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Fleckenteufel (German Edition)

Fleckenteufel (German Edition)

Titel: Fleckenteufel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Strunk
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bei Jimi Hendrix genickt? Oder von mir aus bei Roboter, hätte ja eh keiner gemerkt.
    Als ich dran bin, mache ich einen auf Elvis. Elvis the Pelvis, Elvis das Becken. Elvis nachahmen ist so ungefähr das Einfachste auf der Welt und wird deshalb auch nach ungefähr einer Millisekunde erraten, ein Glück, dass vor mir keiner auf die Idee gekommen ist. Mir wäre sonst nur noch Rocky eingefallen, aber wie macht man den nach außer Schwinger hauen und Haken schlagen? Und das könnte dann ja auch jeder Boxer sein. Bloß nicht drüber nachdenken, hab ich eben einmal Glück gehabt im Leben.
    Die Erbsensuppe dehnt sich aus und aus und aus, und ich ahne, dass es noch eine ganz schreckliche Nacht wird.
    Andreas hat die einzig gute Idee in seinem ganzen Leben und mimt Adolf Hitler, und das gar nicht schlecht. Erstaunlich, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Bei den Mädchen Schauspielerinnen: Marilyn Monroe, Ingrid Steeger, Inge Meysel.
    Normalerweise würden als Nächstes Sketche und so drankommen, aber die Raterei war zäh und hat elend lange gedauert, die Luft ist total raus, und Steiß erklärt den Abend für beendet. Ein Glück.
    Ich versuche umzurechnen, wie viel drei Teller Erbsensuppe gewichtsmäßig sind. Ich schätze, um anderthalb bis zwei Kilo. Zwei Kilo Erbsen, Würstchen und Mehlschwitze gären seit fast acht Stunden in meinem Miniaturkörper vor sich hin, nicht zum Aushalten. Ich erwäge ernsthaft, mir einen Finger in den Hals zu stecken, aber auf dem Klo verlässt mich der Mut. Ich kann nicht, ich schaffe es einfach nicht, freiwillig zu erbrechen! Vielleicht erledigt sich das Problem über Nacht von selbst. Heilschlaf. Ich stelle mir vor, wie ich morgens aufwache, und der Schlafsack ist bis oben hin voll. Männerwindel. Das würde ich nicht überleben. Ich boxe mir ein paarmal zaghaft in den Bauch, obwohl ich weiß, dass das Schwachsinn ist.
    Kaputt in Hollywood . Geiler Titel schon wieder. Detlef sagt keinen Ton und leidet vor sich hin. Andreas und der Namenlose kommen vom Zähneputzen, Andreas schließt gleich die Augen, der Namenlose kramt ein Buch heraus: Buschfeuer von Ivan Southall. Hab ich auch schon gelesen, ist ganz gut: Drei Jugendliche in Australien machen eine Wanderung im tiefsten australischen Busch, der eine will Kaffee kochen, in der Dunkelheit kippt der Brennspirituskocher um, rasend schnell breiten sich die Flammen aus, panisch versuchen die Jungen zu löschen, keine Chance, in letzter Sekunde können sie fliehen, haben aber das größte Buschfeuer der australischen Geschichte angezettelt.
    Plötzlich zieht etwas heiß an meinen Oberschenkeln hoch. Ein leiser Kriecher! Aus dem Nichts, der hat sich einfach so gelöst, genauso gut hätte ich mir in die Hosen scheißen können. Der Kriecher brennt wie Feuer, Buschfeuer, in Wahrheit haben die Jungen im australischen Busch ihre Fürze angezündet und so den fünften Kontinent in Flammen gesetzt.
    Egal, es ist Bewegung in die Sache gekommen, bald kann ich kacken. Je heißer und leiser ein Pups, desto intensiver der Geruch. Da kommt schon der nächste Kriecher hochgezogen:
    Phhhhhfffffiiittt.
    Ich stecke meinen Kopf unauffällig in den Sack und schnüffele. Unwahrscheinlich, ein ganz unwahrscheinlicher Gestank, das riecht wie tausend Russen. Immer diese Russen, immer dieser verdammte Krieg.
    Pfffffftttttt.
    Ich halte den Schlafsack zu, damit der Geruch nicht entweichen kann. Es geht Schlag auf Schlag, ein Kriecher jagt den nächsten. Noch nie hat es eine derartige Konzentration schlechter Luft auf so kleinem Raum gegeben, denke ich und halte für möglich, dass ich recht habe. Mir kommt eine geniale Idee: Ich werde die Pupse ansparen, dann auf einen Schlag den Schlafsack öffnen und die Idioten volle Kanne einnebeln. Der nächste Kriecher wird von einem vernehmbaren Schnarren begleitet. Eine Mischung aus Kriecher und Schnarrer, ein Kriechschnarrer.
    Ppppfffttkkkkrrr.
    Der Namenlose hebt träge seinen Vampirkopf:
    «Hör ma auf, du Sau do.»
    Ich denke nicht daran. Wer sich so schnell provozieren lässt, kriegt richtig eingeschenkt.
    Ppffftttkrrrrrrr.
    «Ey, du Sau do, was soll denn das. Hö ma auf, do.»
    Pfffffttkrkrkrköörrrr.
    «Mann, was soll denn das, du Sau do.»
    Pffttgrögrökrkrkrrrr.
    «Hö ma auf jetzt, du Sau do.»
    Immer nur «Du Sau do», ohne dass er sich wirklich aufregt, das ist wie Harald mit seinem Arschgekacke. In Wahrheit stört den Namenlosen die Furzerei überhaupt nicht, weil Kriechschnarrer zusammen mit Vogelgeschrei und dem

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