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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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Sie werden es kaum für möglich halten, aber ich wurde tatsächlich von zwei stämmigen, uniformierten Beamten der City Police abgeführt!
    Wie ich dazu kam? Na, ungefähr so ähnlich unvermutet wie etwa ein Gangster zum Friedensnobelpreis.
    Ich trieb mich gerade im Woolworth Building am Brodway herum.
    In diesem riesigen Laden, zweihundertsechzig Yard hoch mit sechzig Stockwerken, kann man vom Kragenknopf bis zum Helikopter nahezu alles kaufen, was das Herz begehrt und der Geldbeutel verkraftet. Das Zeug ist dort spottbillig. Ob es auch preiswert ist, wage ich nicht zu entscheiden.
    Ich wußte selbst nicht recht, was ich mir unter Hinterlassung einiger Scheine an Land ziehen sollte. Ich schlängelte mich durch die Menge und beguckte die buntgemischten Auslagen auf den überhäuften Verkaufstischen.
    Es war hoher Nachmittag.
    Nachdem ich eine Weile die ultramodernen Spielzeugautos (das Kind im Manne, verstehen Sie!), zu deren Bedienung man ein Ingenieurexamen in der Tasche haben muß, bestaunt hatte, ließ ich mich vom Trubel weitertreiben.
    Die Handschuhabteilung erregte meine gesteigerte Aufmerksamkeit. Bekanntlich fahre ich einen Jaguar, also einen recht schnellen Sportwagen.
    Fehlten eigentlich nur noch die schnellen Handschuhe von der Art, wie sie ausgewachsene Rennfahrer zu tragen pflegen. Nein, nicht zum Angeben, sondern weil man damit das Lenkrad sicherer im Griff hat. Und genau solche Exemplare, wunderschöne Exemplare mit schweinslederner Handfläche und netzgestricktem Oberteil sowie Löchern für die Knöchel, sah ich auf einem Tisch liegen.
    Fünf Dollar das Paar. In diese Unkosten konnte ich mich stürzen. Unter uns gesagt, es war Anfang des Monats.
    Mit der Geste eines Grandseigneurs zückte ich meine Brieftasche, entnahm eine Fünfzig-Dollar-Note und blätterte sie auf das Zahlbrett.
    Aber dann war es auch schon vorbei mit meinem vornehmen Auftreten.
    Die Dame an der Kasse bekam Stielaugen, die erst an den Brillengläsern stoppten. Sie stieß einen spitzen Schrei aus.
    Da ich in jeder Lage Kavalier bin, beugte ich mich weit über die Kasse, um nachzusehen, ob da vielleicht eine weiße Maus herumflitzte.
    Nichts!
    Die Dame kreischte nur noch mehr, jetzt ausgesprochen hysterisch, und ehe ich recht gewahr wurde, was eigentlich los war, stand ein Kleiderschrank, natürlich aus Fleisch und Blut, aufdringlich nahe neben mir: der Warenhaus-Detektiv. Seinen Job hätte man dem Kerl schon aus drei Meilen Entfernung im dichtesten Schneegestöber angesehen.
    »Sie haben versucht eine gefälschte Banknote in Zahlung zu geben«, ließ der Gangsterjäger sich vernehmen. »Bitte, folgen Sie mir!«
    Nun war die Reihe an mir, Stielaugen zu produzieren.
    Während ich krampfhaft überlegte, wer mir diesen falschen Fünfziger angedreht haben konnte, wälzten sich auch schon zwei Beamten der City Police durch das Getümmel und bauten sich drohend neben mir auf.
    Der eine der beiden, ein Sergeant — er kam mir irgendwie bekannt vor — fragte in dienstlich strengem Ton:
    »Was geht hier vor?«
    Der Detektiv, sichtlich verärgert, weil er mich nun nicht triumphierend durch sämtliche Abteilungen des Warenhauses schleppen konnte, erklärte kollegial: »Dieser Herr hat mit einem falschen Fünfzig-Döllar-Schein bezahlen wollen!«
    »Welch hübscher Fang am frühen Nachmittag!« freute sich der Sergeant. »Dürfte ich Sie bitten, uns zum nächsten Polizei-Revier zu begleiten?«
    »Sie dürfen!« grunzte ich. »Ich fürchte nur, Sie werden enttäuscht sein. Der Fang ist für Sie nicht ganz so hübsch, wie Sie sich das vorgestellt haben. Oder kennen Sie mich etwa nicht? Wir müßten uns doch schon mal irgendwo begegnet sein. Darf ich mich Vorstellen: Cotton, Jerry Cotton. Vielleicht sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Ich hatte schon mit vielen Gangstern zu tun«, antwortete der Sergeant mit einem impertinenten Grinsen, während er mich sehr gekonnt nach Waffen abtastete.
    Nun, ich wollte den braven Polizisten den Spaß vorerst nicht verderben und sie auch nicht vor dem gaffenden Volk blamieren, indem ich meinen FBI-Ausweis präsentierte. Man soll die Autorität der Polizei möglichst nicht untergraben. Es war noch früh genug, auf der Straße oder auch erst im Polizei-Revier den Irrtum aufzuklären.
    »Los, vorwärts!« schnaubte der Sergeant und wuchtete zu allem Überfluß auch noch seine Dienstpistole aus der Tasche. Machte der das spannend! Vermutlich hatte er in den letzten Monaten nichts anderes geleistet, als Strafzettel

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