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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Butlers zu erledigen. Und die eines Dienstmädchens. Es waren seine Lehrjahre gewesen.
    Die Martins mochten ihn, und die Hälfte der Zeit wurde er von der Arbeit abgehalten, weil Miß und Little Miß mit ihm spielen wollten.
    Miß war es gewesen, die schneller begriffen hatte, wie man das machen mußte.
    »Wir befehlen dir, mit uns zu spielen«, sagte sie. »Du mußt unseren Befehlen gehorchen.«
    »Verzeihung, Miß«, antwortete Andrew. »Ein bereits von Sir ausgesprochener Befehl hat den Vorrang.«
    »Daddy hat lediglich gesagt«, entgegnete Miß, »daß er hofft, du würdest dich um das Saubermachen kümmern. Das ist kein echter Befehl. Ich aber befehle dir, mit uns zu spielen.«
    Sir hatte nichts dagegen: Er liebte Miß und Little Miß noch mehr, als Madam es tat, und Andrew hatte die beiden ebenfalls sehr gern gemocht. Zumindest hätte man es unter Menschen so ausgedrückt.
    Der Anhänger, den Andrew damals aus Holz geschnitzt hatte, war für Little Miß. Sie hatte ihm befohlen, es zu tun. Miß hatte zu ihrem Geburtstag einen Anhänger aus einem elfenbeinähnlichen Material bekommen, und Little Miß war unglücklich gewesen. Sie hatte lediglich ein Stückchen Holz besessen, und das hatte sie Andrew zusammen mit einem Küchenmesser gegeben.
    Andrew hatte den Befehl schnell ausgeführt gehabt.
    »Der Anhänger ist schön, Andrew«, sagte Little Miß. »Ich zeige ihn Daddy.«
    Sir hatte es einfach nicht glauben wollen. »Wo hast du den Anhänger her, Mandy?« fragte er.
    Er nannte Little Miß immer Mandy.
    Als Little Miß ihm versicherte, daß es wahr sei, hatte er sich an Andrew gewandt.
    »Haben wirklich Sie den Anhänger geschnitzt, Andrew?« fragte er in seiner stets etwas förmlichen Art.
    »Ja, Sir.«
    »Auch der Entwurf stammt von Ihnen?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hat Sie dazu inspiriert?«
    »Die Maserung des Holzes, Sir. Sie verlangte nach dieser geometrischen Form.«
    Am Tag darauf bekam Andrew von Sir ein größeres Stück Holz und dazu ein Vibromesser.
    »Machen Sie etwas daraus, Andrew«, sagte er. »Was Sie wollen.«
    Andrew führte den Befehl aus, und Sir sah dabei zu. Als der Gegenstand fertig war, sah Sir ihn sich lange an. Von da an hatte Andrew nicht mehr im Haushalt arbeiten müssen. Er bekam Bücher über alte Möbel zu lesen und lernte, wie man schöne Schränke und Kommoden herstellte.
    »Das sind erstaunliche Produkte«, sagte Sir.
    »Es macht mir Spaß, sie herzustellen«, erwiderte Andrew.
    »Spaß?«
    »Es bewirkt, daß meine Gehirnströme leichter fließen. Ich habe Sie das Wort Spaß gebrauchen hören, und es paßt zu dem, was ich empfinde. Es macht mir Spaß, Sir.«

 
3
     
     
    Gerald Martin hatte Andrew in die regionale Geschäftsstelle der United States Robots and Mechanical Men, Inc. mitgenommen. Als Abgeordneter hatte er keinerlei Schwierigkeiten gehabt, einen Termin beim Chefrobopsychologen zu bekommen, hatte er doch aufgrund seines Postens zu den wenigen Leuten gehört, die sich damals einen Robot hatten halten dürfen.
    Andrew hatte von alldem noch nichts verstanden, aber in späteren Jahren, mit wachsendem Wissen, hatte er diese frühe Szene im richtigen Licht gesehen.
    Der Robopsychologe, ein gewisser Morton Mansky, hatte aufmerksam zugehört. Die Falte in seiner Stirn war immer tiefer geworden, und er hatte sich nur mit Mühe davon abhalten können, mit den Fingern auf der Schreibtischplatte zu trommeln.
    »Die Robotik«, hatte er schließlich gesagt, »ist keine exakte Kunst, Mr. Martin. Ich kann jetzt nicht ins Detail gehen, aber die Mathematik, die dem Bau eines Positronengehirns zugrunde liegt, ist viel zu kompliziert, um mit einem feststehenden Ergebnis rechnen zu können. Es ist immer nur annähernd. Nachdem alles unter Berücksichtigung der Drei Regeln geschieht, sind diese unbestreitbar. Wir werden Ihren Robot selbstverständlich umtauschen und…«
    »Aber ich bitte Sie!« hatte Sir den Robopsychologen unterbrochen. »Er funktioniert einwandfrei. Er führt seine Pflichten perfekt aus. Das Wesentliche ist, daß er außerdem feinste Holzschnitzereien liefert und nie zwei Stücke gleich macht. Er produziert Kunstwerke.«
    Mansky hatte verwirrt ausgesehen. »Merkwürdig«, hatte er gesagt. »Wir versuchen heutzutage natürlich, das Gehirn nicht zu engstirnig zu gestalten, aber – Sie glauben allen Ernstes, daß er wirklich kreativ ist?«
    »Sehen Sie selbst.«
    Sir hatte das Relief zum Vorschein gebracht, auf dem spielende Kinder vor einem bewaldeten Hintergrund zu sehen

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