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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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lauf ich rüber nach Papa Lani und schreib ein paar Berichte, bis der Film entwickelt ist.«
    Clay zuckte, wenn auch nur kurz. Es war Amys Aufgabe, Filme abzugeben und Berichte zu schreiben. »Okay. Wie steht’s mit dir, Kleine?«, sagte Clay zu Amy. »Mein neuer Helfershelfer scheint nicht aufzutauchen, und ich brauch jemanden oben, wenn ich unten bin.«
    Amy sah Nate an, als wollte sie so was wie seine Erlaubnis, aber als er einfach weiter Kisten entlud, ohne zu reagieren, zuckte sie mit den Schultern. »Klar, gerne.«
    Plötzlich wurde Clay ganz unsicher und scharrte mit seinen Flip-Flops, so dass er einen Moment eher wie ein Fünfjähriger aussah, nicht wie ein Fünfzigjähriger mit fassförmigem Oberkörper. »Wenn ich dich ›Kleine‹ genannt habe, wollte ich dich damit keineswegs erniedrigen oder so was in der Art. Das weißt du, oder?«
    »Ich weiß«, antwortete Amy.
    »Und ich wollte damit auch keine Bemerkung hinsichtlich deiner Kompetenz machen.«
    »Ich verstehe, Clay.«
    Clay räusperte sich unnötigerweise. »Okay«, sagte er.
    »Okay«, sagte Amy. Sie schnappte sich zwei wasserdichte Kisten mit Ausrüstung, stieg auf den Anleger und schleppte das Zeug zum Parkplatz hinüber, damit es in Nates Pick-up verladen werden konnte. Über die Schulter hinweg rief sie: »Ihr zwei Jungs solltet dringend mal einen wegstecken.«
    »Ich denke, das nennt man sexuelle Belästigung, nur seitenverkehrt«, sagte Clay zu Nate.
    »Vielleicht leide ich unter Halluzinationen«, sagte Nate.
    »Nein, sie hat es wirklich gesagt«, betonte Clay.
     
    Nachdem Quinn gegangen war, stieg Amy auf die Always Con fused und machte die Heckleine los. Sie warf einen Blick über die Schulter zu der Dreizehn-Meter-Kabinen-Jacht, an deren Bug Captain Tarwater posierte, als machte er Werbung für ein besonders scharfes Waschmittel – »Weißer Riese Ultrasteif« vielleicht.
    »Clay, hast du schon mal gehört, dass Forscher bei der Arbeit von einem uniformierten Marineoffizier begleitet werden?«
    Clay blickte auf; er checkte gerade die Batterien im GPS.
    »Nur wenn der Forscher von einem Marineschiff aus arbeitet. Ich bin mal auf einem Zerstörer mitgefahren, um vor Ort die Folgen hochexplosiver Sprengstoffe auf die Seelöwenpopulation der Falklandinseln zu studieren. Sie wollten sehen, was passiert, wenn man eine Fünftausend-Kilo-Bombe in der Nähe einer solchen Kolonie zündet. Dafür war ein Offizier in Uniform verantwortlich.«
    Amy warf die Leine auf den Anleger und wandte sich zu Clay um. »Und was ist passiert?«
    »Na ja, sie sind in die Luft gegangen. Ich meine, das war eine Menge Sprengstoff.«
    » Das haben sie dich für National Science filmen lassen?«
    »Nur Fotos«, sagte Clay. »Ich glaube, sie haben nicht damit gerechnet, dass so was ablaufen würde. Ich hab ein paar tolle Aufnahmen von regnenden Seehunden.« Clay ließ die Maschine an.
    »Igitt.« Amy band die Fender los und zog sie ins Boot. »Aber hier hast du bisher noch keinen Uniformierten gesehen? Bis jetzt, meine ich?«
    »Noch nie«, antwortete Clay. Er drückte den Gashebel herunter. Es tat einen dumpfen Schlag, und das Boot fuhr langsam an.
    Amy stieß sie mit einem gepolsterten Bootshaken von den umliegenden Booten ab. »Was glaubst du, was die hier machen?«
    »Ich war gerade dabei, sie auszufragen, als ihr beiden reingekommen seid. Sie hatten eine ziemlich große Kiste verladen. Ich habe sie gefragt, was es war, und Tarwater wollte nicht so recht damit rausrücken. Cliff sagte, es sei irgendwas Akustisches.«
    »Richtmikrofone?«, fragte Amy. Manchmal zogen Forscher eine ganze Reihe von Hydrophonen hinter sich her, mit denen man – im Gegensatz zu einem einzelnen Hydrophon – die Richtung bestimmen konnte, aus welcher die Laute kamen.
    »Könnte sein«, sagte Clay. »Nur dass sie keine Winsch auf ihrem Boot haben.«
    »Einen Flunsch? Was willst du damit sagen, Clay?« Amy spielte die Gekränkte. »Dass ich einen Flunsch ziehe?«
    Clay lächelte sie an. »Ich bin alt und habe eine Freundin, und von daher bin ich gegen solche Anspielungen immun. Bitte unterlass deine sinnlosen Versuche, mich in Verlegenheit zu bringen.«
    »Fahren wir ihnen nach.«
    »Sie arbeiten auf der Leeseite von Lanai. Ich möchte mit der Confused nicht aufs offene Meer fahren.«
    »Also hast du versucht, rauszufinden, was sie vorhaben?«
    »Ich habe danach gefischt, aber nichts gefangen. Cliff sagt kein Wort, solange Tarwater neben ihm steht.«
    »Also, fahren wir ihnen

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