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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Willen regierte.
    » Bran…«
    Mit der Kontrolle über seine Wut verlor er auch die Kontrolle über seine Macht. Die fünf anderen Wölfe im Raum, die sich neben Anna im Wohnzimmer seines Hauses aufhielten, ließen sich zu Boden fallen, selbst Brans Gefährtin Leah. Sie senkten ihre Köpfe und legten sie leicht schräg, um ihm ihre Kehlen darzubieten.
    Bran machte keine drohende Geste, doch dass sie sich so schnell unterwarfen, bewies seine Wut und Dominanz. Nur Anna blieb, ein wenig überrascht über ihre eigene Kühnheit , auf den Beinen. Als Anna misshandelt und unterworfen nach Aspen Creek gekommen war, hätte sie sich schon für eine Woche in einer Ecke verkrochen, wenn jemand sie nur angeschrien hätte.
    Sie suchte Brans Blick und fletschte leicht die Zähne, als die Welle seiner Macht wie eine Frühlingsbrise über sie hinwegwehte. Nicht dass sie keine Angst hatte, aber nicht vor Bran. Er würde sie niemals verletzen, das wusste sie, egal was ihr Stammhirn ihr einreden wollte.
    Sie hatte panische Angst um ihren Gefährten. » Du irrst dich«, erklärte Anna ihm. » Du liegst falsch, falsch, falsch! Und du bist entschlossen, das nicht einzusehen, bis er über jede Heilung hinaus zerstört ist.«
    » Werde erwachsen, kleines Mädchen!«, knurrte Bran, und jetzt waren seine Augen– in denen langsam ein heller Goldton das Haselnussbraun verdrängte– auf sie gerichtet und nicht mehr auf den Kamin in der Wand. » Das Leben ist kein Zuckerschlecken, und jemand muss die harten Aufgaben erledigen. Du wusstest, was Charles ist, als du ihn geheiratet und als deinen Gefährten angenommen hast.«
    Er versuchte, es darzustellen, als ginge es um sie, damit er nicht auf sie hören musste. Er konnte nicht so blind sein! Es war seine Sturheit. Und deswegen machte sein Versuch, die Diskussion zu verschieben– wo es überhaupt keine Diskussion geben sollte–, Anna einfach nur wütend.
    » Jemand hier benimmt sich wie ein Kind, aber ich bin es nicht!«, knurrte sie zurück.
    Brans nächstes Knurren kam ohne Worte.
    » Anna, halt den Mund!«, flüsterte Tag drängend. Sein großer Körper lag auf dem Boden, und seine roten Dreadlocks bissen sich mit dem Kastanienbraun des Perserteppichs. Er war ihr Freund, und überwiegend vertraute sie dem Urteil des Berserkers. Unter anderen Umständen hätte sie auf ihn gehört, aber im Moment hatte sie Bran wütend genug gemacht, dass er nicht mehr sprach– also konnte sie ein paar Worte sagen, um zu ihm durchzudringen.
    » Ich kenne meinen Gefährten«, setzte sie an, » besser als du. Er wird zerbrechen, bevor er dich enttäuscht oder seine Pflicht vernachlässigt. Du musst damit aufhören, weil er es nicht kann!«
    Brans nächste Worte waren nichts als ein dumpfes Flüstern. » Mein Sohn wird sich weder verbiegen noch wird er zerbrechen! Er hat seine Aufgabe schon ein Jahrhundert lang erledigt, bevor du überhaupt geboren wurdest, und er wird sie auch in einem weiteren Jahrhundert noch erfüllen!«
    » Seine Aufgabe bestand darin, Gerechtigkeit zu üben«, sagte Anna. » Das konnte er, selbst wenn es bedeutete, Leute zu töten. Aber jetzt ist er nichts weiter als ein Meuchelmörder. Seine Beute klammert sich reumütig an seine Beine. Sie weinen und flehen um Mitleid, das er ihnen nicht erweisen darf. Es zerstört ihn!«, schloss sie schonungslos. » Und ich bin die Einzige, die das bemerkt.«
    Bran zuckte zusammen. Und zum ersten Mal ging Anna auf, dass Charles nicht der Einzige war, der unter den neuen, härteren Regeln litt, nach denen die Werwölfe nun leben mussten.
    » Hoffnungslose Zeiten«, entgegnete Bran grimmig, und Anna hoffte inständig, dass sie zu ihm durchgedrungen war. Doch dann schüttelte er den Moment der Schwäche ab und verkündete: » Charles ist stärker, als du ihm zubilligst. Du bist ein dummes kleines Mädchen, das nicht so viel weiß, wie es denkt. Geh nach Hause, bevor ich etwas tue, was ich später bereuen werde! Bitte!«
    Die kurze Pause vor dem letzten Wort verriet ihr, dass es sinnlos war. Bran wusste es. Er verstand es, und er hoffte entgegen aller Hoffnung, dass Charles durchhielt. Ihre Wut verpuffte und ließ … Verzweiflung zurück.
    Für einen langen Moment sah Anna ihrem Alpha direkt in die Augen, dann erkannte sie ihre Niederlage an.
    Anna wusste genau, wann Charles vorfuhr. Er kam aus Minnesota, wo er sich um ein Problem gekümmert hatte, das der dortige Rudelführer nicht hatte lösen können. Selbst wenn sie das Motorengeräusch des Lasters

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