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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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York.
     
    Das Feuer hinter dem Quarz war jetzt müde. Zögernd zuckte es sich zu Tode.
    Der Koordinator war bedrückt. Seine Stimme entsprach der verlöschenden Flamme.
    »Sie alle minimalisieren den Stand der Dinge.« Seine Stimme war leise. »Es ist nicht leicht, sich vorzustellen, daß sie alle über mich lachen, was? Und dennoch – Vincent Silver hat mir gesagt, die Denkmaschinen können gar nicht in Unordnung sein, und ich muß ihm glauben. Hiram Mackenzie behauptet, man könne ihnen keine falschen Angaben vorlegen, und ich muß auch ihm glauben. Irgendwie aber machen die Maschinen Fehler, und auch das muß ich glauben. Damit bleibt also noch eine andere Alternative.« Er warf Susan Calvin einen Blick von der Seite her zu. Sie hatte die Augen geschlossen, und für einen Augenblick schien es, als sei sie eingeschlafen.
    »Und worin besteht diese?« fragte sie, als hätte sie nur auf ihr Stichwort gewartet.
    »Nun, natürlich darin, daß korrekte Angaben gemacht und korrekte Antworten erteilt werden, daß man diese aber nicht beachtet. Es besteht ja keine Möglichkeit für die Maschine, sich Gehorsam zu erzwingen.«
    »Wie mir scheint, hat Madame Szegeczowska mit Bezug auf die Nordländer etwas Derartiges angedeutet.«
    »Jawohl.«
    »Und was soll der Zweck einer derartigen Haltung sein? Überlegen wir uns einmal eventuelle Motive!«
    »Mir sind sie klar, und eigentlich sollten sie auch Ihnen klar sein. Es geht darum, den Robot absichtlich zu erschüttern. Unter der Herrschaft der Denkmaschinen kann es keine ernstlichen Konflikte auf Erden geben. Keine Gruppe kann sich mehr Macht aneignen als die andere, kann zum eigenen Nutzen über die andere die Herrschaft gewinnen, ganz gleich was der Schaden für die Gesamtheit sein mag. Kann aber das allgemeine Zutrauen in die Maschinen so weit erschüttert werden, daß man sie aufgibt, dann wird wieder das erbarmungslose Gesetz der Dschungel Platz greifen. Und nicht eine einzige der vier Regionen kann davon freigesprochen werden, daß sie genau dies will.
    Der Osten hat die Hälfte der Menschheit innerhalb seiner Grenze, und die Tropen besitzen die Hälfte aller irdischen Hilfsquellen. Jede der beiden Regionen kann sich einbilden, sie sei zum natürlichen Herrscher der Erde bestimmt. Jede kann auf eine lange Geschichte der Demütigung durch den Norden zurückblicken, für die sie möglicherweise auf Rache sinnt. Das wäre doch durchaus menschlich. Anderseits hat Europa eine große Tradition. Es hat tatsächlich einstmals die Erde beherrscht, und nichts sitzt so tief und fest in Menschen wie die Erinnerung an besessene Macht.
    Dennoch ist es schwer zu glauben. Beide Regionen – der Osten wie auch die Tropen – sind in einem Zustande ungeheurer Expansion innerhalb ihrer eigenen Grenzen. Beide kommen schier unglaublich rasch hoch. Sie können nicht auch noch die Überschußenergie für militärische Abenteuer besitzen. Europa seinerseits kann außer seinen Träumen gar nichts haben. Militärisch gesprochen ist es nur noch ein Schatten.«
    »Dann, Stephen«, sagte Susan, »bleibt ja nur noch der Norden.«
    »Jawohl«, erwiderte Byerley energisch. »Das stimmt auch. Der Norden ist im Augenblick die stärkste Region und war es auch ein Jahrhundert lang. Jetzt aber verliert der Norden relativ gesprochen an Stärke. Die Tropen mögen zum erstenmal seit den Pharaonen den Platz des Nordens in der vordersten Linie der Zivilisation einnehmen, und es gibt Nordländer, die davor Angst haben.
    Die Gesellschaft für die Menschlichkeit ist, wie Sie wissen, in der Hauptsache eine Organisation des Nordens, und diese Leute machen kein Geheimnis daraus, daß sie gegen die Maschinen eingestellt sind. Susan, die Mitgliederzahl dieser Gesellschaft ist klein, aber die Leute sind mächtig. Fabrikleiter, Direktoren der Industrie und von landwirtschaftlichen Organisationen, die es hassen, das zu sein, was sie ›Laufburschen der Maschine‹ nennen, gehören dazu. Hauptsächlich sind es Männer mit Ehrgeiz. Männer, die glauben, selber stark genug zu sein, darüber zu entscheiden, was für sie das Beste ist, und die nicht immer hören wollen, was für andere das Beste ist.
    Kurz gesagt, der Gesellschaft gehören gerade diejenigen Männer an, die dadurch, daß sie gemeinsam die Entscheidungen der Denkmaschinen ablehnen, in kürzester Zeit die Welt in ein tolles Durcheinander zu stürzen vermögen.
    Susan, die verschiedenen Fälle hängen miteinander zusammen. Fünf Direktoren der

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