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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»Weißt du, manchmal
träume
ich davon, daß wir uns auch um die großen Verbrechen kümmern können, daß es für Länder ebenfalls Gesetze gibt, nicht nur für Personen. Dann würde man Leute wie ihn…«
    Ahmed klopfte ihm auf die Schulter.
    »Ich weiß, wie es ist«, sagte er. »Ich träume ebenfalls.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Meistens von Fischen.«
    Die Menge jubelte.
    »Offenbar ist jemandem ein überzeugendes Foul gelungen«, sagte Mumm.
    Sie rutschten und wankten den Hang einer Düne hinauf, um Ausschau zu halten.
    Jemand löste sich aus dem Gewirr von Spielern, stieß mit den Ellenbogen zu, trat um sich und näherte sich dem klatschianischen Tor.
    »Ist das nicht dein Diener?« fragte Ahmed.
    »Ja.«
    »Einer deiner Soldaten meinte, er hätte jemandem die Nase abgebissen.«
    Mumm hob und senkte die Schultern. »Ich weiß nur eins: Er wirkt ziemlich pikiert, wenn ich den Würfelzucker mit der Hand nehme, anstatt die Zange zu benutzen.«
    Eine in Weiß gekleidete Gestalt marschierte, von Autorität begleitet, übers Spielfeld und blies in eine Pfeife.
    »Und der Mann ist euer König, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht? Dann bin ich Königin Punjitrum von Sumtri.«
    »Karotte ist ebenso Polizist wie ich.«
    »Ein solcher Mann könnte mit einer Handvoll müder Krieger ein ganzes Land erobern.«
    »Meinetwegen. An seinem freien Tag kann er tun und lassen, was er will.«
    »Und er nimmt Befehle von dir entgegen? Du bist ein erstaunlicher Mann, Sir Samuel. Aber ich glaube, du hättest den Prinzen nicht getötet.«
    »Nein. Ich nehme an, du hättest mich umgebracht, wenn ich wirklich bereit gewesen wäre, Cadram zu erschießen.«
    »Oh, natürlich. Mord vor Zeugen. Darauf muß ein Polizist reagieren.«
    Sie erreichten die Kamele. Eines drehte sich um, als Ahmed aufsteigen wollte, bemerkte ein besseres Ziel und spuckte nach Mumm. Mit großer Treffsicherheit.
    Ahmed sah noch einmal zu den Fußballspielern.
    »Oben in Klatschistan kennen die Nomaden ein ähnliches Spiel«, sagte er. »Allerdings sitzen sie dabei auf Pferden und versuchen, ein Objekt ins Tor zu treiben.«
    »Ein Objekt?«
    »Es ist besser, bei dem Begriff ›Objekt‹ zu bleiben, Sir Samuel. Und nun… Ich sollte jetzt losreiten. Es gibt Diebe in den Bergen. Und die Luft ist dort sehr klar. Für Polizisten gibt es immer Arbeit, wie du weißt.«
    »Denkst du daran, irgendwann einmal nach Ankh-Morpork zurückzukehren?«
    »Möchtest du mich wiedersehen, Sir Samuel?«
    »Die Stadt steht allen Besuchern offen. Melde dich im Wachhaus am Pseudopolisplatz, wenn du eintriffst.«
    »Damit wir über die alten Zeiten sprechen können?«
    »Nein. Damit du mir dein Schwert geben kannst. Natürlich erhältst du eine Quittung und bekommst es zurück, wenn du die Stadt wieder verläßt.«
    »Das erfordert ein hohes Maß an Überredungskunst, Sir Samuel.«
    »Oh, ich glaube, ich würde dich nur einmal auffordern.«
    Ahmed lachte, nickte Mumm zu und ritt fort.
    Einige Minuten lang war er eine Gestalt am Fuß einer Staubsäule, dann wurde er zu einem zitternden Fleck im Hitzedunst. Schließlich verschluckte ihn die Wüste.
     
    Der Tag ging weiter. Klatschianische Offiziere und mehrere Repräsentanten der Regimenter von Ankh-Morpork wurden zum Zelt bestellt. Mumm näherte sich einige Male und hörte Stimmen verhandeln und streiten.
    Unterdessen richteten sich die Heere ein. Jemand hatte bereits einen Wegweiser aufgestellt, dessen Arme zur Heimat einiger Soldaten wiesen. Da praktisch alle aus Ankh-Morpork kamen, zeigten die Arme alle in die gleiche Richtung.
    Die meisten Wächter saßen auf der windabgewandten Seite einer Düne und leisteten dort einer verhutzelten Klatschianerin Gesellschaft, die über einem kleinen Feuer eine komplizierte Mahlzeit zubereitete. Alle schienen vollkommen lebendig zu sein, mit der Ausnahme von Reg Schuh.
    »Wo bist du gewesen, Feldwebel Colon?« fragte Mumm.
    »Kann ich leider nicht sagen, Herr Kommandeur. Seine Exzellenz hat mich zur Verschwiegenheit verpflichtet.«
    »Na schön.« Mumm ließ es dabei bewenden. Informationen von Colon zu bekommen… ähnelte dem Bemühen, die Feuchtigkeit aus einem Waschlappen zu entfernen. Es konnte warten. »Und Nobby?«
    »Hier, Herr Kommandeur!« Die verhutzelte Klatschianerin salutierte. Armreifen klirrten.
    »
Du
bist das?«
    »Ja, Herr Kommandeur! Ich erledige die schmutzige Arbeit, wie es die Rolle der Frau im Leben verlangt. Obwohl Wächter zugegen sind, die einen niedrigeren Rang

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