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Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Koppel. Die Menge kam weiter direkt auf Hasan und mich zu. Die erste Welle traf auf uns, und wir begannen das Schlachten. Wir standen auf der V-förmigen Stelle, wo der Pfad aus dem Wald auf den ebenen Platz mündet. Links von uns war die rauchende Kuhle, rechts eine dichte Baumgruppe. Wir töteten drei Männer, und mehrere andere bluteten, als sich der Haufen zurückzog, innehielt und dann abbog, um uns von der Flanke her anzugreifen.
    Wir kämpften dann Rücken an Rücken und zerfetzten jeden, der herankam.
    »Wenn auch nur ein einziger ein Gewehr hat, Karagi, dann sind wir tot.«
    »Ich weiß.« Wieder wurde ein Halbmensch Opfer meiner Klinge. Hasan schickte einen in die Kochgrube.
    Dann hatten sie uns umzingelt. Eine Klinge unterlief meine Deckung und traf meine Schulter. Eine andere kitzelte mich am Schenkel.
    »Zurück, ihr Narren!«
    Daraufhin zogen sie sich soweit zurück, daß sie außerhalb der Reichweite unserer Schwerter waren.
    Der Mann, der gerufen hatte, war etwa einen Meter siebzig groß. Sein Unterkiefer bewegte sich wie der einer Marionette, seine Zähne waren wie eine Reihe Dominosteine – alle voll schwarzer Hecken –, und sie klickten, als er den Mund öffnete und schloß.
    »Ja, Prokrustes«, hörte ich jemand sagen.
    »Holt Netze! Fangt sie lebendig! Kommt ihnen nicht zu nahe! Sie haben uns schon zu große Verluste beigebracht!«
    Moreby stand neben ihm. Er winselte.
    »… Ich hatte keine Ahnung, Herr!«
    »Ruhe! Du hast uns einen Gott gekostet und viele Männer!«
    »Sollen wir ausbrechen?« fragte Hasan.
    »Nein, aber bereite dich darauf vor, die Netze zu zerhauen, wenn sie damit ankommen.«
    »Es ist nicht gut, daß sie uns lebendig fangen wollen«, sagte er bestimmt.
    »Wir haben viele in die Hölle geschickt«, sagte ich, »und wir sind noch auf den Beinen und halten Schwerter in den Händen. Was wollen wir mehr?«
    »Wenn wir auf sie losgehen, können wir noch zwei, vielleicht auch vier weitere mit uns nehmen. Wenn wir warten, werden sie uns mit den Netzen fangen und dann sterben wir, ohne auch nur einen mitzunehmen.«
    »Was spielt das schon für eine Rolle, wenn du erst tot bist? Laß uns warten. Solange wir leben, gibt es den großen Pfauenschwanz der Möglichkeiten, der sich im nächsten Augenblick öffnen kann.«
    »Wie du meinst.«
    Und sie fanden die Netze und warfen sie. Wir zerschnitten drei davon, ehe sie uns beim vierten Versuch erwischten. Sie zogen das Netz ganz fest, bevor sie sich näher wagten. Ich spürte, wie mir die Klinge aus der Faust gewunden wurde, dann trat mich jemand. Es war Moreby.
    »Jetzt werdet ihr sterben, wie nur wenige Menschen je gestorben sind«, sagte er.
    »Sind die anderen entwischt?«
    »Nur vorübergehend«, antwortete er. »Wir werden sie aufspüren und zurückbringen.«
    Ich lachte.
    »Sie werden verlieren«, sagte ich, »meine Freunde werden es schaffen.«
    Er trat mich wieder.
    »Wenden Sie so Ihre Gesetze an?« fragte ich. »Hasan hat den Toten Mann besiegt.«
    »Er hat betrogen. Die Frau hat die Leuchtkugel geworfen.«
    Prokrustes trat neben ihn, während sie uns in den Netzen fesselten.
    »Bringen wir sie doch zum Tal des Schlafs«, sagte Moreby, »und machen wir dort mit ihnen, was wir wollen, dann können wir sie dort lassen, damit sie für künftige Feste konserviert sind.«
    »Gut«, sagte Prokrustes. »Ja, so soll es geschehen.«
    Hasan muß wohl die ganze Zeit versucht haben, seinen linken Arm durch die Maschen zu zwängen, denn plötzlich schoß seine Hand ein Stück vor, und seine Nägel zerkratzten Prokrustes’ Bein.
    Prokrustes trat ihn ein paarmal mit den Füßen und einmal auch mich als Zugabe. Dann rieb er sich die Kratzwunden an den Waden.
    »Warum hast du das getan?« fragte ich, nachdem Prokrustes sich abgewendet und befohlen hatte, daß man uns an Bratspieße binden und so abtransportieren solle.
    »Vielleicht ist noch ein wenig Metazyanid unter meinen Nägeln übrig«, erklärte er.
    »Woher?«
    »Von den Patronen in meinem Gürtel, Karagi, den sie mir gelassen hatten. Ich habe meine Nägel damit beschmiert, nachdem ich sie heute nachmittag geschärft hatte.«
    »Aha! Du hast den Toten Mann damit gekratzt, als euer Kampf begann …«
    »Ja, Karagi. Danach kam es für mich nur noch darauf an, solange am Leben zu bleiben, bis er zusammenbrechen würde.«
    »Du bist wirklich ein mustergültiger Killer, Hasan.«
    »Danke, Karagi.«
    Noch immer in die Netze gewickelt, wurden wir an Bratspieße gehängt. Vier Männer hoben uns

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