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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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können.
    Plötzlich spürte sie eine magische Schwingung, und im nächsten Augenblick explodierte der Sprengsatz, den sie an seinen alten Ort gebracht hatte, mit einem lauten Knall. Grüne und blaue Magie wallte auf, doch gab es keine Verletzten, weil sich niemand im Schlafsaal aufhielt.
    »Nicht mehr lange, dann werden sie kommen«, sagte Laisa.
    »Wir sollten so tun, als wären wir allesamt eingeschlafen!« Die Wirtin nahm grinsend ihre Keule zur Hand und legte sich hinter die Theke. Ihr Gesinde und die Goisen ließen sich dort zu Boden sinken, wo sie saßen und standen.
    Laisa tat so, als hätte sie der Schlaf am Tisch übermannt. Mit einem Auge behielt sie jedoch die Eingangstür im Blick und griff gleichzeitig mit ihren magischen Fühlern nach draußen. Sie spürte, wie das Tor in dem Palisadenwall geöffnet wurde und etwas herauskam, das sich unter einem magischen Schutzschirm verbarg.
    Ein normaler Magier hätte diesen wohl kaum entdeckt, doch sie konnte den Weg des Feldes verfolgen. Es kam näher und verharrte schließlich vor der Tür. Auf diese Entfernung vermochte sie unter dem Schutzschirm drei magisch ausgebildete Personen zu erkennen, welche sie an die Meuchelmörder erinnerten, mit denen sie sich auf ihrem Weg durch Thilion hatte herumschlagen müssen. Begleitet wurden die drei von achtzehn Männern, deren magisches Potenzial zwar schwächer war, aber das der normalen Menschen übertraf. Auch spürte Laisa mehrere Artefaktwaffen und informierte ihre Gefährten lautlos, genau so, wie Khaton es ihr beigebracht hatte.
    Um die anderen im Gebäude zu warnen, hob sie kurz die Hand. Wenn sie jedoch Opfer unter den Goisen oder den Leuten in der Fährstation vermeiden wollte, mussten sie die magisch ausgebildeten Männer als Erste ausschalten.
    »Rongi, spürst du die drei?«, fragte sie den Katling mit ihrer Gedankenstimme.
    »Nein, aber ich rieche sie. Welchen soll ich nehmen?«, antwortete er auf die gleiche Weise.
    »Den Linken! Die beiden anderen hole ich mir!« Laisa spannte ihre Muskeln an und richtete den Arm mit der Springschlange auf die Tür. Mit der anderen Hand zog sie ein Wurfmesser und befahl ihm, nicht zu töten, sondern nur zu betäuben.
    Wortfetzen, die von draußen zu ihr hereindrangen, verrieten, wie sicher der Feind sich seiner Sache war.
    »Die haben wir sauber aufs Kreuz gelegt«, rief einer triumphierend aus.
    »Hast du das Versteinerungsartefakt bereit? Wir müssen die Katze lebend erwischen«, antwortete ein anderer.
    Das denkst auch nur du!, spottete Laisa stumm und wartete auf den Augenblick, in dem Tür aufgehen und die Kerle hereinkommen würden.
    »Habt ihr die Gesichter vollständig verhüllt? Nicht, dass euch der Flussmaulstaub lahm legt.«
    Der Mann schien es gewohnt zu sein, Befehle zu erteilen. Laisa ordnete ihn als Anführer ein und beschloss, sich ihn als Ersten vorzunehmen.
    »Wir versteinern die Katze und ihr Gefolge und nehmen sie mit«, fuhr der Mann fort. »Danach zünden wir die Fährstation an. Man wird annehmen, die Wirtin habe nicht auf den Herd achtgegeben und auf diese Weise das Gebäude in Brand gesetzt.«
    Hätte der Anschlag mit dem Flussmaulstaub Erfolg gehabt, wäre dies das Todesurteil für mehr als einhundert Leute gewesen. Laisa bleckte zornerfüllt die Zähne und sah nun, wie die Tür langsam geöffnet wurde. Ein Mann mit einem magischen Totschläger in der Hand trat ein, sah sich kurz um und winkte dann nach hinten.
    »Die schlafen alle. Rasch jetzt!«
    Sofort kamen die anderen Männer nach. Während die drei Magier unauffällige grüne Gewänder trugen, steckte ihr Gefolge in leichten Rüstungen mit dem Wappen von Tenelian auf der Brust. Alle waren bis an die Zähne bewaffnet.
    Der Anführer blickte auf einen Farberkenner, der in Laisas Richtung gehalten weiß aufglühte, und hob sein Versteinerungsartefakt. In dem Augenblick schoss Laisa ihre Springschlange auf ihn ab, und um sie herum sprangen die scheinbar Betäubten auf.
    Bevor der Magier begriff, wie ihm geschah, lag er bereits bewusstlos am Boden. Den Zweiten traf Rongis Wurfholz, während Laisa den dritten Meuchelmörder mit ihrem Wurfmesser betäubte. Die einfachen Krieger sahen sich nun einer mehrfach überlegenen Schar handfester Goisen gegenüber, die wutentbrannt über sie herfielen.
    Da Borlon mit zwei Sätzen beim Ausgang war und diesen blockierte, versuchten mehrere Tenelianer durch die eigentlich für Ostleute gedachte Tür zu entkommen. Doch die war versperrt, und bevor einer den

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