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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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ein Scout könnte sich so einen Plan ausdenken …«
    »Sich selbst gefangen nehmen lassen?« Miri starrte ihn an. »Yxtrang lassen sich nicht gefangen nehmen, Boss. Du weißt das.«
    »Ja, aber dieser hier hat Erfahrung damit«, sagte Val Con. »Und er ist ein Scout. Obgleich es vernünftig wäre, einen Lockvogel richtig auszurüsten, um die Fiktion zu untermauern, dass er eigentlich ein Soldat mit einer wichtigen Mission sei.«
    »Denkst du, er ist ein Flüchtling – ein Deserteur?«
    Val Con schüttelte den Kopf. »Dann hätte er erst recht funktionierende Waffen, gutes Essen – die Klinge seines Überlebensmessers ist so stumpf, er könnte es gerade mal als Eisstampfer in einem Café benutzen.«
    Miri seufzte und erhob sich. »Rätselhaft, nicht wahr?« Sie schaute auf ihre Uhr. »fünfundzwanzig Minuten.«
    »So.« Val Con erhob sich. »Ich werde diese Dinge am besten mitnehmen.«
    »Ich mag es nicht, dass du alleine mit ihm sprechen willst«, sagte Miri, plötzlich nicht seine Kameradin, sondern seine Geliebte und Lebenspartnerin. »Nimm eine Wache mit.«
    Er lächelte und kam ihr näher, berührte ihre Wange mit seinen sanften Fingern. »Es wird gut gehen, Miri.« Er beugte sich und küsste ihre Stirn. »Nebenbei, er ist gefesselt.«
     
    Traum und Erinnerung tanzten zum Vergnügen der Götter der Ironie.
    In seinem Traum war er gefangen, gebunden wie ein Hase, hing von einem Baum, Klinge und Pistole, fern wie die Heimattruppe, an seinem Gürtel.
    In seinem Traum beleidigte er seinen Fänger, der im Schneidersitz auf dem Moos unter ihm saß, ganz damit beschäftigt, sein Messer zu schärfen. Die Erinnerung produzierte einen Geruch außer der fremden Luft, der Geruch des Öls, den der Andere nun auftrug, und dann auch auf die Oberfläche des Schleifsteins. Das Schleifen der Klinge entlang des Steins war ein vertrautes Geräusch, etwas Vertrautes in einer Situation, für die es kein Äquivalent gab.
    Der Geruch und das Geräusch blieben, aber der Traum begann zu verblassen. Der Geruch, das Geräusch und die Seile, die seine Brust eng umschlangen, seine Arme seitlich fixierten und seine Fußgelenke festhielten.
    Er öffnete seine Augen.
    Das Licht stach ihm in die Augen, löste einen plötzlichen Schmerz in seinem Kopf aus, verzerrte für einen Moment die Realität, sodass er aus seiner Erinnerung ausrief:
    »Ist das Messer nicht schon scharf genug?«
    »Das Messer«, erwiderte die sanfte Stimme, die ihn diese langen, ermüdenden Zyklen verfolgt hatte, »ist wieder scharf, Ckrakec Yxtrang.«
    Der Schärfer hob den Kopf, wildes, braunes Haar fiel diesem über scharfe, wie grüne Steine funkelnde Augen und dessen Gesicht – das Gesicht – das Gesicht seines Untergangs, sanft und unverändert trotz all der Zyklen – und dann doch nicht. Die rechte Wange zeigte nun eine Narbe, ähnlich einer Nchaka, einer Reifenarbe.
    »Du!« Er hatte aufschreien wollen, doch es kam nur ein heiseres Flüstern, als er sich gegen die Fesseln aufbäumte.
    Der Liaden-Scout verbeugte sich von seinem Schneidersitz auf einer Transportkiste herab. »Ich fühle mich geehrt, dass du mich wiedererkennst!«
    »Wiedererkennen!« Seine Trade-Kenntnisse verließen ihn in diesem Augenblick. Beinahe vergaß er sogar, wie man atmete. Abrupt entspannte er sich in seinen Fesseln und legte den Kopf zurück, entblößte seine Kehle.
    »Wenn das Messer scharf ist«, sagte er in der Sprache der Truppe, »dann benutze es!«
    Der Scout nahm ein Stück Seil und kontrollierte die Qualität der Schneide. Kopfschüttelnd nahm er erneut den Schleifstein und setzte seine Arbeit fort.
    »Es wäre angenehmer«, sagte er, so sanft, dass es anstrengend war, seine Stimme durch das Schleifgeräusch wahrzunehmen, »wenn wir uns unterhalten würden.«
    »Uns unterhalten.« Der Gebundene drehte seinen Kopf, um ihn anzustarren, und verzog verächtlich den Mund. »Immer noch keinen Geschmack an der Arbeit eines Soldaten gefunden, Liaden?«
    Der ungekämmte Kopf erhob sich, die hellen Augen schimmerten. »Ich muss erkennen, dass ich mich nicht verständlich gemacht habe.« Er legte den Schleifstein zur Seite und hielt das Messer sorglos in einer Hand.
    »Das letzte Mal, als wir uns unterhalten haben, war würdelos«, sagte er auf Hochliaden. »Ich versäumte es, Euch meinen Namen und Rang mitzuteilen. Auch habe ich nicht nach Eurem verlangt.« Er glitt von der Transportkiste zu Boden, das Messer immer noch wie beiläufig in der dünnen Hand.
    »Sollen wir das Spiel zu

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