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Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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weiße Zähne …«
    »Weiße-weiße Haut …«
    »Hände, die zerbrechen …«
    »Mund, der trinkt …«
    »Das Lebensblut …«
    »Groß ist unser Volk!«
    »Groß ist der Tote Mann!«
    »Groß ist der Tote Mann!«
    »GROSS IST DER TOTE MANN!«
    Am Ende brüllten sie. Menschliche, halbmenschliche und unmenschliche Kehlen stießen die kurze Litanei wie eine Flutwelle über das Kampffeld. Auch unsere Wächter schrien mit.
    Dann trat Moreby vor die Hütte und klopfte dreimal mit seinem Stab gegen die Schiebetür.
    Einer der Wachtposten schob sie für ihn auf.
    Drinnen war ein riesiger schwarzer Katafalk aufgestellt. Er war umgeben von menschlichen und tierischen Schädeln. Auf ihm ruhte ein ungewöhnlich großer Sarg aus schwarzem Holz, der mit hellen gewundenen Linien verziert war.
    Auf Morebys Befehl hin hoben die Wächter den Sargdeckel hoch.
    Während der nächsten zwanzig Minuten gab Moreby dem Wesen in dem Sarg subkutane Injektionen. Seine Bewegungen waren langsam und rituell. Einer der Wachtposten stellte sein Schwert beiseite und half ihm. Die Trommler schlugen einen langsamen unablässigen Rhythmus. Die Menge stand still.
    Dann drehte Moreby sich um.
    »Und nun erhebt sich der Tote Mann«, verkündete er.
    »Erhebt sich«, wiederholte die Menge.
    »Tritt hervor, Toter Mann!« rief er und wendete sich wieder dem Katafalk zu.
    Und der Tote Mann trat hervor.
    Er war wirklich bemerkenswert riesig, dieser Tote Mann. Vielleicht dreihundertfünfzig Pfund Lebensgewicht.
    Er richtete sich in seinem Sarg auf und schaute sich um. Er rieb sich die Brust, die Achselhöhlen, den Nacken. Er kletterte aus seiner großen Kiste und stand neben dem Katafalk. Moreby wirkte neben ihm wie ein Zwerg.
    Er war nackt bis auf einen Lendenschurz, weiß wie ein Fischbauch … totenbleich.
    »Ein Albino«, sagte George.
    Moreby blickte zu uns herüber und lächelte. Er nahm die dickfingerige Pranke des Toten Mannes und führte ihn aus der Hütte heraus auf das Kampffeld. Der Tote Mann zuckte vor dem Licht der Fackeln zurück. Während er herankam, betrachtete ich aufmerksam den Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »In diesem Gesicht ist keine Spur von Intelligenz«, sagte Rotperücke.
    »Können Sie seine Augen sehen?« fragte George mit zugekniffenen Lidern. Seine Brille war bei der Schlägerei zerbrochen.
    »Ja, sie sind rötlich.«
    »Hat er Epikanthusfalten?«
    »Hm … Ja.«
    »Aha. Er ist ein Mongoloide – ein Idiot. Ich möchte wetten, das war der Grund, warum es für Moreby so einfach war, das zu tun, was er mit ihm angestellt hat. Und schaut euch die Zähne an! Sie wirken wie abgefeilt.«
    Ich schaute mir die Zähne an.
    »Sein Albinismus ist der Grund für die nächtlichen Gewohnheiten, die Moreby eingeführt hat. Schauen Sie! Er scheut sogar vor dem Fackelschein zurück! Er ist überempfindlich gegen jede Art von aktinischer Strahlung.«
    »Und was ist mit seinen Eßgewohnheiten?«
    »Sekundär, durch Zwang erworben. Wissen Sie, Blut ist wirklich nahrhaft, wenn man lernt, es im Magen zu behalten – und ich bin sicher, Moreby hat die Ernährung dieses Idioten seit seiner Kindheit gesteuert. Also ist er natürlich wirklich ein Vampir – er ist so aufgezogen worden.«
    »Der Tote Mann ist auferstanden«, sagte Moreby.
    »Der Tote Mann ist auferstanden«, pflichtete die Menge bei.
    »Groß ist der Tote Mann!«
    Dann ließ Moreby die totenweiße Hand fallen, ließ den einzigen authentischen Vampir, von dem wir je gehört hatten, grinsend mitten auf dem Kampffeld stehen und kam zu uns herüber.
    »Groß ist der Tote Mann«, sagte er und grinste ebenfalls, als er zu uns trat. »Recht prachtvoller Bursche, nicht?«
    »Was haben Sie mit der armen Kreatur angerichtet?« fragte Rotperücke.
    »Nicht viel«, antwortete Moreby. »Er ist schon recht wohlausgerüstet auf die Welt gekommen.«
    »Und was waren das für Spritzen, die Sie ihm vorhin gegeben haben?« fragte George.
    »Oh, ich stopfe seine Schmerzzentren vor solchen Begegnungen wie dieser voll Novokain. Das Fehlen jeglicher Schmerzreaktionen verstärkt den Eindruck seiner Unbesiegbarkeit.«
    »Sie reden von ihm und behandeln ihn, als wäre er ein mechanisches Spielzeug«, sagte Diane.
    »Das ist er auch. Ein unbesiegbares Spielzeug. – Sie da, Hasan, sind Sie bereit?« fragte er.
    »Ich bin bereit«, antwortete Hasan, schlüpfte aus Mantel und Burnus und reichte beides Ellen.
    Die kräftigen Muskeln auf seinen Schultern schwollen an, er krümmte leicht die Finger und trat vor und aus

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