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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bruder: Plutejo band sich den Arm ab und setzte die Spritze an.
    Kurz schoss ihr die Frage durch den Kopf, wo er wohl den Stoff herbekommen würde, falls er überlebte. Sie verscheuchte den Gedanken. Später. Immer eines nach dem anderen. Jetzt konzentrierte sie sich auf den Kugelmonitor. Das Herz schlug ihr im Hals, sie biss sich auf die Unterlippe, ihr Atem flog. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie, was ihr Vater ihr unzählige Male beschrieben hatte: Omega-Raumer.
    Totenstille herrschte in der Haupthöhle. Nicht einmal die Kleinen quengelten mehr. Man durfte das Labyrinth ja nicht verlassen, wenn alljährlich im Januar die legendären Frachter landeten. Die gesamte zweite und dritte Generation der Tigern-Sippe sah die schwarzen Giganten zum ersten Mal.
    Es waren drei. Der Kugler, dessen optisches Sensorium Venus’ Onkel Sarturis mit dem gekaperten Rechner und dem alten Kugelmonitor verbunden hatte, schien in der Nähe der Schachtöffnung zu stehen. Er drehte sich langsam, so dass die Schiffe eines nach dem anderen über den Bildschirm glitten. Tiefschwarz hoben sie sich von dem erschreckend grellen Weiß des Eises und der Schneeböen ab, die der Wind dort oben vor sich hertrieb.
    Venus sah den Teleskoplift zwischen Kommandokuppel und Boden, sah die größeren Lastenlifte aus den beiden Schiffsschenkeln im Schneegestöber über dem Eis verschwinden, und sie sah auch die viel dünneren Teleskopstützen. Die zu zählen, ließen die verschiedenen Bildperspektiven kaum zu, doch von ihrem Vater wusste sie, dass es sechs Paar sein mussten.
    Hinter dem Schleier aus Schneeflocken ahnte man die Container mit der Tauschware mehr, als dass man sie sehen konnte; das galt erst recht für die Arbeitsroboter, die sie von den Frachtliften aus zum Eisschacht steuerten. Graue Flecken und Punkte bewegten sich da unter dem Schiffsrumpf, winzige Flecken und Punkte, verglichen mit den gewaltigen Omega-Frachtern. Zweihundertvierzig Meter maß so ein Gigant von Schenkelinnenseite zu Schenkelinnenseite, von Außenseite zu Außenseite gar zweihundertneunzig Meter.
    Der Rumpf hatte in etwa den Grundriss des letzten Buchstabens einer uralten Sprache, die vor drei oder vier Jahrhunderten eine Renaissance erlebt hatte, aber heute nur noch von Liebhabern, wie Venus’ Mutter Elvetia gelesen werden konnte. Venus kannte den Namen des Buchstaben – Omega – und konnte ihn schreiben. Den Namen der Sprache hatte sie sich nicht gemerkt. Wozu auch?
    Es gab Leute, die verglichen die Omega-Raumer einem Hufeisen mit Querstrebe. Venus allerdings war auf Genna geboren worden und hatte nie ein Hufeisen zu sehen bekommen. Sie wusste nur, dass man auf gewissen Planeten gewissen Tieren solche Eisen an die Hufe nagelte. Wenn sie sich aber einen Huf oder gar das entsprechende Tier vorstellen sollte, musste sie schon wieder passen.
    Als sie noch ein kleines Mädchen war, und die Raumschiffe, von denen die Eltern erzählten, ihr wie Fabelwesen vorgekommen waren, hatte ihr Vater sie mal aufgefordert, ihren Daumennagel zu betrachten. „So ungefähr sieht ein Omega-Schiff aus, wenn du es von oben oder unten anschaust“, hatte er damals gesagt. „Nur musst du dir die Ränder doppelt, den Innenraum leer und das Weiße am Nagelbett gerade vorstellen.“ Venus hatte es damals tagelang probiert, bis ihr die Vorstellung endlich gelang.
    Die Form der Rümpfe war auf dem Kugelmonitor nur ungefähr auszumachen. Sie hätten den Querschnitt eines Tropfens, hatte sie gelernt; eines großen, spitz zulaufenden Tropfens vorn in der Mitte und eines flachen, stumpfen Tropfens an den Schenkelenden, wenn man die beiden dort hinten aufgesetzten Triebwerkswülste nicht mit in Betracht zog.
    „Fünfzehn Minuten“, plärrte es aus dem Empfänger. So lieblich die Stimme auch klang – fast alle zuckten zusammen. Ehepaare blickten sich ängstlich oder traurig an, Frauen schlossen die Augen, Männer zogen die Schultern hoch.
    Venus’ Vater erhob sich. „Sobald ich das Ultimatum abgesetzt habe, werden sie herauskommen.“ Sein Blick suchte die Gesichter der zur Flucht ausgewählten jungen Männer und Frauen. „Wir werden sie und ihre Kampfmaschinen angreifen und euch den Weg freischießen. Wer immer von euch eine Kommandozentrale erreichen wird, starte, steuere Orkus an, lande dort zwischen und nehme an Bord, wen die Verbündeten für die Flucht ausgewählt haben. Danach tut euch zusammen und nehmt Kurs auf den verbotenen Planeten. Es wird schwer für euch in das Heimatsystem der

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