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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Gedankenreihe, und Foster sagte unwillig: »Ihr Mann kann es Ihnen erklären.«
    »Er hat es versucht, ja. Aber er ist wohl ein bißchen ungeduldig mit mir. Meistens sagt er Chronoskopie dazu. Kann man damit wirklich wie im Fernsehen Dinge miterleben, die sich in der Vergangenheit abgespielt haben? Oder kommen da nur Lochstreifen heraus – wie bei dem Computer, den Sie da benützen?«
    Foster blickte ärgerlich auf seinen Laptop. Er arbeitete gut genug, aber jede Rechenoperation mußte manuell eingestellt werden, und die Antworten kamen in einem gelochten Kode heraus. Wenn er die Datenverarbeitungsanlage in der physikalischen Fakultät benützen könnte…
    »Ich habe das Chronoskop nie selber gesehen«, sagte er geduldig, »aber ich habe den Eindruck, daß man tatsächlich Bilder sieht und Geräusche hört.«
    »Kann man auch die Leute sprechen hören, die früher einmal gelebt haben?«
    »Ich denke, ja.« Dann, schon halb in Verzweiflung: »Hören Sie, Mrs. Potterley, das alles muß für Sie sehr langweilig sein. Ich verstehe es, daß Sie einen Gast nicht einfach sich selbst überlassen wollen, aber Sie sollten sich wirklich nicht verpflichtet fühlen…«
    »Ich fühle mich nicht verpflichtet«, sagte sie. »Ich sitze hier und warte.«
    »Sie warten? Worauf?«
    »Ich habe bei jenem ersten Gespräch, das Sie mit meinem Mann führten, gelauscht«, erklärte sie freimütig. »An der Tür.«
    »Wirklich?«
    »Ich weiß, daß ich es nicht hätte tun sollen, aber ich machte mir Sorgen um Arnold. Ich hatte eine Vermutung, daß er etwas tun wollte, was nicht ganz korrekt ist, und ich wollte mich vergewissern. Und als ich dann hörte…« Sie brach ab und beugte sich über ihre Handarbeit.
    »Als Sie was hörten, Mrs. Potterley?«
    »Daß Sie kein Chronoskop bauen wollten.«
    »Nun, natürlich nicht.«
    »Ich dachte, daß Sie vielleicht Ihre Meinung ändern würden.«
    Foster warf ihr einen unfreundlichen Blick zu. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie hier herunterkommen und warten, daß ich ein Chronoskop baue?«
    »Ich hoffe, daß Sie es tun werden, Dr. Foster. Oh, ich hoffe es so sehr.«
    Es war, als wäre plötzlich ein Schleier von ihrem Gesicht gefallen, der ihre Züge klar und scharf hervortreten ließ und Farbe in ihre Wangen brachte und ihre Augen belebte. Ihre Stimme bebte vor Erregung.
    »Wäre es nicht wunderbar«, flüsterte sie, »so ein Chronoskop zu haben? Die Menschen der Vergangenheit würden wieder zum Leben erweckt werden. Pharaonen und Könige und – Leute. Ich hoffe wirklich, daß es Ihnen gelingen wird, Dr. Foster.«
    Von einer unerklärlichen Emotion überwältigt, erhob sie sich plötzlich, ließ das Nähzeug zu Boden fallen und floh aus dem Kellerraum. Foster hörte ihre unbeholfen tappenden Schritte auf der Treppe und schüttelte verständnislos den Kopf.
     
    Foster fühlte sich mehr und mehr in seine neue Arbeit verstrickt. Sie brachte ihm schlaflose Nächte, und jeden Abend arbeitete er wie im Fieber.
    Nach und nach stellte er seinen Studienbericht und den Antrag auf eine Forschungsbeihilfe fertig und lieferte sie kapitelweise an Ralph Nimmo. Er hatte kaum Hoffnung auf Erfolg und Genehmigung durch die Kommission.
    Wenn man sie ihm versagte, gäbe es in der Fakultät einen Skandal, und wahrscheinlich würde man seinen Lehrauftrag nicht mehr erneuern. Aber er machte sich kaum Sorgen. Nur das Neutrino war ihm jetzt noch wichtig. Atemlos betrat er unbekanntes Neuland und sah sich auf Pfaden, die niemand vor ihm begangen hatte und die weit über Sterbinski und Lamar hinausführten.
    Er rief Nimmo an. »Onkel Ralph, ich brauche ein paar Dinge. Ich rufe von außerhalb der Universität.«
    Nimmos Gesicht sah auf dem kleinen Bildschirm jovial und freundlich aus, aber seine Stimme klang scharf. »Was du brauchst, ist ein Kurs in Syntax. Es macht mir höllisch viel Arbeit, deinen Bericht in eine verständliche Sprache zu übertragen. Wenn das der Grund deines Anrufs ist…«
    Foster schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das ist nicht der Grund. Ich brauche das hier.« Er zog einen Zettel aus der Tasche und hielt ihn vor die Aufnahmelinse.
    Nimmo ächzte. »Hör mal, du traust mir allerhand zu.«
    »Du kannst sie beschaffen, Onkel.«
    Nimmo las die Liste mit lautlosen Lippenbewegungen. Seine Miene wurde ernst.
    »Was passiert, wenn du diese Dinge zusammensetzt?« fragte er vorsichtig. Foster schüttelte seinen Kopf. »Du bekommst die alleinigen Veröffentlichungsrechte für alles, was sich daraus ergibt.

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