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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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davor zurück, die vielgerühmte Gleichberechtigung mittels Sex erzwingen zu wollen, wenn es sein muß. Ich mache sie immer wieder darauf aufmerksam, daß diese Methode typisch feminin und nicht feministisch ist, aber sie hält mir dagegen vor – na ja, deshalb ist sie ja auch schwanger. Falls Sie glauben, daß Liebe, Geschlechtstrieb oder der dringende Wunsch, Mutter zu werden, der Grund sind, irren Sie sich. Sie bringt hier unten ein Kind zur Welt, um einen Beweis zu liefern.«
    »Und warum auch nicht?« sagte Anette Bergen kühl. »Entweder ist Ocean City eine Stätte der Menschenliebe oder nicht. Falls ja, werden wir hier auf dem Meeresgrund Kinder gebären. Ich will, daß mein Kind in Ocean City zur Welt kommt. Schließlich kommen auch in Lunar City Kinder zur Welt, oder etwa nicht, Mr. Demerest?«
    Demerest holte tief Luft. »Ich bin dort geboren, Mrs. Bergen«, sagte er.
    »Was sie längst weiß«, murmelte Bergen.
    »Und Sie sind Ende Zwanzig, habe ich recht?« fragte Mrs. Bergen.
    »Ich bin neunundzwanzig«, antwortete Demerest.
    »Was sie auch längst weiß«, sagte Bergen lachend. »Ich wette, daß sie alles über Sie in Erfahrung gebracht hat, was nur ging.«
    »Was mit unserem Gespräch nicht das geringste zu tun hat«, sagte Anette Bergen. »Seit mindestens neunundzwanzig Jahren werden in Lunar City Kinder geboren, und hier in Ocean City ist bisher noch nicht ein einziges Kind zur Welt gekommen.«
    »Lunar City, meine Liebe, existiert auch schon länger«, sagte Bergen. »Seit über einem halben Jahrhundert leben Menschen auf dem Mond. Hier unten erst seit knapp zwanzig Jahren.«
    »Man sollte doch meinen, daß zwanzig Jahre eine lange Zeit sind. Ein Kind entwickelt sich in neun Monaten.«
    »Hier leben also keine Kinder?« fragte Demerest.
    »Nein«, antwortete Bergen. »Noch nicht.«
    »Aber in zwei Monaten wird das anders sein«, sagte Anette Bergen zuversichtlich.
     
    Demerests innere Anspannung ließ nicht nach. Im Gegenteil. Als sie in die Einheit zurückgingen, in der sie sich begrüßt hatten, war Demerest daher froh, sich hinsetzen zu können. Diesmal nahm er das Angebot einer Tasse Kaffee dankbar an.
    »Es gibt bald Essen«, sagte Bergen. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, einen Moment hier zu sitzen. Diese Einheit, sozusagen die Ureinheit, wird lediglich zum Empfang von Gästen benutzt, und da wir sonst niemand mehr erwarten, werden wir hier ungestört sein. Wir können uns also unterhalten, wenn Sie wollen.«
    »Gern«, sagte Demerest.
    »Ich hoffe, ich darf daran teilnehmen«, sagte Anette Bergen. »An dieser Unterhaltung, meine ich.«
    Demerest setzte eine zweifelnde Miene auf, aber Bergen schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich fürchte, Sie müssen sich einverstanden erklären«, sagte er. »Meine Frau ist höchst angetan von Ihnen. Mondmänner faszinieren sie. Sie hält sie für eine neue Generation oder vielmehr für eine neue Rasse. Wenn sie es einmal satt hat, eine Ozean-Frau zu sein, dann wird sie bestimmt Mond-Frau werden wollen – davon bin ich überzeugt.«
    »Darf ich ein Wort einwerfen, John?« fragte Anette Bergen. »Mich würde interessieren, was Mr. Demerest von uns hält.« Sie sah Demerest erwartungsvoll an.
    »Ich habe um diese Reise gebeten, Mrs. Bergen«, sagte Demerest vorsichtig, »weil ich Sicherheitsingenieur bin und Ocean City beneidenswert niedrige…«
    »Nicht ein Unfall mit tödlichem Ausgang in zwanzig Jahren«, fiel ihm Bergen stolz ins Wort. »Einen einzigen Todesfall haben wir zu verzeichnen – ein ganz normaler Infarkt. Ich wünschte allerdings, ich könnte behaupten, daß es unser Verdienst ist. Wir tun natürlich unser Bestes, aber das Glück stand eben auch auf unserer Seite. Wenn man sich allein überlegt…«
    »John«, sagte Anette Bergen. »Warum läßt du nicht Mr. Demerest reden?«
    »Als Sicherheitsingenieur kann ich es mir nicht leisten«, sagte Demerest, »mich auf das Glück zu verlassen. Mondbeben oder große Meteoriten können wir nicht verhindern, aber es wird von uns verlangt, daß wir alles tun, um die Verheerungen, die sie anrichten, möglichst geringzuhalten. Menschliches Versagen als Entschuldigung gibt es oder vielmehr sollte es nicht geben. Wir von Lunar City waren jedoch nicht in der Lage, es völlig auszuschalten. Unsere Unfallquote ist…« – seine Stimme wurde leiser – »schlimm. Daß der Mensch nicht perfekt ist, wissen wir alle, aber die Maschine sollte wenigstens so konstruiert sein, daß sie diesen Makel

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