis ich mich richtig darum kümmern kann.«
Er lachte laut, ein tiefes Grollen, das ihr völlig neuen Genuss bereitete. Sie beschloss ohne zu zögern, ihn noch oft zum Lachen zu bringen.
»Es tut mir leid, Liebste«, sagte er. Er lächelte teils angespannt, teils verlegen über seine offensichtliche Erektion. »Aber du weckst nun mal die Bestie in mir.«
Epilog
I m Traum war sie an einem Ort, den sie noch nie gesehen hatte, auch wenn sie instinktiv wusste, dass es Brookmoor sein musste. Deirdre spazierte durch die wilde, verlassene Gegend, während der Wind an ihrem Haar zauste und das Heidekraut ihr bis über die Knie reichte.
»Mama!« Das dünne Stimmchen war kaum lauter als das entfernte Kreischen einer Möwe, doch sie drehte sich sofort danach um.
»Meggie?«
»Hier drüben, Mutter.«
Ein Mädchen näherte sich ihr leichtfüßig über die weichen Heidekrauthügel. Sie war groß und voller Liebreiz, fast eine Frau. Meggies dunkle Augen lachten, als der Wind ihr das Haar ins Gesicht wehte.
»Mama, guck mal, was ich gefunden habe!«
Deirdre schaute hinab zu dem Kind, das mit einer Hand Meggies Röcke umklammert und in der anderen vorsichtig etwas hielt. »Was denn, mein Schatz?«
Der Junge schaute voller Stolz zu ihr auf. »Einen Käfer!«
Deirdre beäugte den glitschigen Schwanz, der aus dem verdreckten Fäustchen des Jungen rausschaute und beleidigt hin und her schlug. »Das ist eine Eidechse.«
Stolz streckte er ihr die Hand entgegen. »Der ist für dich.«
»Oh«, antwortete sie schwach. »Vielen Dank.«
Er wartete mit ausgestreckter Faust. Sie atmete tief ein und hielt ihm dann ihre zu einer Schüssel aneinandergelegten Hände entgegen. Das schwarze, drahtige Tierchen fiel hinein und erstarrte, während es die neue Bedrohung einzuschätzen suchte.
Sie war sehr stolz auf sich, dass sie es nicht fallen ließ.
Meggie schnaubte. Deirdre warf ihr einen Wart’s-nurab-Blick zu, dann lächelte sie ihren kleinen Sohn an. »Es ist zauberhaft. Wundervoll. Ich liebe es.«
Dann beugte sie sich verschwörerisch vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich glaube, Meggie ist neidisch. Warum fängst du ihr nicht auch noch einen?«
Das Kind schaute sie mit Calders dunklen Augen an. »Und noch einen für Papa?«
Sie streichelte sein dunkles Haar und entließ gleichzeitig das kleine Wesen in die Freiheit. »Oh ja. Für Papa auch. Er wünscht sich schon so lange einen.«
Meggies klingendes Lachen erhob sich über das Moor und tanzte mit dem Wind …
»Pst, Lady Margaret. Seine Lordschaft und Mylady schlafen noch«, schimpfte Patricia, doch man konnte sie lächeln hören.
Deirdre schlug die Augen auf und sah das gedämpfte Licht des intimen Raumes hinter den zugezogenen Bettvorhängen. Sie schmiegte sich an Calders breiten, warmen Rücken, Haut an Haut. Zwischen Schlafen und Wachen hörte sie zu, wie Patricia Meggie aus dem Schlafzimmer des Marquis schob und leise die Tür schloss.
Sie musste noch nicht aufwachen. Wenn sie wollte,
konnte sie den ganzen Morgen verschlafen. Verträumt fragte sie sich, wie Brookmoor wohl aussehen mochte. Ob es dort windig war? Und ob überall Heidekraut wuchs?
Sie zog Calder zu sich herum, damit er sie in den Arm nahm, und kuschelte sich tief in seine verschlafene Umarmung. Sie konnte noch stundenlang schlafen …
Plötzlich riss sie überrascht die Augen auf. Nackt krabbelte sie aus dem Bett und rannte quer durch das riesige Schlafzimmer in den winzigen Raum, der die Toilettenschüssel beherbergte.
Calder war Sekunden später bei ihr, auch er noch nackt und mit gerunzelter Stirn über verschlafenen, besorgten Augen. »Du bist krank. Ich lasse den Arzt rufen.«
Deirdre wischte sich den Mund ab und hockte sich zurück auf die Fersen. »Nein … ich glaube, es geht schon wieder.« Sie schüttelte den Kopf. »Das war so seltsam. Man könnte meinen, ich wäre …« Ihr Herzschlag setzte aus. Ihre Brüste schmerzten, und sie war in letzter Zeit so schläfrig …
Sie hob rasch den Kopf und sah ihn an, während Hoffnung in ihr aufkeimte.
Seine lieben, dunklen Augen blitzten auf. »Das wäre … herrlich.«
Deirdre presste die Hände flach auf ihren Bauch und scherte sich nicht
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