Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
das mit einem Bindestrich? Oder
wie?«
    »Nein, Elijah. Mit Schrägstrich zwischen den beiden
Symbolen. Das symbolisiert weder das eine noch das andere, sondern
eine Mischung der beiden, ohne Priorität.«
    Baley spürte, ohne dies zu wollen, Interesse. Das
Erziehungssystem der Erde lieferte praktisch keine Informationen
über die Geschichte oder die gesellschaftliche Entwicklung der
Äußeren Welten nach der Großen Rebellion, die sie
vom Mutterplaneten unabhängig machten. Natürlich gab es in
den populären Buchfilmen die stereotypen Figuren von den
Äußeren Welten: Wirtschaftsmagnaten, die gewöhnlich
cholerisch und exzentrisch waren; schöne Erbinnen, die
ausnahmslos vom Charme eines Erdmannes bezaubert wurden und ihren
Ekel in Liebe ertränkten; dazu gehörte dann der arrogante
Rivale, der unabänderlich ein Spacer war, böse und gemein,
und der jedesmal unterlag. Dies waren wertlose Bilder, da sie selbst
die elementarsten und wohlbekannten Wahrheiten leugneten: daß
Spacer nämlich nie Cities betraten und Spacer-Frauen praktisch
niemals die Erde besuchten.
    Zum ersten Mal in seinem Leben regte sich eine seltsame Neugierde
in Baley. Wie war das Spacer-Leben wirklich?
    Mit einiger Mühe zwang er sich, wieder auf das vorliegende
Thema zurückzukommen. Er sagte: »Ich glaube, ich ahne,
worauf Sie hinauswollen. Ihr Dr. Sarton war im Begriff, das Problem
der Umwandlung der Erde in C/Fe aus einem neuen, vielversprechenden
Blickwinkel aus anzugehen. Unsere konservativen Gruppen, die
Traditionalisten, wie sie sich nennen, beunruhigte das. Sie hatten
Sorge, er könnte Erfolg haben. Also haben sie ihn getötet.
Das ist die Motivation, die Ihnen die Tat als organisiertes Komplott
erscheinen läßt, anstelle der isolierten Tat eines
Verrückten. Stimmt das?«
    »Etwa so würde ich es formulieren, Elijah, ja.«
    Baley pfiff tonlos vor sich hin. Seine langen Finger trommelten
leise auf die Tischplatte. Dann schüttelte er den Kopf.
»Das klappt nicht. Nein, das klappt überhaupt
nicht.«
    »Verzeihen Sie. Ich verstehe nicht, was Sie sagen.«
    »Ich versuche mir das Bild irgendwie auszumalen: Ein
Erdenmensch betritt Spacetown, geht auf Dr. Sarton zu, schießt
ihn nieder und geht wieder hinaus. Ich sehe das einfach nicht. Der
Zugang zu Spacetown ist doch bewacht.«
    R. Daneel nickte. »Man kann, glaube ich, sagen, daß
kein Erdenmensch illegal durch unsere Eingangskontrolle gegangen
ist.«
    »Und was folgern Sie daraus?«
    »Wenn dieser Eingang die einzige Möglichkeit wäre,
Spacetown von New York City aus zu erreichen, würde uns das in
eine verwirrende Lage bringen, Elijah.«
    Baley sah seinen Partner nachdenklich an. »Jetzt verstehe ich
Sie nicht. Das ist doch die einzige Verbindung.«
    »Die einzige unmittelbare Verbindung, ja.« R. Daneel
wartete einen Augenblick lang und sagte dann: »Sie können
mir jetzt nicht folgen, stimmt das?«
    »Das stimmt. Ich kann Ihnen überhaupt nicht
folgen.«
    »Nun, dann will ich es selbst erklären, wenn Sie das
nicht beleidigt. Kann ich ein Stück Papier und einen Schreiber
haben? Danke. So, jetzt sehen Sie her, Partner Elijah. Ich mache hier
jetzt einen großen Kreis und schreibe ›New York City‹
hinein. Und jetzt, so daß er den großen Kreis
berührt, einen kleinen Kreis, in den ich ›Spacetown‹
schreibe. Hier, wo die beiden Kreise sich berühren, mache ich
einen Pfeil und schreibe ›Sperre‹ darunter. Sehen Sie jetzt
keine andere Verbindung?«
    »Natürlich nicht«, sagte Baley. »Es gibt keine
andere Verbindung.«
    »In gewisser Weise bin ich froh, das aus Ihrem Munde zu
hören«, sagte der Roboter. »Das stimmt mit dem
überein, was man mich bezüglich der terrestrischen
Denkweise gelehrt hat. Die Sperre ist die einzige direkte Verbindung. Aber sowohl die City als auch Spacetown sind in allen
Richtungen zum Land hin offen. Es ist einem Erdenmenschen
möglich, die Stadt durch jeden beliebigen der zahlreichen
Ausgänge zu verlassen und über Land nach Spacetown zu
gehen, wo ihn keine Sperren aufhalten können.«
    Baleys Zungenspitze schob sich etwas vor, berührte seine
Oberlippe und blieb dort einen Augenblick haften. Dann sagte er:
»Über Land?«
    »Ja.«
    »Über Land? Allein?«
    »Warum nicht?«
    »Zu Fuß?«
    »Ohne Zweifel zu Fuß. Das wäre die beste
Möglichkeit, unentdeckt zu bleiben. Der Mord wurde am
frühen Morgen eines Werktages verübt, und der Täter
ist daher ohne Zweifel in den Stunden vor der Morgendämmerung
nach Spacetown gekommen.«
    »Unmöglich! In

Weitere Kostenlose Bücher