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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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nehme an, Sie kennen die Bedeutung dieses Namens, Erdenmensch?«
    Baley nickte und meinte: »Eos ist die antike griechische Göttin der Morgendämmerung, so wie Aurora die antike römische Göttin der Morgendämmerung ist.«
    »Genau! Dr. Han Fastolfe lebt in der Stadt der Morgendämmerung auf der Welt der Morgendämmerung, aber er selbst glaubt nicht an die Morgendämmerung. Er versteht die notwendige Methode der Ausdehnung durch die Galaxis nicht, weiß nicht, wie man die Morgendämmerung der Spacer in einen allumfassenden galaktischen Tag verwandeln muß. Die Erforschung der Galaxis durch Roboter ist die einzig praktische Methode, diese Aufgabe durchzuführen, und er ist nicht bereit, diese Methode zu akzeptieren – sie nicht und uns auch nicht.«
    Baley meinte langsam: »Warum ist das die einzig praktische Methode? Aurora und die anderen Spacerwelten sind auch nicht von Robotern erforscht und besiedelt worden, sondern von menschlichen Wesen.«
    »Da muß ich Sie korrigieren. Von Erdenleuten. Es war eine verschwenderische und uneffiziente Vorgehensweise, und heute gibt es keine Erdenleute, denen wir erlauben würden, als weitere Siedler tätig zu werden. Wir sind zu Spacern geworden, gesund und langlebig, und wir besitzen Roboter, die unendlich vielseitiger und flexibler sind als jene, die den menschlichen Wesen zur Verfügung standen, die ursprünglich unsere Welten besiedelt haben. Das waren völlig andere Zeiten – und heute ist nur noch die robotische Erforschung und Erschließung möglich.«
    »Wir wollen einmal annehmen, Sie hätten recht und Dr. Fastolfe unrecht. Trotzdem hat er eine in sich logische Ansicht. Warum können er und das Institut einander nicht gegenseitig akzeptieren? Einfach, weil sie in diesem einen Punkt uneins sind?«
    »Nein, diese Meinungsverschiedenheit ist vergleichsweise geringfügig. Es gibt einen viel grundlegenderen Konflikt.«
    Wieder wartete Baley, aber sie fügte ihrer Bemerkung nichts hinzu. Er hielt es nicht für klug, sich seine Gereiztheit anmerken zu lassen, und so sagte er leise, fast tastend: »Worin liegt dieser grundlegendere Konflikt?«
    Die Amüsiertheit in Vasilias Stimme kam der Oberfläche näher, irgendwie ließ sie die harten Linien ihres Gesichtes etwas weicher erscheinen, und einen Augenblick lang ähnelte sie Gladia noch mehr. »Sie würden das nie erraten, wenn man es Ihnen nicht erklärte, denke ich.«
    »Genau der Grund, weshalb ich frage, Dr. Vasilia.«
    »Nun denn, Erdenmensch, man hat mir gesagt, daß die Erdenleute kurzlebig sind. In dem Punkt hat man mich doch nicht falsch informiert, oder?«
    Baley zuckte die Achseln. »Einige von uns werden nach Erdzeit etwa hundert Jahre alt.« Er überlegte. »Vielleicht hundertdreißig metrische Jahre.«
    »Und wie alt sind Sie?«
    »Fünfundvierzig Standard, sechzig metrisch.«
    »Ich bin Sechsundsechzig metrisch. Ich rechne damit, mindestens noch drei metrische Jahrhunderte zu leben – wenn ich aufpasse.«
    Baley spreizte die Hände. »Ich gratuliere Ihnen.«
    »Es hat auch Nachteile.«
    »Man hat mir heute morgen gesagt, daß sich in drei oder vier Jahrhunderten viele, viele Verluste ansammeln können.«
    »Ja, ich fürchte schon«, sagte Vasilia. »Dafür haben aber auch viele, viele Gewinne die Chance, sich ebenfalls anzusammeln. Insgesamt gleicht es sich wohl aus.«
    »Nun, worin liegen denn dann die Nachteile?«
    »Sie sind natürlich kein Wissenschaftler.«
    »Ich bin Ermittlungsbeamter – Polizist, wenn Sie so wollen.«
    »Aber vielleicht kennen Sie Wissenschaftler auf Ihrer Welt.«
    »Ich bin einigen begegnet«, sagte Baley vorsichtig.
    »Sie wissen, wie sie arbeiten? Man hat uns gesagt, daß sie auf der Erde aus Notwendigkeit kooperieren. Sie haben im Laufe ihres kurzen Lebens höchstens ein halbes Jahrhundert für die aktive Arbeit zur Verfügung. Weniger als sieben metrische Jahrzehnte. In der Zeit kann man nicht viel tun.«
    »Einige unserer Wissenschaftler haben in wesentlich kürzerer Zeit eine ganze Menge geschafft.«
    »Weil sie die Erkenntnisse ausgenutzt haben, die andere vor ihnen gewonnen haben, und Nutzen aus zeitgenössischen Erkenntnissen anderer ziehen. Stimmt das nicht?«
    »Sicher. Wir haben eine Gemeinschaft der Wissenschaftler, zu der alle ihren Beitrag leisten, quer durch Raum und Zeit.«
    »Richtig. Anders würde es nicht funktionieren. Jeder Wissenschaftler ist, weil er weiß, wie unwahrscheinlich es ist, daß er ganz allein viel zuwege bringt, gezwungen, an dieser Gemeinschaft

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