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Fliedernächte: Roman (German Edition)

Fliedernächte: Roman (German Edition)

Titel: Fliedernächte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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durch eine unsichtbare Geisterhand geöffnet.
    Justine schüttelte den Kopf. »Obwohl die Sache mit Lizzy ja nicht gerade neu ist, kann ich mich nicht wirklich daran gewöhnen. Trotzdem sehr aufschlussreich: Will sie mir demonstrieren, dass sie sich bereits um dich kümmert und ich überflüssig bin?«
    Lachend verließ sie die Wohnung.
    Während seine Mutter Hope tröstete, versuchte Ryder sich durch Arbeit abzulenken und seinen Zorn abzureagieren. Meistens funktionierte das, diesmal nicht. Je öfter er den Hammer schwang, umso größer wurde seine Wut.
    Alles ging ihm auf die Nerven. Der Lärm ebenso wie die ständigen Fragen. Er war es einfach leid, ständig irgendwas entscheiden oder beantworten zu müssen und jeden Tag verschwitzt und hoffnungslos verdreckt nach Hause zu kommen.
    Der Nächste, der ihm vor die Flinte kam, würde den ganzen Segen abkriegen.
    »He, Ry, du musst …«
    »Verpiss dich«, raunzte er den ahnungslosen Beckett an.
    »Falls dir irgendetwas quersitzt, kneif die Arschbacken zusammen. Denn ich hab …«
    »Mir ist scheißegal, was du mal wieder hast. Verschwinde einfach und lass mich in Ruhe. Ich hab auch ohne all die blöden Fragen genug am Hals.«
    Mehrere von ihren Leuten, die den Disput mitbekamen, verzogen sich vorsichtshalber.
    »Ich auch, also reg dich gefälligst ab.« Becketts Augen funkelten nicht weniger als die von Ryder. »Wenn du mir eine verpassen willst, nur zu. Dann können wir anschließend vielleicht mit unserer Arbeit weitermachen.«
    Er drehte sich um und rief den Leuten zu: »Mittagspause. Jetzt. Für alle.«
    »Ich leite den Trupp. Ich bestimme, wann Mittagspause gemacht wird.«
    »Du willst diese Sache also vor Publikum austragen? Meinetwegen.«
    Ryder knirschte mit den Zähnen. »Okay, Mittagspause. Haut ab. Was auch immer im MacT’s anliegt, seht zu, dass ihr’s geregelt kriegt«, wandte er sich wieder seinem Bruder zu. »Ich hab hier nämlich alle Hände voll zu tun.«
    »Das ist mir scheißegal. Mach Feierabend. Fahr, verdammt noch mal, einfach nach Hause, prügel dort auf deinen Boxsack ein oder reagier dich sonst wie ab.«
    »Du hast mir nichts zu befehlen.«
    »Und du kannst mir nicht einfach sagen, dass ich mich verpissen soll. Falls du ein Problem mit deiner Arbeit oder mit Hope hast, behalt’s für dich, Ryder. Mich vor den Leuten anzubrüllen, ist nicht nur schlechter Stil, sondern du machst dich zusätzlich zum Idioten.«
    »Ich hab kein Problem, und Streit mit Hope gab’s ebenfalls nicht. Um Himmels willen, lass mich einfach in Ruhe, ja?«
    Beckett nahm eine Flasche Wasser aus der Kühlbox und warf sie dem Bruder zu. »Hier. Kühl dich erst mal ab.«
    Am liebsten hätte Ryder das Ding zurückgeworfen, schraubte dann aber den Deckel auf und trank einen möglichst großen Schluck. »Dieses blöde blonde Weib schneit hier herein, macht ein Riesentheater und haut ihr sogar noch eine rein.«
    »Was? Wer? Wer haut wem eine rein?«
    »Diese Blondine hat Hope einen Schlag verpasst.«
    Ryder drückte sich die kalte Flasche ins Genick und wunderte sich, dass nicht zischend Dampf aufstieg. Schließlich kochte er vor Zorn.
    »Was zum Teufel ist los?« Owen kam geradewegs aus dem MacT’s. »Ein paar von unseren Männern haben mir erzählt, auf dem Parkplatz hätten sich erst zwei Frauen geprügelt und jetzt würdet ihr beide euch streiten.«
    »Sieht es so aus, als täten wir das?«
    Owen musterte die beiden Brüder. »Es sieht auf jeden Fall so aus, als würdet ihr euch liebend gerne an die Gurgel gehen. Also, was zum Teufel ist passiert?«
    »Hope hat offenbar von irgendeiner Blondine eine Ohrfeige bekommen«, ergriff Beckett das Wort.
    »Mein Gott. Ein Gast hat sie geschlagen?«
    »Kein Gast.« Ryder merkte, dass Owen nichts verstand, und fing kurzerhand von vorne zu erzählen an. »Wickhams Ehefrau ist das blonde Gift. Ich war draußen auf dem Parkplatz, weil ich mit dem Maler über die Fassade sprechen wollte, und sehe Hope mit dieser aufgetakelten Blondine. Man konnte sogar aus der Entfernung sehen, dass die Luft um sie herum knisterte. Außerdem hat sich die Tussi die Seele aus dem Leib geschrien. Und dann holt sie plötzlich grundlos aus und verpasst Hope eine Ohrfeige. Man hat den Schlag weithin gehört.«
    »Um Gottes willen«, murmelte Beckett.
    »Ich bin sofort losgelaufen, bevor diese Furie ihre Attacke fortsetzen konnte. Wozu sie nicht schlecht Lust zu haben schien. Gleichzeitig kreischte sie herum, dass Hope mit ihrem Mann nur ins Bett gegangen

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