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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hinauszuwerfen. Denn das war sein erster Impuls gewesen.
    Er erinnerte sich an Potterley. Der Professor hatte ihn anläßlich des Fakultätstees angesprochen, hatte zwei Sätze mit ihm gewechselt, war plötzlich verlegen geworden und hatte sich etwas überstürzt davongemacht.
    Foster hatte sich darüber amüsiert, aber jetzt…
    Potterley machte den Eindruck eines komischen Kauzes, exzentrisch, aber harmlos. Vielleicht meinte er es ehrlich, ohne dabei zu wissen, was er tat. Andererseits mochte er es nur zu gut wissen; vielleicht war er ein Aushorcher, der Fosters Loyalität auf die Probe stellen wollte.
    Foster murmelte: »Nun, ja…«, um Zeit zu gewinnen. Er fischte ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und wollte Potterley eine anbieten, aber Potterley sagte sofort: »Bitte, Dr. Foster. Keine Zigaretten.«
    Foster blickte verdutzt auf. »Tut mir leid.«
    »Nein. Ich muß mich entschuldigen. Ich kann den Geruch nicht vertragen.«
    Foster steckte die Zigaretten ein.
    »Ich fühle mich geschmeichelt, Dr. Potterley, daß Sie mich um Rat fragen, aber ich habe mich mit Fragen der Neutrinik nur sehr oberflächlich befaßt. Ich kann auf dem Gebiet nicht gut eine Arbeit übernehmen, für die Spezialisten nötig sind. Es wäre schon eine Anmaßung, wenn ich eine Meinung dazu äußern würde. Offen gestanden würde ich es vorziehen, wenn Sie nicht erst ins Detail gehen würden.«
    Potterleys nüchternes Gesicht wurde kantig. »Was meinen Sie damit, Sie seien für Neutrinik nicht zuständig? Sie haben doch noch kein spezielles Forschungsgebiet. Man hat Ihnen doch noch keine Forschungsbeihilfen genehmigt, nicht wahr?«
    »Dies ist mein erstes Semester als Lehrbeauftragter.«
    »Das weiß ich. Ich denke mir, daß Sie noch nicht einmal eine Forschungsbeihilfe beantragt haben.«
    Foster lächelte leicht. In den drei Monaten an der Universität war es ihm noch nicht einmal gelungen, seinen Antrag in eine Form zu bringen, die er der Prüfungskommission guten Gewissens vorlegen konnte.
    »Durch Ausbildung und Neigung, Dr. Potterley, bin ich auf die Fachgebiete Hyperoptik und Magnetfeldforschung ausgerichtet. Das habe ich auch in meiner Bewerbung dargelegt. Vielleicht ist es noch keine endgültige Spezialisierung, aber wahrscheinlich wird es dabei bleiben. Was die Neutrinik angeht, so habe ich nicht einmal eine einzige Vorlesung über das Thema gehört.«
    »Warum nicht?« fragte Potterley sofort.
    Foster sah ihn verblüfft an. »Kurse in Neutrinik wurden an meiner Universität nicht gegeben.«
    »Lieber Gott, welche Universität haben Sie denn besucht?«
    »Michigan Institute of Technology.«
    »Und dort wird Neutrinik nicht gelehrt?«
    »Nein.« Foster fühlte sich in die Defensive gedrängt und errötete. »Es ist ein hoch spezialisiertes Fach ohne großen Wert. Die Chronoskopie hat vielleicht einen gewissen Sinn, aber es ist die einzige praktische Anwendungsmöglichkeit und gleichzeitig eine Sackgasse.«
    Der Historiker betrachtete ihn ernst. »Sagen Sie, können Sie mir einen Spezialisten für Neutrinik nennen?«
    »Nein, leider nicht«, erwiderte Foster abweisend.
    Potterley lächelte gepreßt und ohne Humor.
    Foster fühlte sich von diesem Lächeln angegriffen, fand die versteckte Beleidigung darin und wurde ärgerlich genug, um zu sagen: »Ich möchte darauf hinweisen, Dr. Potterley, daß Sie sich hier auf einem Gebiet bewegen, das nicht das Ihre ist.«
    »Wieso?«
    »Ich will sagen, daß Ihr Interesse für Physik, Ihr berufsmäßiges Interesse für Physik kaum mit der Geschichtswissenschaft in Einklang gebracht werden kann.«
    »Meine Forschungen haben mich dazu getrieben.«
    »Dann wenden Sie sich doch an die Forschungskommission. Wenn sie es genehmigt…«
    »Ich bin dort gewesen und habe keine befriedigende Antwort erhalten.«
    »Dann werden Sie das Projekt fallenlassen müssen.« Foster wußte, daß es übermäßig korrekt und tugendhaft klang, aber er wollte sich von diesem Mann nicht zu intellektueller Anarchie verleiten lassen. Seine Karriere war ihm zu wertvoll, um sie durch unsinnige Risiken zu gefährden.
    Die Bemerkung hatte immerhin einigen Effekt. Ohne jede Warnung explodierte Potterley in einem wahren Feuerwerk unverantwortlicher Thesen. Die Wissenschaft, so führte er unter anderem aus, könne nur frei sein, wenn die Forscher ihrer eigenen Neugier ungehindert nachgehen könnten. Tatsächlich aber sei die Forschung von den Kräften, die über die Verwendung der finanziellen Mittel entschieden, auf

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