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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Mein Herz klopft wie wahnsinnig vor Freude, als ich sehe, dass sie die eiserne Barriere überwinden kann. Sie hat sich nicht verbrannt. Sie ist immer noch ein Mensch.
    »Zara.« Seine Stimme klingt bedächtig. »Ich brauche sie, um meine Herrschaft aufrechtzuerhalten.«
    »Du brauchst die Herrschaft nicht mehr aufrechtzuerhalten. Ihr sitzt alle in der Falle. Niemand wird mehr Jungen entführen oder im Wald mit Pfeilen schießen. Es ist vorbei.« Das Metall unter meinen Fingern ist kalt.
    Devyn schnappt sich noch einmal ein Stück Stacheldraht und fliegt los. Ein paar Elfen springen schreiend in die Luft und versuchen, nach ihm zu greifen. Ein wildes Durcheinander entsteht. Vor lauter Angst, Hunger und Zorn fangen die Elfen an, sich gegenseitig zu kratzen und auf einander loszugehen. Eine Elfenfrau in einem pinkfarbenen Kleid schreit auf, als eine andere in einer schwarzen Robe nach ihr schlägt und ihr die Haut am Arm aufschlitzt.
    »Zara?« Der König will ruhig und freundlich sein. Er will menschlich wirken. Es gelingt ihm nicht. »Weißt du, was das bedeutet? Kennst du die Macht, die ich verlieren werde? Die Begierde? Wir werden hier gegeneinander kämpfen. Wir werden einander töten.«
    »Ich weiß«, sag ich, und meine Stimme zittert, wenn ich ihn ansehe, diesen Mann, dessen Gene zwar in meinem Blut sind, nicht aber in mir. Er ist nicht ich. Dennoch verstehe ich seine Begierde und seine Angst. Er sitzt an diesem schrecklichen Ort fest, und es gibt für ihn keinen moralischen Weg zu entkommen. »Es tut mir schrecklich leid.«
    Und es tut mir wirklich leid.
    Ich lasse die Eisenstange los und drehe mich um.
    Da stürzt er sich auf mich. In dem Augenblick, in dem er sich bewegt, schreit meine Mutter auf und wirft sich nach vorn. Sie kann nicht helfen, denn sie ist zu weit weg von mir. Seine Hände umklammern meine Arme, und er zieht mich näher an sich. Seine Hände und Arme sind verbrannt, und die Haut wirft Blasen, weil er das Eisen berührt hat. Doch er ist immer noch sehr stark. Als er nachfasst, gelingt es mir, meinen gebrochenen Arm seinem Griff zu entwinden. Meine Zähne beißen aufeinander. Es tut höllisch weh. Von meiner rechten und meiner linken Seite kommt ein Knurren.
    »Bleib weg, Mom.« Ich ziehe eine Gabel aus der Tasche und ramme sie dem König ins Bein. Er schreit auf, lässt los und torkelt nach hinten.
    »Geh ins Haus«, befehle ich.
    Er schaut mich zornig an. Seine verbrannte Haut dampft.
    Meine Mutter steht neben mir. Sie hält ein Brotmesser in der Hand. »Sie meint es ernst.«
    Er richtet sich auf und geht rückwärts. Sein Gesicht zuckt. »Du tust es ja doch nicht.«
    »Für meine Tochter tue ich alles«, sagt sie. Ihre Hand zittert nicht einmal.
    »Ins Haus«, befehle ich. »Alle. Sofort.«
    Die Elfen machen kehrt und bewegen sich wie Ameisen, die zurück in ihren Bau streben. Er ist der Letzte, der hineingeht. Er bleibt stehen.
    »Wenn mir etwas anderes einfällt, was ich tun könnte, dann komme ich zurück. Versprochen«, biete ich ihm an.
    Sein Kopf bewegt sich kaum. Seine Stimme in dem kalten, schneidenden Wind ist nur ein Flüstern, aber ich höre sie: »Sind deine Versprechen so wie die deiner Mutter?«
    »Nein«, sage ich. »Meine Versprechen sind meine.«
    Meine Mutter legt mir den Arm um die Taille und küsst mich auf die Schläfe. Ich bin mir nicht sicher, wer von uns mehr zittert. Sie sagt nichts, während er die Tür schließt.
    »Okay. Schnell jetzt«, befehle ich, und wir beeilen uns. Nick verwandelt sich wieder in einen Menschen und klettert zum ersten und zweiten Stockwerk hinauf, um mit Klebeband Messer und Gabeln an den Fenstern zu befestigen und Stacheldraht über die Scheiben zu spannen. Wir anderen machen dasselbe im Erdgeschoss.
    »Hoffentlich hält das«, meint Issie. Sie reißt Klebeband ab, legt es über ein Stück Stacheldraht und klebt es an die Hauswand.
    »Wir kommen jeden Tag und kontrollieren alles«, sage ich und ziehe Stacheldraht über ein Fenster.
    Eine Elfenfrau drückt ihr Gesicht an das Glas. Sie fletscht die Zähne und brummt böse. Nick kommt runter und springt knurrend auf das Fenster zu, fürsorglich und immer noch Mensch. Ich klebe einen Löffel genau an die Stelle, wo ihre Zunge ist. Trotz der Scheibe zieht sie sich augenblicklich zurück.
    Gram und Mrs. Nix versiegeln noch die Eingangstür. Bärentatzen sind wie Hände. Das habe ich vorher auch nicht gewusst.
    Wir ziehen uns zurück und steigen über den Draht. Alles hier ist voller Draht und

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