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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Andeutung, daß sich das zweite Hindernis vielleicht überwinden ließe, war eine Woche vor seinem Interview mit Araman gekommen, aber er hatte ihr damals keine Beachtung geschenkt. Es war bei einem der Fakultätstees gewesen. Potterley pflegte an diesen Zusammenkünften stets teilzunehmen, weil er es für seine Pflicht erachtete. Einmal dort, fühlte er jedoch keine Neigung, Konversation zu treiben oder sich bei anderen anzubiedern. Gewöhnlich beschränkte er sich darauf, mit dem Dekan oder anderen anwesenden Professoren ein höfliches Wort zu wechseln, seinen Tee mit Rum zu trinken und bald wieder zu gehen.
    So hätte er normalerweise den jungen Mann unbeachtet Belassen, der still und beinahe schüchtern in einer Ecke stand. Nie wäre er auf den Gedanken gekommen, ihn anzusprechen. Doch eine Verkettung seltsamer Umstände veranlaßte ihn, dieses eine Mal von seinen Gewohnheiten abzuweichen.
    Am gleichen Morgen hatte seine Frau verkündet, daß sie wieder einmal von Laurel geträumt habe; aber diesmal von einer erwachsenen Laurel, die von der Dreijährigen nur das Gesicht behalten hatte. Potterley hatte sie reden lassen, ohne ihr viel Aufmerksamkeit zu schenken. In früheren Zeiten hatte er ihre ständige Beschäftigung mit der Vergangenheit und dem Tod bekämpft. Weder Träume noch Wünsche konnten ihnen Laurel wiedergeben. Aber wenn es Caroline Potterley erleichterte, ließ er sie eben reden und ihren Träumen nachhängen.
    Doch auf dem Weg in die Universität hatte er sich wieder mit ihrem Traum konfrontiert gesehen. Laurel erwachsen! Sie war vor annähernd zwanzig Jahren gestorben, ihr einziges Kind. Wann immer er an sie gedacht hatte, war sie in seiner Vorstellung die Dreijährige geblieben.
    Nun dachte er: Wenn sie jetzt lebte, wäre sie nicht drei, sondern dreiundzwanzig.
    Hilflos versuchte er sich Laureis Heranwachsen auszumalen. Wie sie in die Schule ging. Wie sie mit Jungen flanierte. Wie sie heiratete.
    So kam es, daß ihm angesichts jenes jungen Mannes am Rande der plaudernden und fachsimpelnden Fakultätsmitglieder plötzlich einfiel, daß ein junger Mann wie dieser Laurel geheiratet haben könnte. Vielleicht sogar dieser junge Mann selbst…
    Laurel hätte ihm hier in der Universität begegnen können. Sie wäre gewiß ein hübsches Mädchen geworden, und dieser Bursche sah eigentlich nicht übel aus. Sein Gesicht war schmal und intelligent; er benahm sich zurückhaltend und doch selbstbewußt.
    Der Tagtraum verging, doch Potterley merkte, daß er den jungen Mann die ganze Zeit angestarrt hatte. Nicht wie man ein fremdes Gesicht ansieht, sondern wie man einen möglichen Schwiegersohn musterte. Der andere war bereits aufmerksam geworden, und Potterley fand nur einen Weg, die Situation zu retten.
    Er streckte seine Hand aus und trat auf den Mann zu. »Ich bin Arnold Potterley von der Historischen Fakultät. Sie sind ein Neuling bei uns, nicht wahr?«
    Der junge Mann blickte verwundert und nahm sein Glas in die Linke, um mit der rechten Hand Potterleys unerwartete Begrüßung erwidern zu können.
    »Jonas Foster ist mein Name. Ich habe einen Lehrauftrag für Physik erhalten. Ich fange erst mit diesem Semester an.«
    Potterley nickte. »Ich wünsche Ihnen eine angenehme Zeit und viel Erfolg.«
    Damit war es ausgestanden. Potterley mischte sich wieder unter die anderen, froh, daß der junge Mann seine nachträgliche Verlegenheit nicht sehen konnte. Er ärgerte sich, daß er dem dummen Geschwätz seiner Frau über Laurel zum Opfer gefallen war.
    Aber eine gute Woche später, nach seinem fruchtlosen Gespräch mit Araman, fiel ihm der junge Mann wieder ein. Ein Lehrbeauftragter für Physik. Ein neuer Mann. War es möglich, daß dieses beiläufige und scheinbar bedeutungslose Zusammentreffen in Wirklichkeit von einem wissenden und zweckbestimmten Schicksal dirigiert worden war?
     
    Jonas Foster war kein Neuling im akademischen Leben. Der lange und mühsame Weg zur Doktorwürde machte jeden zum Veteranen, bevor er seine eigentliche Karriere beginnen konnte.
    Aber jetzt hatte er einen Lehrauftrag. Die Berufung zum Professor war in erreichbare Nähe gerückt. Aber das hing noch von verschiedenen Imponderabilien ab. Er wußte noch nicht, welche Fakultätsmitglieder einflußreich waren und das Ohr des Dekans oder des Rektors hatten. Daher galt es, abzuwarten und Augen und Ohren offenzuhalten.
    So lauschte Foster geduldig den Ausführungen dieses unscheinbaren Historikers, statt ihn zum Schweigen zu bringen und

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