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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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von einem Fahrzeug weg. Fleischfetzen an den Geländern kündeten von lange zurückliegenden Gewalttaten. Mehrere Leichen lagen herum; einige auf dem Asphalt, andere saßen noch in Fahrzeugen. Den meisten fehlten Gliedmaßen, andere hatten riesige Löcher im Bauch, wo man sie angefallen und angefressen hatte.
    Das Lasterchaos befand sich ungefähr auf der Mitte der Brücke. Der umgekippte Wagen blockierte bis auf einen knappen Meter offenen Geländes die gesamte Fahrbahn. Die Lücke wurde von mehreren aufeinandergestapelten Leichen eingenommen. Die Motorhaube des umgekippten Lasters und der ihn umgebende Boden waren voller Einschusslöcher. Stiles malte sich aus, wie es hier zugegangen war: Der Fahrer hatte die Kontrolle über den Laster verloren und die Straße blockiert. Hinter ihm hatten Tausende von Menschen zugleich aus Lexington fliehen wollen. Als der Verkehr zum Erliegen gekommen war, waren sie zu Fuß weitergelaufen. Das erste Dutzend hatte es vielleicht noch geschafft.
    Doch dann hatten die Infizierten sie eingeholt. Es sah so aus, als hätten ein paar unerschrockene Burschen sich an dem umgekippten Laster zur letzten Schlacht versammelt, um den schmalen Pass mit den ihnen zu Verfügung stehenden Waffen zu verteidigen. Doch irgendwann waren auch sie überrannt worden. Die Leichen, an denen sie vorbeigekommen waren, waren vermutlich die letzten Verteidiger gewesen. Mit etwas Glück hatten sie den anderen Flüchtlingen mit ihrem Leben die Chance erkauft, sich in Sicherheit zu bringen.
    » Rauf und durch, Leute. « Harris deutete auf den umgekippten Wagen. Die Leichen wurden weiträumig umgangen. Auch wenn die Chancen gut standen, dass die Viren so tot waren wie die Toten, wollte man nicht das Risiko eingehen, irgendetwas anzurühren, das vielleicht infiziert war. Einer nach dem anderen kletterte über den Motorblock und das Führerhaus des Lasters.
    Dahinter wurden sie von weiteren Leichen begrüßt. Sie alle, fiel Stiles auf, lagen so, dass ihr Gesicht der Lücke zwischen dem Laster und dem Brückenrand zugewandt war. Sie waren also infiziert gewesen und bei dem Versuch, durchzubrechen, niedergeschossen worden.
    Die Männer gingen schweigend weiter. Nun lag mehr als die Hälfte der Brücke hinter ihnen.
    » Hier ist was Dickes runtergekommen « , sagte Allen leise und beugte sich zu einem havarierten Chevrolet-Kombi hinüber, auf dessen Vordersitz ein angeschnallter Leichnam saß. Ein rostender Revolver lag auf dem Schoß des Mannes, der den Elementen aufgrund der eingeschlagenen Seitenscheiben seit Monaten ausgesetzt war. » Wie ist der wohl abgekratzt? «
    » Klappe halten! « , sagte Harris.
    Rico drehte sich um, und sein Stiefel trat in eine Öllache, die unter einem verbeulten Ford-Kleinlaster hervorlief. Er rutschte aus und fiel fest aufs Hinterteil. Seine Waffe entlud sich einmal, was alle Mann zusammenzucken ließ. Die sie umgebenden Fahrzeuge warfen den Knall zurück und verstärkten ihn. Die Bäume am Flussufer machten es ebenso, sodass das Echo den Anschein erweckte, es wolle niemals enden.
    » Ah, verflucht « , sagte Rico erschreckt, doch leise und hob den Blick zum Himmel.
    Die Reaktion kam sofort. Aus einem der Laster hinter ihnen ertönte das Geräusch eines Dutzend ächzender Stimmen.
    » Watschler! « , rief Harris. » Rücken an Rücken! Bleibt bis ans Ende in Bewegung. Bewegt euch, Männer, los! «
    Die Seeleute formierten sich, und jeder behielt sein Schussfeld im Auge.
    Ein infizierter Leichnam erhob sich aus dem Schatten hinter einem havarierten Geländewagen. Eine verwesende Hand griff nach dem Kofferraum. Das Ding zog sich in eine stehende Position. Wendell zielte und schoss. Die Kugel traf den Watschler in die Stirn, und er fiel wieder zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    » Sie kommen von hinten! « , rief Jones. Die Untoten kamen nun aus ihren Verstecken unter den kaputten Lastern. Das Gewehrfeuer und das makabre Gestöhne ihrer watschelnden Brüder lockte sie an.
    Ricos MP -5 ratterte auf Halbautomatik, doch viele seiner Kugeln verfehlten den Feind oder streiften ihn an Brust und Hals. Zwei weitere Kreaturen gingen zu Boden, doch das Verhältnis änderte sich schnell zugunsten der Watschler. Immer mehr hoben den Kopf.
    Die großen leeren Wohnmobile hinter den Lastern waren für die Untoten so einladend wie ein Bett für einen erschöpften Soldaten. Die Hitze schien ihnen egal zu sein. In der Finsternis war es für sie anscheinend lediglich behaglicher.
    Ihre Gestalten, anfangs

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