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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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viele Jahre in Anspruch nehmen.«
    Der Robotiker schien befriedigt. »Genau das meine ich, Mr…«
    Baley wartete einen Augenblick, dann stellte er R. Daneel vor: »Das ist Daneel Olivaw. Dr. Gerrigel.«
    »Guten Tag, Mr. Olivaw.« Dr. Gerrigel streckte die Hand aus und schüttelte die Daneels. Dann fuhr er fort: »Nach meiner Schätzung würde es fünfzig Jahre in Anspruch nehmen, die Grundsatztheorie eines nicht-asenionischen Positronen-Gehirns zu entwickeln – also eines, in dem die Grundprämissen der Drei Gesetze aufgehoben sind – und es bis zu einem Punkt zu entwickeln, daß man Roboter bauen könnte, die modernen Modellen ähnlich sind.«
    »Und das ist noch nie geschehen?« fragte Baley. »Ich meine, Doktor, schließlich bauen wir bereits seit einigen tausend Jahren Roboter. Hat denn in dieser ganzen Zeit niemand und auch keine Gruppe fünfzig Jahre für so etwas übrig gehabt?«
    »Sicherlich«, sagte der Robotiker. »Aber niemand wäre an so etwas interessiert.«
    »Es fällt mir äußerst schwer, das zu glauben. Die menschliche Neugierde ist doch schließlich zu allem fähig.«
    »Den nicht-asenionischen Roboter hat sie sich nie zur Aufgabe gesetzt. Mr. Baley, die Menschheit hat einen sehr starken Frankenstein-Komplex.«
    »Einen was?«
    »Das ist ein populärer Name aus einem mittelalterlichen Roman, in dem ein Roboter beschrieben wird, der sich gegen seinen Erbauer gewandt hat. Ich habe den Roman nie selbst gelesen. Aber das tut hier nichts zur Sache. Worauf ich hinauswill, ist, daß man einfach keine Roboter ohne das Erste Gesetz baut.«
    »Und es gibt nicht einmal eine Theorie dafür?«
    »Meines Wissens nicht. Und mein Wissen«, meinte er mit einem verlegenen Lächeln, »ist in diesem Punkt ziemlich umfangreich.«
    »Und ein Roboter, in den das Erste Gesetz eingebaut ist, könnte einen Menschen nicht töten?«
    »Niemals. Es sei denn, die Tötung erfolgt zufällig oder sie wäre notwendig, um das Leben von zwei oder mehr Menschen zu retten. In beiden Fällen aber würde das positronische Potential, das sich dabei aufbaut, das Gehirn unwiderruflich ruinieren.«
    »Also schön«, sagte Baley. »Alles das gilt für die Situation auf der Erde. Stimmt das?«
    »Ja. Sicherlich.«
    »Und was ist mit den Äußeren Welten?«
    Etwas von Dr. Gerrigels Selbstsicherheit schien dahinzuschwinden. »Ach, du liebe Güte, Mr. Baley, das kann ich natürlich nicht aus eigener Kenntnis sagen. Aber ich bin sicher, wenn man je nicht-asenionische Positronen-Gehirne entwickelt oder auch nur die mathematische Theorie für sie ausgearbeitet hätte, würden wir davon gehört haben.«
    »Würden wir das? Nun, lassen Sie mich einmal einem anderen Gedanken nachgehen, der mir gerade in den Sinn kommt, Dr. Gerrigel. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
    »Nein. Überhaupt nichts.« Er sah hilflos zuerst Baley und dann R. Daneel an. »Schließlich will ich Ihnen ja helfen, insbesondere wenn das so wichtig ist, wie Sie sagen.«
    »Danke, Doktor. Meine Frage ist, warum man überhaupt humanoide Roboter baut. Ich meine, ich habe sie mein ganzes Leben lang als eine Selbstverständlichkeit hingenommen. Aber jetzt kommt mir in den Sinn, daß ich überhaupt nicht einsehe, weshalb es sie gibt. Warum sollte ein Roboter eigentlich einen Kopf und vier Gliedmaßen haben? Warum mehr oder weniger wie ein Mensch aussehen?«
    »Sie meinen, warum man ihn nicht funktionell baut wie jede andere Maschine?«
    »Richtig«, sagte Baley. »Warum nicht?«
    Dr. Gerrigel lächelte ein wenig. »Wirklich, Mr. Baley, Sie sind zu spät zur Welt gekommen. Die frühe Robot-Literatur wimmelt von Diskussionen über diese Frage. Und diese Diskussionen wurden damals sehr polemisch geführt. Wenn Sie sich näher damit befassen wollen, kann ich Ihnen Hanfords >Geschichte der Robotik empfehlen. Das Buch enthält sehr wenig Mathematik. Ich glaube, Sie würden es sehr interessant finden.«
    »Ich will es mir besorgen«, sagte Baley geduldig. »Könnten Sie mir inzwischen einen kleinen Hinweis geben?«
    »Die Entscheidung wurde nach wirtschaftlichen Erwägungen getroffen. Sehen Sie, Mr. Baley, wenn Sie eine Farm zu leiten hätten, würden Sie dann lieber einen Traktor mit einem Positronen-Gehirn kaufen, einen Mähdrescher, eine Melkmaschine, ein Automobil usw. jedes Gerät mit eigenem Positronen-Gehirn? Oder würden Sie lieber gewöhnliche Maschinen ohne Gehirn haben, mit einem einzigen positronischen Roboter, der sie alle betreiben könnte? Ich darf Sie dabei darauf

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