Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
wieder an, der aufmerksam auf seiner Kiste saß.
»Zehn Zyklen lang: ohne sinnvolle Aufgabe; erst essen, nachdem die Soldaten gegessen haben; nur dann sprechen, wenn man angesprochen wird; in Wettbewerben zwischen den Captains der Preis des Verlierers sein. Zehn Zyklen lang: niederste Arbeiten, Tritte, aus den Pilotenkabinen verbannt – denn du bist mir passiert! Du hättest vor zehn Zyklen meine Kehle durchschneiden sollen, Liaden. Sei ein Soldat und tu es jetzt!«
Der Scout schaute ihn an, Verwunderung auf seinem sanften Gesicht. »Du hast es berichtet? «, atmete er aus, so sanft, als spreche er zu sich selbst, nur dass die Worte auf Yxtrang waren, wie auch die folgenden: »Die Götter verdammen einen Narren, Mann! Was hat dich dazu getrieben, es zu berichten? «
Nelirikk versteifte sich. »Was sollte ein Soldat sonst tun?«
»Woher soll ich wissen, was ein Soldat tun würde? Aber ein Erkunder würde sein Gehirn benutzen und sich auf seine Pflicht konzentrieren!«
»Du«, sagte Nelirikk mit ironischem Unterton, »hast also nichts berichtet.«
»Um dann jahrelang auf einem Planeten zu hocken, während man meine Erinnerung um jede Nuance unserer Begegnung melken würde, während meine Fähigkeiten verkümmerten? Ich war als Forscher und Entdecker von Welten ausgebildet worden – weniger als das zu tun, hätte bedeutet, meine Lehrer zu verraten.«
Die Wut traf ihn mit einem Schlag – er sah, wie sie sich in den sich weitenden Augen des Scouts spiegelte. Diese Verschwendung! Die Jahre der Scham, die nicht hätten sein müssen! Er hätte die Truppe auf Dutzende neuer Welten ausbreiten können! Er hätte …
Er holte tief Luft und konzentrierte sich wieder auf den Scout, erkannte mit so etwas wie Anerkennung die soldatische Art und Weise, mit der der Liaden auf seinem Posten ausharrte, Augen misstrauisch, Hände bereit – es würde ihm gegen Nelirikks Körpermasse und Stärke nicht helfen.
»Du hast dein Volk und deine Lehrer in Gefahr gebracht, indem du nicht berichtet hast«, sagte er. »Was ist, wenn sie jene Welt besiedeln, die wir zusammen entdeckt haben, während die Truppe das Gleiche tat?«
»Mein Report wies darauf hin, dass ich zumindest ein Beispiel einer potenziell intelligenten Rasse identifiziert hatte«, sagte der Liaden, »und empfahl, den Planeten in einer Generation erneut zu erkunden.«
»Du kennst diese Welt, Scout! Da waren keine intelligenten …« Nelirikk hustete, als die Formulierung ihm deutlich wurde, keuchte. »Ich?«
»Du«, sagte der Scout ruhig. »Ich habe nie etwas anderes angenommen, als dass du das Gleiche tun würdest.«
»Das ist der Unterschied zwischen uns«, sagte Nelirikk schwer. »Ich dachte nur an meine Pflicht und habe alles meiner Truppe berichtet.« Er sah hoch. »Töte mich, Scout Commander.«
Der Scout schüttelte seinen Kopf und wildes, braunes Haar fiel in seine Augen. »Was das betrifft«, so sagte er, »muss ich mit meinem Captain sprechen und auf weitere Befehle warten.« Er streckte seine Beine aus und sprang auf den Boden, geräuschlos und graziös wie ein Eichhörnchen, und ging gerade außerhalb Nelirikks Reichweite zur Tür.
»Kümmere dich um deine Klinge«, sagte er, als er den Knopf an der Seite der Tür berührte. »Ich werde mit meinem Captain reden und zurückkehren.«
Die Tür öffnete sich und der Scout glitt hindurch, ließ Nelirikk mit seinen Waffen alleine.
Die Tür rollte hinter Val Con zu, ein Kontrolllicht ging an.
»Versiegelt«, sagte der Wachmann, und überall um ihn herum brachen Stimmen aus, plötzlich und wild wie ein Hagelsturm.
Auf Liaden: Erob und tel'Vosti.
Auf Terranisch: Jason.
In verschiedenen Sprachen:
»Und, was hat er gesagt?«
»War die Information sinnvoll?«
»Werden sie durch den Park angreifen?«
»Gut gemacht, gut gemacht, exzellent!«
»Soll wir es jetzt entsorgen?«
Val Con holte tief Luft, stellte sich mit Mühe wieder auf seine mentalen Füße und ging den Regenbogen durch. Er sortierte die Menge und fand Miri, leise und ernst hinter dem Monitor, berührte ihr Lied in seinem Kopf und lächelte in ihre Augen, ehe er den lärmenden Rest anstarrte und um Ruhe bat.
Die kam sofort und er seufzte erleichtert.
»Das Projekt bedarf Zeit«, sagte er auf Trade, um zu vermeiden, alles wiederholen zu müssen. »Gewisse Umstände sind zu berücksichtigen.« Er schaute über Erobs Kopf auf den großen Söldnerführer.
»Commander Carmody, haben Sie Pläne in Bezug auf die Versorgung des Gefangenen?«
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