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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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nukleare Licht aus. Aber nicht schwarz oder weiß-silbern, wie ich es bis jetzt gesehen hatte. Es war pures, schimmerndes Gold.
    Nick und Matt liefen (wobei Matt eher humpelte) zu den beiden. Sie redeten kurz aufeinander ein, was ich nicht verstand. Amanda stand unter Schmerzen auf, hielt sich wieder ihre wunde Schulter. Die golden schimmernde Gestalt regte sich nicht, weshalb Nick und Matt sie hochhoben und je einen Arm der Gestalt um ihre Schultern legten. Da erkannte ich, dass es Cass war, dessen Kopf leblos hin und her schwang, als sie sich vorwärts bewegten.
    Nick gab knappe Anweisungen, wer wo sitzen sollte, und hievte dann mit Matts Hilfe Cass neben mich auf den mittleren Sitz. Er sah zerschundener als vorhin aus. An seiner Stirn war ein neuer, tiefer Kratzer, seine Unterlippe war aufgeplatzt und sein Bein hatte nun nicht nur diese Kerbe unter dem Knie, sondern war blutrot durchtränkt. Amanda nahm auf der anderen Seite neben ihm Platz, stützte seinen Kopf mit ihrer verletzten Schulter, doch sie gab keine Wehklagen von sich.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie, nahm mit zitternden Fingern seine Hand. Auf mich wirkte sie nun viel gebrechlicher und verängstigter, als sie wahrscheinlich zeigen wollte. Im Moment war sie nur eine ältere Schwester, die sich um ihren kleinen Bruder sorgte.
    „Ja, großartig, blutet mir die Sitze voll …“, murrte Nick vom Fahrersitz aus, als er in den Rückspiegel sah. „Mein Dad bringt mich um!“
    Eine Berührung an meiner Schulter ließ mich zusammenzucken. Ich starrte zu Matt hoch, der seine Hand gerade wieder zurückzog. Ich war sicher, dass er etwas gesagt hatte.
    „Was?“ Ich klang immer noch wie eine kaputte Autohupe.
    „Steh kurz auf“, wiederholte er. Ich kämpfte mich aus dem Sitz, während Matt mir Platz machte. In einer schnellen Bewegung (die kein normaler Mensch mit solch einer Verletzung am Bein bewerkstelligen könnte) ließ er sich auf den Sitz fallen und hielt mir eine Hand hin. Verwirrt starrte ich auf seine zerkratzten Finger. Sie waren lang und ließen eher auf einen Pianisten schließen als auf jemanden, der sich fast täglich durch Meuten prügelte.
    „Komm“, forderte er mich auf. Ich sah zu Nick und Jess, die vorne saßen, dann zu Black-Amy, Gold-Cass und Matt, die die gesamte Rückbank einnahmen.
    Dann begriff ich, als hätte mir jemand kaltes Wasser über den Schädel geschüttet. Er will, dass ich mich auf seinen Schoß setze!
    Ich suchte gerade nach einem Gegenargument, als er nach meiner Hand griff und mich ohne große Schwierigkeiten auf seinen Schoß zog. Die Tür knallte neben mir zu und ich saß stocksteif da, bemüht, meinen Kopf oben nicht anzustoßen. Matt schlang einen Arm um meine Taille und hielt mich fest, da ich keinen Gurt hatte. Ich spürte, wie mir die Hitze in den Kopf schoss, als er mich etwas fester an sich drückte und seinen Kopf an meine Schulter legte. Ganz ruhig, er ist nur müde , sagte ich mir.
    Nick erklärte uns, während er losfuhr, dass er sich vor Matts Anruf Greg geschnappt und ihn ausgefragt hatte, was meine Steckbriefsuche betraf. Das hab ich schon fast wieder vergessen …
    Margrets Anruf ging vorgestern Abend bei der Polizei ein und seit heute Morgen waren die Zettel mit meinem Abbild in der gesamten Stadt verteilt. Da die Summe, die Margret für mich bereitgestellt hatte, nicht gerade wenig war, konnte es gut möglich sein, dass jeder arme Schlucker nun nach mir suchte … Wo in Gottes Namen nimmt sie eigentlich das Geld dafür her?
    „Ich weiß, welche Straßen wir nehmen müssen, um sicher bis zu mir zu kommen“, fügte er hinzu. „Also, keine Sorge.“
    Keine Sorge? Es hörte sich so an, als hätte er es mehr zu sich selbst gesagt, als zu uns.
    Nick fuhr eine breite Auffahrt hoch, die mit einem riesigen Eisentor von der Straße abgesperrt wurde. Auf dem Tor stand in großen Buchstaben Baker , wobei sich das K teilte, wenn die Seiten aufschwangen. Mit einem Card-Lock schwang das Tor langsam auf. Nick fuhr vor und ließ das Auto vor der Garage stehen.
    Das Haus, nein, vielmehr das Anwesen war riesig. Ein perfekt gemähter Rasen, kleine und etwas größere Bäumchen, die exakt zurechtgeschnitten waren. Die Außenfassade des knappen Herrenhauses war dottergelb. Zwei turmähnliche Spitzen ragten an beiden Vorderseiten in die Höhe. Hohe Fenster mit einer Art Spitzbogen reihten sich in den Stockwerken. Das Gesamtbild vermittelte mehr den Eindruck vom Wohnsitz eines Milliardärs als das Zuhause von …

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