Fluch der Toten: Roman (German Edition)
hören konnte. » Verdammte Mistdinger! Scheiße fressende Arschlöcher! «
Die letzte Verwünschung schrie er hinaus, sodass die meisten Männer sich umdrehten. Und auch die Infizierten auf dem Trockenen.
» Das war eine Verwünschung zu viel « , sagte Stiles und schaute sich die watschelnde Masse der untoten Penner an, die nun versuchten, ins Wasser zu gehen, um sich eine Mahlzeit zu holen. Die geist- und gedankenlosen Schweinehunde latschten mit ausgestreckten Armen in den Fluss, ohne sich einen Kopf über die Strömung zu machen. Einer nach dem anderen trat ins Nass, und als sie bis zum Bauch drin waren, warf die Strömung sie um und zog sie flussabwärts.
» Ja, leckt mich am Arsch « , sagte Allen. » Ich glaub, das ist eines von diesen Dingern…Wie nennt man die noch? Strategien? «
Harris schaute grimmig drein, doch er nickte. » Gute Arbeit, Wendell. Macht es wie er, Männer; schwimmt weiter! «
Erneut wurden sie im Team tätig, und die Gruppe wandte sich der Strömung zu, behielt die relative Position zum Ufer bei und brüllte den Infizierten am schlammigen Ufer Obszönitäten entgegen. Was für die meisten als Spiel begonnen hatte, wurde schnell bitter, als die kathartischen Rufe begannen, manche der im letzten Halbjahr angestauten Frustrationen freizusetzen. Die Bonmots rufenden Kehlen wurden schnell heiser und brachten echte Schmerzensgefühle hervor, die jeder der Männer mit sich herumschleppte. Volle fünf Minuten lang, bis sämtliche der langsamen Infizierten ins Wasser gegangen waren, brüllten die Seeleute (aber auch Hal, Stiles, Katie und Ron) ihren Zorn zum gleichgültigen blauen Himmel empor.
Keuchend, weinend und mehr oder weniger kotzübel wegen des geschluckten Flusswassers, wandte sich Wendell lächelnd Rico zu, dem Seemann, der ihm am nächsten war.
» Mann, jetzt geht’s mir besser. «
Der Verlust von Smith, Jones und Brown lastete schwer auf der Gruppe. Hal wusste, dass Wendell am meisten darunter litt, denn er war auf der USS Ramage ihr Ersatzvater gewesen. Er hatte die drei Burschen ausgebildet, mit den Schadenskontrollsystemen des Schiffes vertraut gemacht und besser gekannt als alle anderen. Von den beinahe dreihundert Männern der Ramage waren nur sie von Wendells Seefahrerfamilie übrig geblieben. Hal wusste zwar, dass auch er sich nicht besser fühlte als Wendell, aber er verarbeitete die Sache, und das musste reichen, bis sie in Omaha waren.
Harris war, passend für den Gruppenleiter, der erste Mann, der an Land ging. Er nahm sofort den irrwitzig schlammigen Abhang nach oben in Angriff. Die Männer halfen einander nach und nach aus dem Wasser.
» Scheiße. « Rico ließ sich gegen einen Baumstamm sinken. » Was jetzt? Unser ganzes Zeug ist nass. Vielleicht ist unsere Munition ruiniert, und die Karre haben wir auch nicht mehr. Wie weit müssen wir noch laufen? Dreihundert Kilometer? «
» Immer locker bleiben, Seemann « , sagte Harris, der ziemlich nachdenklich dreinschaute. » Wir sind auf der 283. Die gehen wir lang, bis wir an die 80 kommen, und dann… « Er hielt inne.
Hal versuchte sich an etwas zu erinnern, an eine Einzelheit, die beiläufig erwähnt worden war. » Was ist das da drüben? «
» Neben Lexington? « , fragte Katie. » Ich glaube, Keaton hat gesagt, da wäre ein Militär… «
» …museum! « Harris lachte. » Das Heartland Museum für Militärfahrzeuge. «
» Wie schön « , sagte Hal. » Jungs, auch wenn wir noch einen kleinen Fußmarsch vor uns haben, bald werden wir unserem Stil entsprechend fahren! «
Stiles puffte Hillyard in die Seite. » Unserem Stil entsprechend, hat er gesagt. Als wenn ein Transportjeep ein Luxusschlitten wäre. «
» Das Museum liegt gleich hinter der I-80 « , sagte Harris. » Es ist nicht allzu weit von hier. Danach liegen, wie gesagt, noch dreihundert Kilometer vor uns. Steht also auf und wringt eure Socken aus, dann geht es weiter. «
» Ja, los, ihr Marineschwuchteln « , sagte Stiles und sprang mit seinem gesunden Bein auf. » Wir haben keine Zeit, hier abzuhängen…oder rumzuchillen…oder wie ihr verwöhnten Muttersöhnchen es auch gerade nennt. «
***
Harris’ Erinnerung stimmte. Das Heartland Museum für Militärfahrzeuge lag wirklich gleich hinter der I-80, einen knappen Kilometer von der Stelle entfernt, an der die Gruppe aus dem Wasser gestiegen war.
Sie lagen auf dem Bauch, schauten abwechselnd durch den Feldstecher und spürten den nachlassenden Wind.
» Hab ich schon mal gesagt, dass mir
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