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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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menschlichen Gattung einzudringen...“
     
    *
     
    Der Planet im Viqua-Feld erinnerte ihn an einen durchgeschnittenen Tischtennisball. Man hielt schier den Atem an, weil man jeden Moment das Auseinanderdriften der beiden weißen Hälften erwartete. Veron fand ihn von Anfang an abstoßend. Möglicherweise lag das aber auch an der bescheuerten Musik. Gleichförmig wie immer perlte sie durch die Kommandozentrale. Heute allerdings produzierten nicht Violinen und Blechbläser die einschläfernde Geräuschkulisse, sondern ein Instrument, dass der Subgeneral Orgel nannte. Calibo Veron wusste nicht, was genau er sich unter einer Orgel vorzustellen hatte. Zu Hause auf Kaamos überließ man die Musikproduktion weitgehend den dafür konzipierten Kunsthirnen.
    „Nicht katalogisiert, mein Subgeneral“, meldete er. „Weder der Stern noch sein Planet. Wir sind die Ersten, mein Subgenereal.“
    „Sehr schön.“ Der Angesprochene streckte die Rechte nach einem Menschen aus, der neben seinem in Liegeposition eingestellten Sessel stand. Dieser Mensch sah aus, wie eine Mischung aus durchsichtigem Gespenst und blauem Crashdummy. „Setzen Sie sich mit der Newton in Verbindung.“ Der gespenstisch Blaue richtete den Rückenteil des Sessels ein wenige auf. „Ich will die Daten endlich auf meinem Schirm sehen!“ Der Blaue reichte seinem Herrn ein Glas Wasser.
    „Sofort, mein Subgeneral.“ Newton hieß das Forschungsschiff des Pionier-Kampf-Verbandes. Kein PK-Verband war wirklich vollständig ohne so ein fliegendes Labor. Veron gab den Befehl per Bordfunk und mit einem Dringlichkeitsvermerk dritten Grades an den Ersten Kommunikator unten auf Ebene II weiter. Die Bestätigung ließ nicht lange auf sich warten.
    Die sogenannte Orgel schraubte jetzt ein Geflecht von Tönen bis an die Decke der zwölf Meter hohen Ebene I der Kommandozentrale – und bis an Verons Schmerzgrenze. Er blickte verstohlen um sich – niemand verzog eine Miene. Sollte er der einzige sein, der die sogenannte Musik an diesem Bordabend unerträglich fand? Der schwarze Suboberst fragte sich, wie verrückt man sein musste, um Musik zu hören, die mindestens dreitausend Jahre alt war. Er selbst nannte sie übrigens Bronzezeitmusik. Nun, damit lag er ziemlich weit daneben. Auf seinem Monitor erschien das Symbol der Newton und gleich darauf eine Zahlenliste. „Die Daten, mein Subgeneral.“
    Sicher, auch zu Hause auf Kaamos gab es Folklore-Fanatiker, die gern alte Musik hörten oder zum Besten gaben. Aber diese Leute benutzten elektronisch verzerrte Pauken, Holzblasinstrumente und diverse elektronische Zupfinstrumente, und alt hieß bei denen höchstens tausend Jahre alt. Veron fing ein Lächeln der Navigatorin auf. Pazifya schien seine Gedanken zu erraten. Er lächelte zurück. Aus den Augenwinkeln bemerkte er gleichzeitig die glühenden Augen des bläulichen Kunstmenschen. Täuschte er sich, oder beobachtete ihn der Diener des Kommandeurs?
    Eigentlich wusste man ja, worauf man sich einließ, wenn man sich zum Dienst auf der Johann Sebastian Bach meldete – der war freiwillig, niemand wurde verpflichtet. Musikgeschmack und Schrulligkeiten des Subgenerals und sein blaukristallener Diener galten bereits in der ganzen Republik als sprichwörtlich. Vor allem Erste und Zweite Offiziere mussten mit einem Höchstmaß an Belastung rechnen, denn Subgeneral Bergen zog die ISK-Kappe nur in Notfällen persönlich über. Wenn die Umstände seine Geistesgegenwart nicht unbedingt erforderten, lag er im Kommandosessel und las eines seiner uralten Bücher; oder komponierte. Andererseits verbrachte er zwanzig von vierundzwanzig Stunden am Stück in der Zentrale und brauchte selten mehr als vier Stunden Schlaf.
    „Die Daten vom Labor sind auf Ihrem Sichtfeld, mein Subgeneral“, wiederholte Veron.
    Der rothaarige Mann im Kommandostand öffnete die Augen und gab seinem Diener das Wasserglas zurück. Er betrachtete das zentrale Sichtfeld auf seiner Arbeitskonsole. „Die Musik ein wenig leiser bitte, Heinrich.“ Die Orgelakkorde traten in den Hintergrund. „Interessant“, sagte der Subgeneral, und jeder Mann und jede Frau in der Kommandozentrale konnte seine hohe, klare Stimme vernehmen. „Die Eispole bedecken achtzig Prozent des Planeten. Der eisfreie Gürtel rund um den Äquator ist nur dreitausendsechshundert Kilometer breit; vorwiegend Wasser, ziemlich heißes Wasser. Die Strahlung ist zweifelsfrei?“
    „Zweifelsfrei, mein Subgeneral. Eindeutig Glaucauris.“
    „Was sind

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