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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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spät.«
    Er hatte das Rennen gewonnen. Das Dach glitt nach hinten, und in
das zum Himmel geöffnete Wageninnere strömte das grelle,
weiße Licht der Sonne Solanas.
    Baley wollte im ersten Schrecken die Augen schließen,
kämpfte aber gegen das Gefühl an. Mit offenen Augen sah er
in die ungeheure Fülle aus Blau und Grün, unglaublich viel
davon. Er spürte das ungehinderte Einströmen von Luft,
konnte aber von nichts Einzelheiten erkennen. Etwas, das sich
bewegte, huschte vorbei. Vielleicht war es ein Roboter oder ein Tier
oder irgendein unbelebtes Etwas, das der Luftstrom erfaßt
hatte. Er konnte es nicht sagen; dafür fuhr der Wagen zu schnell
daran vorbei.
    Blau, grün, Luft, Lärm, Bewegung – und über
allem, gnadenlos wild auf ihn einschlagend, beängstigend, das
weiße Licht, das von einem Ball im Himmel ausging.
    Einen flüchtigen Augenblick lang legte er den Kopf in den
Nacken und starrte kurz Solarias Sonne an. Er starrte sie an, ohne
daß das getönte Glas der obersten City-Etagen, wo die
Sonnenräume lagen, ihn schützte. Er starrte die nackte
Sonne an.
    Und in dem Augenblick spürte er, wie Daneels Hände seine
Schultern packten. Alles drängte in diesem unwirklichen
Augenblick auf ihn ein; ein Wirbel von Gedanken. Er mußte
sehen! Er mußte alles sehen, was er sehen konnte. Und Daneel
mußte da sein, um zu verhindern, daß er etwas sah.
    Aber ganz sicherlich würde ein Roboter es nicht wagen, Gewalt
gegen einen Menschen anzuwenden. Dieser Gedanke beherrschte alles
andere. Daneel konnte ihn nicht gewaltsam hindern. Und doch
spürte Baley, wie die Hände des Roboters ihn
zurückdrückten.
    Baley hob die Arme, um die fleischlosen Hände von sich zu
schieben, und verlor jegliche Empfindung.



 
3
EIN OPFER WIRD BENANNT
     
     
    Jetzt befand sich Baley wieder in Sicherheit, wie sie nur
umschlossener Raum bieten konnte. Daneels Gesicht schwebte vor seinen
Augen, und dunkle Flecken überzogen es, die rot wurden, als er
blinzelte.
    »Was ist geschehen?« fragte Baley.
    »Ich bedaure«, sagte Daneel, »daß Sie trotz
meiner Anwesenheit Schaden erlitten haben. Die direkten Strahlen der
Sonne sind für das menschliche Auge schädlich. Aber ich
glaube, daß der Schaden, der in der kurzen Zeit angerichtet
worden ist, nicht von Dauer sein wird. Als Sie nach oben blickten,
war ich gezwungen, Sie herunterzuziehen, und Sie haben die Besinnung
verloren.«
    Baley schnitt eine Grimasse. Damit blieb die Frage offen, ob er
nun aus Erregung (oder Furcht?) ohnmächtig geworden war, oder ob
man ihn bewußtlos geschlagen hatte. Er betastete sein Kinn und
seinen Kopf und empfand keinen Schmerz. Er verzichtete darauf, die
Frage direkt zu stellen. Irgendwie wollte er es nicht wissen.
    »Es war nicht so schlimm«, sagte er.
    »Aus Ihren Reaktionen, Partner Elijah, sollte ich
schließen, daß Sie es als unangenehm empfunden
haben.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Baley hartnäckig. Die
roten Flecken vor seinen Augen begannen jetzt zu verblassen, und
seine Augen tränten auch nicht mehr so. »Es tut mir nur
leid, daß ich so wenig gesehen habe. Wir haben uns zu schnell
bewegt. Sind wir an einem Roboter vorbeigekommen?«
    »An einigen. Wir fahren über das Kinbald-Anwesen, das
von Obstgärten bedeckt ist.«
    »Ich werde es noch einmal versuchen müssen«, sagte
Baley.
    »In meiner Anwesenheit dürfen Sie das nicht«, sagte
Daneel. »Unterdessen habe ich das getan, was Sie verlangt
haben.«
    »Was ich verlangt habe?«
    »Sie erinnern sich doch, Partner Elijah, daß Sie mir,
ehe Sie dem Fahrer den Befehl gaben, das Wagendach zu öffnen,
den Befehl erteilt hatten, den Fahrer zu fragen, wie weit es noch bis
zu unserem Bestimmungsort wäre. Wir sind jetzt zehn Meilen
entfernt und werden in etwas sechs Minuten eintreffen.«
    Baley verspürte Lust, Daneel zu fragen, ob er zornig
wäre, weil er ihn übertölpelt hatte, und wäre es
nur, um zu sehen, wie jenes vollkommene Gesicht unvollkommen wurde,
ließ es dann aber sein. Natürlich würde Daneel
einfach mit Nein antworten, ohne Ärger und ohne verstimmt zu
sein. Er würde ruhig und würdevoll dasitzen wie immer,
ungestört und unstörbar.
    »Trotzdem«, meinte Baley ruhig, »ich werde mich
daran gewöhnen müssen, wissen Sie, Daneel.«
    Der Roboter sah seinen menschlichen Partner an. »Worauf
beziehen Sie sich jetzt?«
    »Jehoshaphat! Auf das… das Draußen. Sonst gibt es
doch auf diesem Planeten gar nichts.«
    »Es wird nicht notwendig sein, sich nach draußen zu
begeben«, sagte

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