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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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Irgendwo hinter diesem Park, der einen allein durch seine riesigen Bäume verschlingen konnte. Es waren kaum Menschen hier, nur diese flackernden Straßenlaternen, die nach und nach angingen, begleiteten uns.
    „Was hält dich davon ab?“, fragte Simon und lenkte mich von der Umgebung ab. Er schulterte seine Sporttasche neu. Die beiden Spraydosen klapperten bei der Bewegung aneinander.
    Was mich davon abhält? Die Männer, die mich verfolgen vielleicht? Oder Amandas Pläne, die ich nicht nachvollziehen kann? Matt?
    „Da gibt es ein paar Dinge …“
    „Verstehe“, meinte Simon, legte seinen Kopf etwas schräg. „In der Zeit, als wir uns nicht gesehen haben, haben sich wohl ein paar Geheimnisse in dir angestaut, was?“
    Ich schrak hoch. „Wie kommst du darauf?“
    Er lächelte, worauf ich mich voll mies fühlte.
    „Früher hast du mir alles erzählt wie ein Wasserfall. Ich weiß sogar noch, was für ein Drama du um deinen ersten Pickel gemacht hast.“ Er lachte leise, verstummte aber schnell wieder. „Und jetzt lebst du mit zwei anrüchig aussehenden Jungs zusammen in einem umgebauten Zug. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig.“
    Wenn er es so sagte, fühlte ich mich schuldig und noch viel mieser. „Tut mir leid“, murmelte ich in den Kopf des Plüschtiers. „Aber es gibt eben ein paar Sachen, die ich selbst noch nicht so ganz verstehe.“ Zum Beispiel, warum man es auf mich abgesehen hat.
    Ich spürte Simons Hand an meinem Scheitel. Ich sah zu ihm hoch. Seine braun-grünen Augen funkelten mich erwartungsvoll an. „Erzählst du es mir, wenn du’s verstanden hast?“
    Ich nickte. „Aber nur wenn du bis dahin brav bist und …“
    Lautes Hundegebell unterbrach mich.
    Ich blieb - wie Simon - stehen, drehte mich um und sah, wie drei schwarze Hunde zähnefletschend auf uns zugerannt kamen. Aus dem Augenwinkel erkannte ich mehrere Schatten, die sich auf uns zubewegten. Mein Herz setzte einen Augenblick aus. Das kann doch nicht …
    Ich machte einen Schritt zurück, griff nach Simons Arm. „Simon, wir müssen hier …“
    Und dann weiß ich nur noch, dass Simon aus meinem Griff und zu Boden gerissen wurde und ich einen dumpfen Schmerz an meinem Kopf wahrnahm.
    Matthew Tempson:
    „Wie, verschwunden?“
    „Was machst du?“
    „Mich konzentrieren“, gab ich Nick murmelnd zurück.
    „Schon wieder? Mann, lass gut sein! Sie wird schon zurechtkommen und mit Sicherheit kommt sie auch zurück. Sie weiß ja, was auf dem Spiel steht. Da wird sie ihren Freund nicht mit hineinziehen.“
    Kein schlechtes Argument. Aber ich hatte dennoch ein ungutes Gefühl.
    Ich hörte die Kühlschranktür, dann das Geräusch einer Dose, die geöffnet wurde.
    Ich blendete alles um mich aus und dachte an Lora. Stellte sie mir vor. Ihre lockigen Haare, ihr entschlossener Blick, der ihre unsichere Art auf bestimmte Weise widerspiegelte. Ihr verschüchtertes Lächeln – wenn sie mal lächelte. Und dann hatte ich sie.
    Ich nahm ihren Herzschlag wahr, spürte, dass sie höchstens vier Blocks entfernt sein konnte. Sie kann also doch hören! Zuerst fühlte sich alles normal an, doch dann wurde ihr Herzschlag schneller, wie gehetzt. Ein Anflug von Panik überrollte mich für einen kurzen Moment, dann war die Verbindung unterbrochen.
    „Da stimmt etwas nicht“, sagte ich leise vor mich hin und sah hoch. Nick stand an die Küchentheke gelehnt, in seiner Trinkbewegung eingefroren.
    „Was meinst du damit?“
    „Das, was ich gesagt habe“, erwiderte ich. „Da ist was faul.“ Ich war sofort auf den Beinen, schnappte mir Jacke und Schuhe und war an der Tür. „Ich werde nachsehen.“
    „Du willst sie wieder stalken?“ Nick seufzte hinter mir. „Gut, ich komme mit!“
    Ich verdrehte die Augen, ignorierte seinen Kommentar.
    Zuerst überlegte ich, ob ich das Bike nehmen sollte, ließ von der Idee aber schnell ab. Damit würde ich mich nur ankündigen …
    „Und wo lang?“, fragte Nick, als wir auf der Straße standen.
    Ich atmete tief durch und konzentrierte mich noch einmal auf Lora. Sie war völlig in Panik, was mir nicht gerade dabei half, ruhig zu bleiben. Dann erstarb das Drängen. Nur ein schwaches Flackern von Wärme, wie eine kleine Kerze, blieb. Wie damals, als sie im Fluss fast ertrunken wäre, versuchte ich dem Gefühl ihrer Präsenz zu folgen.
    „Ich hab sie!“
    „So schnell?“
    Ja, ich konnte sie wirklich erstaunlich schnell aufspüren. Selbst bei Amanda hatte ich immer länger gebraucht. Darüber denke ich später

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