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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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unmittelbar in Arians Arme geschleudert worden, der sie festhielt und so gut es ging zu schützen versuchte.
    »Schluss jetzt!« Seine Stimme durchdrang das Inferno mühelos, und so schnell, wie es gekommen war, verschwand es auch wieder.
    Einzig Nephthys, die in ihrem Schock über Arians tödliche Verletzung für einen kurzen Augenblick die Gewalt über die Elemente verloren zu haben schien, stand immer noch so hoheitlich und unversehrt da wie zuvor. Rachiel war gestürzt, Gabriel sah ziemlich gerupft aus, und Arians dunkles Haar hing ihm wild ins Gesicht, bis er es mit dieser für ihn so typischen Handbewegung beiseiteschob.
    Wie hatte sie ihn nur für eine Sekunde vergessen können? Juna verbarg ihr Gesicht vor Scham an seiner Schulter. Da hörte sie eine bekannte Stimme.
    »Um Himmels willen, was ist denn hier los? Unter einer stürmischen Vereinigung habe ich mir etwas anderes vorgestellt.«

    Noch bevor sie aufsah, war ihr klar, dass sie nur einen kannte, der diesen spöttischen Tonfall derartig kultiviert hatte: Lucian. Dennoch traute sie ihren Augen kaum, als sie ihn leibhaftig dort stehen sah. Seine bleiche Hand lag im Nacken eines weißen Engels, der sich nicht zu rühren wagte und in den zerfetzten Kleidern, die ihm vom Körper hingen, erbarmungswürdig aussah.
    »Husch, husch!« Lucian gab ihm einen Stoß, und der Engel stolperte auf Nephthys zu.
    Gabriel trat hastig vor und fing den armen Tropf rechtzeitig auf, bevor der das Gewand der himmlischen Fürstin besudeln konnte. Danach hielt er ihn seinerseits am Schlafittchen fest. »Was soll das?« Seine Stimme verriet nur eine Emotion: Ärger.
    Lucian war nicht so leicht zu beeindrucken. »Das Vögelchen war meine Eintrittskarte in diese heiligen Hallen . Was sonst?« Er wischte sich die Hände an der Kleidung ab, als hätte er etwas besonders Unsauberes berührt. »Ich brauche es nicht mehr. Du kannst es entsorgen.«
    Gabriel wollte auffahren, doch eine kaum sichtbare Handbewegung von Nephthys ließ in verstummen.
    »Geh. Bring ihn fort.«
    Er gehorchte wortlos.
    Lucian hob eine Augenbraue. »Dein neues Schoßhündchen?« Bevor sie etwas antworten konnte, hob er beschwichtigend beide Hände. »Ich kann nicht lange bleiben. Also: Frieden! Okay?«
    Arian hatte sich ein wenig gefangen, ärgerlich sah er zu Lucian hinüber. »Warum hast du mich umgebracht, wenn man auch so hier hereinkommt?«
    »Weil du viel zu edel bist, um einen ehemaligen Kollegen
derart zu missbrauchen.« Er zuckte mit den Schultern. »Und außerdem war es eilig.« Sein Tonfall war heiter, als sei es ganz normal für ihn, am Eingang zu Elysium über Mord und Geiselnahme zu parlieren. »Und? Wie fühlst du dich, jetzt, da du Vater und Mutter kennst?«
    »Lucian, nicht!« Nephthys’ Stimme war dunkler als gewöhnlich.
    Ungläubig blickte Arian von ihr zu Rachiel, die gerade Lucians Hand ergriff, um sich von ihm aufhelfen zu lassen. »Du bist meine Mutter?«
    Juna befreite sich aus seinen Armen. »Hast du keine Augen im Kopf? Sie hat die gleiche Haarfarbe wie ich, wir sind gleich groß … Rachiel ist ganz offensichtlich meine Mutter!« Sie zeigte auf Nephthys. »Deine steht dort drüben!«
    Lucian applaudierte ihr. »Ich hätte es nicht besser erklären können.«
    Juna fuhr herum. »Ach, du! Sei lieber still.« Wissend blickte sie zwischen Lucian und Rachiel hin und her. Er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt, und ihr schien diese Berührung keineswegs unangenehm zu sein. »Ein Blinder kann sehen, dass ihr zwei eine gemeinsame Geschichte habt.«
    Als ihr klar wurde, dass der Marquis mit seinen Avancen niemals wirklich sie gemeint hatte, hätte sie verletzt sein müssen. Doch stattdessen fühlte sie unendliche Erleichterung darüber, dass sie der Versuchung niemals erlegen war. Lucian war eben ein Dämon - er nahm, was er kriegen konnte, offenbar auch in der Liebe.
    Rachiel sah schuldbewusst zu Boden, aber Lucian erlaubte nicht, dass sie sich aus seinem festen Griff befreite.
»Du bleibst hier, mein Täubchen. Wir klären unsere gemeinsame Geschichte heute ein für alle Mal.«
    Als Juna sah, dass Arian immer noch fassungslos Nephthys anschaute, die ein kleines bisschen weniger furchteinflößend wirkte, sagte sie hilflos zu ihrem höllischen Verbündeten: »Ich wäre dir dankbar, wenn du zuvor mein Problem klären könntest. Du hättest doch Arian nicht erstochen, wenn es keine Heilung für ihn gäbe.«
    Sie hoffte, dass es so war. Arian musste zurück auf die Erde und weiter für die

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