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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Hand hielt den Blaster fest umfaßt.
    R. Daneel sagte ruhig: »Hier, Elijah!« und hielt ihn ihm hin, mit dem Kolben voraus.
    »Ein Ermittlungsbeamter darf seinen Blaster nie abgeben«, sagte Baley, »aber ein Roboter hat keine andere Wahl, als einem Menschen zu gehorchen.«
    »Nur dann nicht, Mr. Baley«, sagte Dr. Gerrigel, »wenn er durch seinen Gehorsam das Erste Gesetz brechen würde.«
    »Wissen Sie, Doktor, daß Daneel seinen Blaster gegen eine unbewaffnete Gruppe von Männern und Frauen gezogen hat und gedroht hat, auf sie zu schießen?«
    »Aber ich habe nicht geschossen«, sagte Daneel.
    »Zugegeben. Aber die Drohung in sich war doch ungewöhnlich, oder, Doktor?«
    Dr. Gerrigel biß sich auf die Unterlippe. »Ich würde die genauen Umstände kennen müssen, um darüber urteilen zu können. Es klingt ungewöhnlich.«
    »Dann sollten Sie vielleicht das noch bedenken. R. Daneel befand sich zum Zeitpunkt des Mordes am Tatort. Und wenn Sie die Möglichkeit ausschließen, daß ein Erdenmensch sich über freies Gelände bewegt hat und dabei eine Waffe bei sich trug, dann hätte Daneel, und allein Daneel, von allen Anwesenden die Waffe verbergen können.«
    »Die Waffe verbergen?« fragte Dr. Gerrigel.
    »Lassen Sie mich erklären. Die Tatwaffe ist nicht aufgefunden worden. Man hat den Tatort gründlich abgesucht, und sie nicht gefunden. Und doch kann sie sich nicht in Rauch aufgelöst haben. Es gibt nur einen Ort, an dem sie sich befunden haben könnte; einen einzigen Ort, an den niemand gedacht hat.«
    »Wo, Elijah?« fragte R. Daneel.
    Baley hob seinen Blaster, so daß die anderen Anwesenden ihn zum ersten Mal sehen konnten, und richtete ihn auf den Roboter.
    »In Ihrem Nahrungssack«, sagte er. »In Ihrem Nahrungssack, Daneel!«

 
13
DIE MASCHINE ERGREIFT DIE INITIATIVE
     
     
    »Das ist nicht so«, sagte R. Daneel leise.
    »Ja? Wir wollen das Dr. Gerrigel entscheiden lassen. Dr. Gerrigel?«
    »Mr. Baley?« Der Robotiker, dessen Blick unruhig zwischen Baley und dem Roboter hin und her gewandert war, ruhte jetzt auf dem Menschen.
    »Ich habe Sie hierhergebeten, um bezüglich dieses Roboters die Analyse einer Autorität zu bekommen. Ich kann es einrichten, daß Sie die Labors der städtischen Normenstelle benutzen können. Wenn Sie irgendwelche Geräte oder Apparaturen brauchen, die man dort nicht hat, werde ich sie Ihnen besorgen. Ich will eine schnelle und definitive Antwort, gleichgültig, was sie an Kosten und Mühe erfordert.«
    Baley stand auf. Seine Worte hatten ganz ruhig geklungen, aber er spürte dahinter eine steigende Hysterie in sich. Im Augenblick hatte er das Gefühl, wenn er nur Dr. Gerrigel am Hals packen und die notwendigen Aussagen aus ihm herausdrücken könnte, würde er am liebsten auf jede Wissenschaft verzichten.
    »Nun, Dr. Gerrigel?« sagte er.
    Dr. Gerrigel blinzelte nervös und sagte: »Mein lieber Mr. Baley, ich werde kein Labor brauchen.«
    »Warum nicht?« fragte Baley argwöhnisch. Er stand mit angespannten Muskeln da und spürte ein Zucken in seinen Gliedern.
    »Es ist nicht schwer, das Erste Gesetz zu testen. Ich mußte das nie, verstehen Sie? Aber es ist wirklich einfach.«
    Baley atmete durch den Mund ein und ließ die Luft dann langsam wieder durch die Nase entweichen. Dann sagte er: »Würden Sie bitte erklären, was Sie meinen? Wollen Sie sagen, daß Sie ihn hier testen können?«
    »Ja, natürlich. Sehen Sie, Mr. Baley, ich will Ihnen keine Analogie anbieten. Wenn ich Arzt wäre und den Blutzucker eines Patienten testen müßte, würde ich ein chemisches Labor brauchen. Wenn ich seinen Grundumsatz messen oder seine Cortex-Funktion testen oder seine Gene überprüfen müßte, um Aufschluß über irgendeinen Erbschaden zu bekommen, würde ich dazu komplizierte Einrichtungen benötigen. Andrerseits könnte ich prüfen, ob er blind ist, indem ich lediglich die Hand vor seine Augen halte, und ob er tot ist, könnte ich überprüfen, indem ich ihm den Puls fühle.
    Worauf ich hinaus möchte, ist, daß die benötigten Geräte um so einfacher werden, je wichtiger und fundamentaler die betreffende Eigenschaft ist. Bei einem Roboter ist es genauso. Das Erste Gesetz ist fundamental. Es hat Auswirkungen auf alles. Wenn es fehlte, könnte der Roboter nicht richtig reagieren, und zwar in zwei Dutzend verschiedenen, deutlich erkennbaren Bereichen.«
    Während er sprach, holte er einen flachen, schwarzen Gegenstand heraus, der sich zu einem kleinen Buchbetrachter auseinanderklappen

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