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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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    Donnerstag, 25. Juni
6:42 Uhr
    Die Sonne war kaum aufgegangen, doch es war bereits unerträglich heiß. Theresa MacLean fühlte die ersten Schweißtropfen im Nacken, als sie auf den toten Mann hinabblickte. Sie wünschte, sie hätte den Laborkittel im Auto gelassen. Die Feuchtigkeit in der Luft verhinderte, dass das Blut und der Morgentau trockneten, und hier und da glänzten rote Flecken im Frühlingsgras. »Er liegt noch nicht lange hier«, bemerkte sie an den Detective gewandt.
    Die blicklosen Augen des Getöteten starrten an ihr vorbei in den azurblauen Himmel. Er lag auf dem schmalen Gehweg, sein Kopf ruhte in der Erde unter üppigen Wacholderbüschen. Sein Schädel war mit zwei oder drei kräftigen Schlägen eingeschlagen worden. Er hatte offensichtlich noch versucht, sich mit bloßen Händen zu verteidigen, seine Fingerknöchel waren von der Wucht der Schläge aufgeplatzt, und der Ehering war eingedellt.
    »Eine Dame, die gerade auf dem Weg zur Bushaltestelle war, hat die Schuhe unter dem Gebüsch herausragen sehen.« Detective Paul Cleary von der Mordkommission skizzierte den Tatort in seinen Notizblock, während er sprach, und legte dabei konzentriert die Stirn in Falten. Sein blondes Haar lockte sich in der hohen Luftfeuchtigkeit. »Er kann theoretisch schon die ganze Nacht hier gelegen haben. Das Verandalicht ist ausgeschaltet, weshalb niemand ihn von der Straße aus gesehen hat. Es ist sowieso ein sehr ruhiges Viertel hier.«
    Trotz der bedrückenden Tatortumgebung nahm sich Theresa einen Moment Zeit, ihn anzusehen. In zwei Monaten und dreizehn Tagen würden sie heiraten. Selbst ihre Teenagertochter hatte die instinktive Abneigung gegenüber einem potentiellen Stiefvater überwunden. Doch erst musste Theresa ihm noch etwas sagen, und sie wusste immer noch nicht genau, wie sie das tun sollte.
    »Allerdings wäre er doch sicher feuchter, wenn er die ganze Nacht hier gelegen hätte, oder?«, warf Pauls Partner, Detective Frank Patrick, ein. Er hatte schon immer in dieser Stadt gelebt und war seit zwanzig Jahren beim Police Department von Cleveland, doch er beschwerte sich immer noch über das Wetter in Ohio. »Diese verdammte Luftfeuchtigkeit durchweicht einfach alles.«
    Theresa umfasste vorsichtig mit ihrer Hand, die in einem Latexhandschuh steckte, das Kinn des Opfers; nur winzige Blutspritzer auf seiner Wange zeugten von seinem zerstörten Hinterkopf. Ein maßgeschneidertes Hemd spannte sich um seinen Leibesumfang. Etwas Blut war auf seinem Bauch verschmiert, wahrscheinlich von den zerschnittenen Fingern. »Seine Haut ist kalt, sein Kiefer und die Arme ziemlich steif. Sein Bauch ist allerdings noch weich, also würde ich mal schätzen, dass er zwischen vier und acht Stunden tot ist.« Als eine forensische Wissenschaftlerin im Büro des Gerichtsmediziners wusste sie einiges über Totenstarre, doch den exakten Todeszeitpunkt würde einer ihrer Kollegen bestimmen müssen. Sie sah zu dem zweistöckigen Westlake-Colonial-Haus auf. »Er wohnt hier?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Frank. »Derjenige, der ihm den Schädel eingeschlagen hat, hat auch seine Brieftasche mitgenommen. Das Haus ist verschlossen, keine Anzeichen gewaltsamen Eindringens, niemand scheint zu Hause zu sein. Wir wissen nicht, ob er hier wohnt oder nicht.«
    Sie runzelte die Stirn. »Der Kopf weist tödliche Verletzungen auf, doch es gibt wenig Blutspritzer, und der Mulch hat auch nicht besonders viel Blut aufgesogen. Vielleicht hat der Morgentau einiges im Gras und den Büschen weggewaschen, doch selbst dann müsste zumindest etwas am Verandageländer oder auf dem Gehsteig zu sehen sein.«
    »Du denkst, er wurde drinnen getötet und dann nach draußen gebracht?«
    »Oder von einem vorbeifahrenden Auto abgeladen. Da ist Dreck an seiner Schulter, wo das Jackett zerknittert ist.« Sie schabte einige Partikel auf ein Stück Pergamentpapier und faltete es sorgfältig zusammen. »Als ob ihn jemand mit schmutzigen Händen an der Schulter gepackt hätte.«
    Paul nahm die Vorderveranda des Hauses in Augenschein. »Keine Schleifspuren zu sehen, weder blutige noch aus Erde.«
    »Stimmt, nichts zu erkennen. Aber trotzdem besteht die Möglichkeit, dass seine Familie niedergemetzelt da drinnen liegt. Können wir nicht reingehen?«
    »Der Durchsuchungsbefehl wird gerade beim Richter beantragt.«
    Theresa stand auf und streckte ihren steifen Rücken. Sie hasste es, auf Durchsuchungsbefehle warten zu müssen. Ihrer Meinung nach sollte es doch eigentlich

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