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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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„Kannst du was erkennen, wenn du hochsiehst?“
    Ich streckte den Kopf über das Loch und drehte mich so weit, dass ich nach oben blicken konnte. Es war ziemlich finster, aber durch den seltsamen Lichteinfall konnte ich einzelne Konturen erkennen. „Jein. Oder … Doch, da ist ein weiterer Gang, denke ich. Aber ob ich da rankomme?“
    „Ich bin davon überzeugt, dass du genug Actionfilme kennst, um zu wissen, was du jetzt tun musst.“
    Ich runzelte die Stirn und überlegte. Er konnte doch nicht ernsthaft von mir verlangen, dass ich da wie James Bond hochkletterte. Noch dazu ohne Halteseil. „Ich hatte aber nie das Bedürfnis, in einem dieser Filme mitzuspielen …“
    „Nur leider ist das Leben kein Wunschkonzert. Hoch mit dir!“
    Ich grummelte eine Beleidigung (was man auf keinen Fall bei Leuten tun sollte, die ein perfektes Gehör haben …) und zog mich – ziemlich umständlich – in eine sitzende Haltung. Hallend dröhnte das Geräusch von Matts trommelnden Fingern durch den Schacht.
    „Könntest du aufhören mich nervös zu machen?“
    Das Geräusch verstummte.
    „Ich mag einfach keine engen Räume“, sagte er schließlich. Ich stemmte die Arme zu beiden Seiten an die Wände, versuchte Halt zu finden und stützte mich letztendlich noch mit meinen etwas rutschigen Schuhen.
    „Dann sind wir ja schon zwei“, gab ich zu und setzte mich langsam in Bewegung, um nach oben zu kommen. Eine Hand, dann einen Fuß, die nächste Hand und so weiter. Mit angehaltenem Atem vermied ich es, nach unten zu blicken. Du kannst ein andermal sterben, Lora, du musst da hoch! Denk an Simon!
    Keine Ahnung, wie lang ich nach oben brauchte, aber nach der anstrengenden Kletterei zitterten mir die Arme und ich blieb vorerst reglos in dem oberen Schacht liegen. Wartete auf Matt.
    Wie zu erwarten war, war er schneller, als ich es je hätte sein können mit meinen Durchschnittsmädchen-Superkräften.
    Ich schleppte mich ein Stück weiter, sodass Matt hinter mir Platz hatte.
    „Schlechte Neuigkeiten“, erklärte er. Ich verrenkte mir fast den Hals, als ich zurücksah. Doch ich erkannte nur einen großen Schatten hinter mir. „Sie wissen, wo wir sind! Wir müssen uns beeilen!“
    Der Tag wurde ja mit jedem Atemzug besser …
    „Und woher willst du das bitte wissen?“, fragte ich.
    Er winkte mit einer knappen Handbewegung ab. „Erklär ich dir später!“
    Damit musste ich mich wohl erst mal zufriedengeben. Ich stemmte mich wieder auf die Ellbogen, doch ich kam nicht weit, da hörte ich eine Stimme: „Bleib, wo du bist!“
    „Was?“
    „Was was?“
    Ich verharrte an der Stelle, wie die Stimme gesagt hatte. „Matt?“
    „Was ist? Warum bleibst du …“
    „Hast du grad was gesagt?“, unterbrach ich ihn.
    „Nein“, antwortete er. Bitte? Knallte ich jetzt endgültig durch? „Hast du eine Stimme gehört?“, fragte Matt zu meiner Überraschung.
    Ich nickte, wunderte mich darüber, dass er es so genau auf den Punkt gebracht hatte.
    „Schon in Ordnung, kriech einfach weiter und pass auf, was die Stimme sagt.“
    „Echt jetzt?“, fragte ich und blickte dabei über meine Schulter zurück.
    „Fragen kannst du nachher stellen, weiter!“
    „Ja, weiter, sie sind weg!“
    Ich schluckte schwer, kroch aber weiter. Diese Stimme … Das ist doch dieselbe wie damals vor dem Krankenhaus. Deshalb kommt sie mir wahrscheinlich so bekannt vor. Gut zu wissen, dass nun schon Geister auf unserer Seite sind!
    Und dann ging mit einem Mal alles ganz schnell. Matt packte mich an einem Fuß, zog mich ein Stück zurück, sodass ich mir ein Knie aufschrammte. Zum Glück schrie ich nicht auf, aber es war dennoch zu spät. Ich setzte eine Hand auf ein Gitter, welches unter meinem Gewicht nachgab. Ich brach durch. Matts Griff an meinem Knöchel verlor sich und ich befand mich für einen kurzen Moment im freien Flug.
    Ich wurde aufgefangen, was mich aber nur kurz beruhigte. Einer von diesen in einen Anzug gestopften Monsterpinguinen hatte mich in seiner Gewalt, grinste mich zufrieden an, sodass es mir die Haare im Nacken aufstellte. Er roch unangenehm nach Schweiß …
    „Wo wollen wir denn hin, Püppchen?“
    „Lass mich los!“ Ich trat und schlug wild um mich. Irgendwie gelang es mir, das Gesicht des Halbgorillas mit dem Ellbogen zu treffen, worauf er ein Stöhnen von sich gab und den Griff um mich verhärtete. Aus seiner Nase troff etwas Blut auf meinen Arm. Iiih!
    Aus dem Augenwinkel heraus sah ich Matt, der sich von dem Schacht an der

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