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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hier der Robotiker.«
    »Für die Ermordung Dr. Delmarres gilt das nicht«, meinte Leebig. »Das habe ich ihnen gestern schon gesagt. Wie kann jemand veranlassen, daß ein Roboter einem Menschen den Schädel einschlägt?«
    »Soll ich erklären, wie das geht?«
    »Tun Sie das, wenn Sie es können.«
    »Dr. Delmarre hat ein neues Roboter-Modell geprüft«, sagte Baley. »Was das bedeutet, wurde mir erst gestern abend klar, als ich Gelegenheit hatte, zu einem Roboter zu sagen: ›Geben Sie mir Ihre Hand!‹, als ich seine Hilfe wollte, um aus einem Sessel aufzustehen. Der Roboter sah verwirrt seine Hand an, als glaubte er, ich erwarte von ihm, er solle sie ablösen und sie mir geben. Ich mußte meine Anordnung weniger undeutlich wiederholen. Aber das erinnerte mich an etwas, das Dr. Leebig mir etwas früher am gleichen Tag gesagt hatte. Es gab Experimente an Robotern mit abnehmbaren Gliedmaßen.
    Nehmen Sie einmal an, daß dieser Roboter, den Dr. Delmarre erprobte, ein solcher war; einer, der imstande war, eine Anzahl austauschbarer Gliedmaßen verschiedener Form für verschiedene spezialisierte Aufgaben einzusetzen. Angenommen, der Mörder wußte das und sagte plötzlich zu dem Roboter: ›Gib mir deinen Arm!‹ Der Roboter würde ohne Zweifel seinen Arm entfernen und ihn ihm geben. Und der abgelöste Arm würde eine erstklassige Waffe abgeben. Und nachdem Dr. Delmarre tot war, konnte man den Arm ja wieder befestigen.«
    Einen Augenblick lang herrschte erschrecktes Schweigen. Dann redeten alle durcheinander. Baley mußte schreien, um sich Gehör zu verschaffen.
    Attlebish erhob sich mit rotem Gesicht und trat vor. »Selbst wenn das so ist, wie Sie sagen, muß Mrs. Delmarre die Mörderin sein. Sie war zugegen, sie hat mit ihm gestritten, und sie hat ohne Zweifel ihren Mann bei seiner Arbeit mit dem Roboter beobachtet und hätte daher von den abnehmbaren Gliedmaßen gewußt – was ich übrigens nicht glaube. Ganz gleich, was Sie tun, Erdenmensch – alles deutet auf sie.«
    Gladia fing leise zu weinen an.
    Baley würdigte sie keines Blickes. »Im Gegenteil«, sagte er, »es ist leicht zu beweisen, daß, wer auch immer die Tat begangen hat, jedenfalls Mrs. Delmarre nicht die Täterin ist.«
    Jothan Leebig verschränkte plötzlich die Arme, und sein Gesicht nahm einen verächtlichen Ausdruck an.
    Das bemerkte Baley, und er sagte: »Und Sie werden mir dabei helfen, Dr. Leebig. Als Robotiker wissen Sie, daß es ungeheurer Geschicklichkeit bedarf, Roboter in Handlungen wie indirekten Mord hineinzumanövrieren. Gestern ergab sich für mich die Notwendigkeit, den Versuch zu machen, ein Individuum unter Hausarrest zu stellen. Ich gab drei Robotern detaillierte Anweisungen, die darauf abzielten, dieses Individuum festzuhalten. Es war eine ganz einfache Sache; aber ich bin im Umgang mit Robotern ungeschickt. Meine Anweisungen waren lückenhaft, und mein Gefangener entkam.«
    »Wer war der Gefangene?« wollte Attlebish wissen.
    »Das ist jetzt unwesentlich«, sagte Baley ungeduldig. »Wesentlich ist die Tatsache, daß Amateure nicht besonders gut mit Robotern umgehen können. Und einige Solarianer mögen da für Solarianer auch recht amateurhaft sein. Was weiß beispielsweise Gladia Delmarre über Robotik… Nun, Dr. Leebig?«
    »Was?« Der Robotiker starrte ihn verständnislos an.
    »Sie haben versucht, Mrs. Delmarre Robotik zu lehren. Was für eine Schülerin war sie? Hat sie etwas gelernt?«
    Leebig blickte unruhig in die Runde. »Sie hat nicht…« Dann stockte er.
    »Sie war ein völlig hoffnungsloser Fall, nicht wahr? Oder würden Sie es vorziehen, nicht zu antworten?«
    Leebig sagte steif: »Vielleicht hat sie sich nur unwissend gegeben.«
    »Sind Sie bereit, als Robotiker hier zu erklären, daß Mrs. Delmarre Ihrer Ansicht nach hinreichend geschickt ist, um Roboter zu einem indirekten Mord zu veranlassen?
    Lassen Sie es mich anders ausdrücken. Wer auch immer den Versuch unternahm, mich auf der Baby-Farm töten zu lassen, muß mich durch Inter-Robot-Kommunikation ausfindig gemacht haben. Ich habe schließlich keinem Menschen gesagt, wo ich hingehen würde. Und nur die Roboter, die mich von einem Punkt zum anderen beförderten, kannten meinen Aufenthaltsort. Mein Partner Daneel Olivaw hat es dann zwar im weiteren Verlauf des Tages geschafft, mich ausfindig zu machen, aber nur unter beträchtlichen Schwierigkeiten. Der Mörder andrerseits muß dies ohne Mühe getan haben, da er nicht nur mich ausfindig machen mußte,

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