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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Als seine Lippen so leicht wie eine Feder über ihren Handrücken glitten, fiel ihm das glänzend braune Haar ins Gesicht.
    Elizabeth war, als hätte sie Feuer gefangen, das in ihrer Magengrube loderte – ein Gefühl, das sie sowohl als erregend als auch beängstigend empfand.
    Mit einer flinken Bewegung entriss sie dem Fremden ihre Hand. Er feixte.
    »Auf ein baldiges Wiedersehen!« Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Menge.
    Plötzlich wurde Elizabeth am Arm gepackt. »Bei der gesegneten Jungfrau!«, keuchte Mildred mit weit aufgerissenen Augen. »Geht es Euch gut?«
    Elizabeth, die nun am ganzen Körper zitterte, nickte.
    »Der Mann, der Euch gerettet hat …«
    »Ein Schürzenjäger.« Elizabeth warf den Wachen einen strengen Blick zu. »Geht und sucht ihn!«
    Sofort stürzten die beiden mit gezückten Schwertern los.
    Elizabeth zwang sich, ruhig zu atmen, und tat alles, um ihre Gesichtsröte zu mildern, während die Worte des Fremden endlos in ihrem Kopf widerhallten.
    »Auf ein baldiges Wiedersehen!«
    Kamen seine Worte einem Versprechen gleich – oder einer Drohung?
    *
    Geoffrey de Lanceau stand mit verschränkten Armen gegen die feuchte Lehmwand des Wirtshauses gelehnt, den Blick auf
sie
gerichtet. Den beiden Wachen zu entkommen, war ein Kinderspiel gewesen. Als Kind war er unzählige Male durch die engen Gassen des Dorfes gelaufen, das zu Wode Castle gehörte. Er kannte es wie seine Westentasche.
    Belustigt beobachtete er, wie die untersetzte Kammerfrau ihre Herrin schalt wie eine Henne, die in Sorge um ihre Küken war. Selbst aus der Entfernung bemerkte er das Funkeln in den Augen der Lady, die die Hände zu Fäusten geballt hatte und das Kinn in die Höhe streckte. Eine höchst eigenwillige Person, die es nicht schätzte, wenn man ihr eine Standpauke hielt, selbst wenn sie es verdient hatte.
    Geoffrey schalt sich einen Narren, weil seine Hände dort, wo sie sich um ihre schlanke Taille gelegt und sie gehalten hatten, damit sie nicht in den Unrat am Boden fiel, noch immer brannten. Ihm war, als klebte ihr lieblicher Duft an seinen Kleidern, während ihre wohlklingende Stimme noch immer in seinen Ohren widerhallte.
    Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit, ausgerechnet ihr über den Weg zu laufen. Er war nach Wode gekommen, um den Feind zu studieren, um von den Marktbesuchern zu lernen, um Lord Brackendales größte Schwäche aufzudecken. Allerdings hätte er nie damit gerechnet, dass Letztere ihm in Form eines betörend duftenden, verführerischen Frauenzimmers mit blauen Augen und vollen Lippen in die Arme fallen würde. Eine Jungfer, die mit solch unsäglicher Schönheit beschlagen war, dass sie selbst den frömmsten Mann auf Erden zu einer Sünde verführen konnte.
    Verärgert schob er sämtliche Gedanken an sie beiseite. Schließlich war sie die Tochter jenes Mannes, der für den Tod seines Vaters verantwortlich war.
    Sein Ziel war, Lord Arthur Brackendale zu vernichten.
    Plötzlich vernahm er hinter sich schlurfende Schritte.
    Geoffreys Sinne schärften sich. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Flink zückte er seinen Dolch und fuhr herum.
    Erleichtert stellte er fest, dass es niemand Geringeres als sein Freund und Vertrauter war, Dominic de Terre, der sich aus dem Schatten eines Türrahmens löste. Das haselnussbraune Haar, das dem Ritter bis in den Nacken reichte, wirkte zerzaust. Seine Wangen waren gerötet, und er grinste wie ein einfältiger Narr.
    Geoffrey atmete kräftig aus und ließ das Messer sinken. »Dominic.«
    »Ein vermaledeiter Osmane hätte sich von hinten an Euch heranpirschen können, und Ihr hättet es nicht bemerkt«, sagte Dominic glucksend, ehe er sich die Hand auf den Mund legte, um ein lautes Rülpsen zu unterdrücken.
    Siedende Röte schoss Geoffrey in die Wangen. War es möglich, dass ihre Anwesenheit ihn derart in Beschlag genommen hatte? Nein, das war ausgeschlossen. Mit einem Achselzucken entledigte er sich des beklemmenden Gefühls und verstaute den Dolch im Futteral. »Wo denkt Ihr hin! Natürlich habe ich Euch längst gehört.«
    »Verstehe.« Dominics Blick fiel auf den stinkenden Haufen Unrat neben ihm, als könnte er sich jeden Augenblick in eine von Fliegen umschwärmte Bestie verwandeln. »Es ist allgemein bekannt, dass sich in finsteren Seitengassen Diebesgesindel und Meuchelmörder herumtreiben, ganz zu schweigen von rachsüchtigen Lords, die sich Festungen zurückerobern wollen.« Als Geoffrey die Stirn in Falten legte, lachte

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