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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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revanchieren?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich richtig verstehe, was Sie damit meinen. Ich billige ganz sicher Ihre Bereitschaft, mich zu verdächtigen. Sie hatten Ihre Gründe. Diese Gründe waren falsch, aber sie hätten auch ohne weiteres richtig sein können. Und jetzt deuten ähnlich starke Indizien auf Ihre Frau.«
    »Als Mörderin? Verdammt noch mal, Jessie würde nicht einmal ihrem schlimmsten Feind etwas zuleide tun. Sie könnte den Fuß nicht vor die City setzen. Sie könnte… Verdammt noch mal, wenn Sie aus Fleisch und Blut wären, würde ich jetzt…«
    »Ich sage nur, daß sie ein Mitglied der Verschwörung ist. Ich sage, man sollte sie verhören.«
    »Um keinen Preis! Jetzt hören Sie mir zu. Die Traditionalisten wollen nicht unser Blut. So arbeiten die nicht. Die wollen lediglich Sie aus der City vertreiben. Soviel liegt auf der Hand. Und sie versuchen das durch eine Art psychologischen Angriff zu erreichen. Sie versuchen, Ihnen das Leben unangenehm zu machen, und mir auch, da ich mit Ihnen beisammen bin. Sie könnten leicht herausgefunden haben, daß Jessie meine Frau ist, und es liegt daher nahe, daß sie die Nachricht irgendwie zu Jessie haben durchsickern lassen. Sie ist in der Beziehung wie jedes andere menschliche Wesen. Sie mag Roboter nicht. Sie würde nicht wollen, daß ich mich mit einem abgebe, ganz besonders nicht, wenn sie der Ansicht wäre, es sei gefährlich; und das hätten die Verschwörer ganz sicher angedeutet. Ich sage Ihnen, daß es funktioniert hat. Sie hat mich die ganze Nacht darum gebettelt, den Fall aufzugeben oder Sie irgendwie aus der City zu schaffen.«
    »Sie haben möglicherweise den starken Drang, Ihre Frau vor einem Verhör zu schützen«, sagte R. Daneel. »Für mich liegt es auf der Hand, daß Sie diese Argumentation hier aufbauen, ohne wirklich daran zu glauben.«
    »Wofür, zum Teufel, halten Sie sich eigentlich?« stieß Baley hervor. »Sie sind kein Detektiv. Sie sind eine Maschine für Zerebralanalyse, wie die Elektroenzephalographen, die wir hier in diesem Gebäude haben. Sie haben Arme und Beine und einen Kopf und können reden. Aber Sie sind kein Jota mehr als diese Maschine. Auch wenn man da einen lausigen ›Gerechtigkeitsstromkreis‹ in Sie hineinbaut, macht Sie das noch lange nicht zum Detektiv. Also was wissen Sie schon? Sie halten jetzt den Mund und überlassen es mir, Schlüsse zu ziehen!«
    Der Roboter sagte mit leiser Stimme: »Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie Ihre Stimme senken würden, Elijah. Auch wenn ich einräume, daß ich kein Detektiv in dem Sinne bin, wie Sie einer sind, würde ich Sie doch gerne auf eine Kleinigkeit hinweisen.«
    »Das interessiert mich nicht.«
    »Bitte, hören Sie mir dennoch zu. Wenn ich unrecht habe, werden Sie mir das sagen, und dann ist kein Schaden angerichtet worden. Es ist nur dieses – gestern abend haben Sie unser Zimmer verlassen, um Jessie über das Telefon am Korridor anzurufen. Ich habe vorgeschlagen, daß Ihr Sohn an Ihrer Stelle gehen sollte. Sie sagten mir, es sei bei Erdenmenschen nicht Sitte, daß ein Vater seinen Sohn einer Gefahr aussetzt. Ist es dann Sitte, daß eine Mutter das tut?«
    »Nein, natür…«, begann Baley und stockte.
    »Sie sehen also, worauf ich hinauswill«, sagte R. Daneel. »Üblicherweise hätte Jessie, wenn sie um Ihre Sicherheit besorgt gewesen wäre und Sie hätte warnen wollen, ihr eigenes Leben riskiert und nicht Ihren Sohn geschickt. Die Tatsache, daß sie Bentley geschickt hat, konnte daher nur bedeuten, daß sie der Meinung war, das würde für ihn ungefährlich sein, aber nicht für sie. Wenn die Verschwörung aus Leuten besteht, die Jessie unbekannt sind, würde das nicht der Fall sein, zumindest hätte sie keinen Anlaß dazu gehabt, dies anzunehmen. Wenn sie andererseits der Verschwörung selbst angehörte, würde sie das wissen. Sie würde wissen, Elijah, daß man nach ihr Ausschau halten und sie erkennen würde, wohingegen Bentley unbemerkt durchkommen könnte.«
    »Augenblick mal!« sagte Baley niedergeschlagen. »Das ist wirklich Haarspalterei, aber…«
    Er brauchte nicht zu warten. Das Signal auf dem Schreibtisch des Commissioners blitzte wie wild. R. Daneel wartete, daß Baley reagierte, aber der konnte nur hilflos auf das Lämpchen starren. So schloß der Roboter den Kontakt.
    »Was ist?«
    R. Sammys schnarrende Stimme sagte: »Hier ist eine Dame, die Lije sprechen möchte. Ich habe ihr gesagt, daß er keine Zeit hat, aber sie läßt sich nicht abweisen.

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