Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Metallhagel, er ließ die Bremse langsam los, ließ dem Triebwerk seinen Willen, als er sah, wie das von Nelirikk gewählte Flugzeug mit der Yxtrang-Nummer 32 auf dem Leitwerk vorwärts zu kriechen begann. Nickend übernahm er die Führungsposition, löste die Bremse ganz und ließ den Motor das Flugzeug die Startbahn hinunter ziehen, beschleunigte nun etwas und zog das Steuer nach hinten, sobald er dazu in der Lage war.
Aufsteigend blickte er hinunter, sah Nelirikks Flugzeug an Höhe gewinnen und einen ziemlichen Tumult auf dem Boden. In Fingerbreite über den Baumwipfeln pendelte er sich ein, wendete hart und sauste den Weg zurück, den er gekommen war, benutzte die Kanonen, um die schwach und verteidigungslos dasitzenden Kampfflieger zu vernichten, zog seine Maschine am Ende des Feldes wieder hoch, sah die 32 alles oder nichts fliegen und den Platz in einen Schrapnellhagel hüllen.
Es waren fünfunddreißig Minuten vergangen, seit sich getrennt hatten, und es war immer noch kein dritter Flieger in der Luft. Shan biss sich auf die Lippe, warf seine Maschine herum, suchte … und sah ein Flugzeug aufsteigen, ein schlankes Modell mit der Nummer 03 auf seinem stolzen Heck. Er grinste. Val Con hatte eine Schönheit gestohlen.
Für einen Moment sah es so aus, als würde die schöne Maschine abschmieren, doch dann stieg sie weiter auf, ein schimmernder Pfeil, schwang sanft nach rechts, glitt in geringer Höhe mit bellenden Kanonen über das Feld.
Genau nach Plan, Shan, sagte er sich, entsetzlich erleichtert. Nur eine oder zwei Variationen. Wir sind alle sicher in der Luft, was auch immer das wert ist. Nach Osten, junger Mann, beende die Sache. Danach, das verspreche ich dir, darfst du verrückt werden.
Er zog am Steuerknüppel und drehte das Flugzeug, immer noch an Höhe gewinnend, in Richtung Osten, auf der Suche nach Zielen.
Er war getroffen worden. Das linke Bein, oberhalb des Knies. Da war Blut. Eine Menge Blut. Nicht gut.
Da war auch Schmerz, nun, da er die Wunde gesehen hatte. Er versuchte, den Schmerz aus seinem Bewusstsein zu vertreiben, benutzte die Hydraulik, um das Cockpit auf das Minimum schrumpfen zu lassen, und entdeckte, dass die Gurte immer noch viel zu groß für ihn waren, bis er merkte, dass das völlig egal war. Er konnte nicht gleichzeitig angegurtet sein und an die Instrumente kommen. Stattdessen erhöhte er den Pilotensitz auf Maximum und hockte gefährlich auf dessen Kante. Der Schmerz …
Der Drill.
Er streckte sich, holte Atem und berührte den ersten Knopf, sang den Drill, um sein Bewusstsein zu fokussieren.
»Energieversorgung extern: Go. Energieversorgung intern: Go. Uhrzeit synchronisieren: Go. Energie ein. Externe Energie stabil. Interne Energie stabil. Externes Kabel lösen.«
Er verlor die Konzentration, der Schmerz nagte an seinen Gedanken. Er durchlief den Regenbogen, schnell, trennte Körper von Geist, setzte den Gesang des Drills fort.
»Zugbremse ein. Mechanische Bremse ein. Motor A starten. Motor A gestartet, kein Schub.«
Er war spät dran. Sie würden sich Sorgen machen, aber er konnte sich nicht beeilen, weil …
Etwas würde schiefgehen, wenn er sich zu sehr beeilte.
»Motor B starten. Motor B gestartet, kein Schub. Uhrencheck; Timing positiv. Ringdruck fünfzig Prozent, Schub positiv. Scanner positiv. Waffenkontrolle: Außenkanone.«
Da waren Soldaten auf dem Boden weit unter ihm. Sie rannten auf ihn zu. Er schaute hoch und sah einen weiteren Soldaten, oben auf der Leiter, der durch die Kanzel auf ihn hinabblickte.
»Sicherung sechzehn lösen. Sicherung sechzehn kappen. Haken sieben lösen.«
Da war ein Lastwagen auf dem Weg zu ihm, er sah die darin aufgebaute Kanone und raste durch den Rest des Drills.
»Zugbremse los, mechanische Bremse los, Ansaugöffnungen auf, volle Energie.«
Er bewegte sich, wie der Drill es vorsah, warf Soldaten ab, als er Fahrt aufnahm. Er blickte hoch, sah den Soldaten sich immer noch an die Kanzel klammern, dann vergaß er ihn, als die Geschwindigkeit zunahm, zu seiner Rechten ein Gebäude explodierte und blendender, orangefarbener Rauch sich rasch in dem peitschenden Wind ausbreitete.
Er wurde immer schneller und der Druck fühlte sich gut an, außer an seinem Bein. Es dauerte etwas, bis er die Anzeige fand, die ihm sagte, dass er jetzt schnell genug war, sodass er die Maschine hochzog, und merkte nicht, wann der Soldat schließlich von der Kanzel rutschte.
Aufsteigend sah er einen weiteren Flieger über sich kreisend, aber
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