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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zwei Jahre alt, und es gibt langfristige Pläne für
eine spätere weitere Ausdehnung. – Da haben Sie jetzt eine
lange Antwort, Sir, aber einigermaßen knapp
präsentiert.«
    »Warum haben Sie es für notwendig gehalten, das Institut
zu gründen?«
    »Ah, Mr. Baley. Hier erwarten Sie doch sicher eine langatmige
Antwort.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    In diesem Augenblick brachte ein Roboter ein Tablett mit kleinen
Sandwiches und noch kleinerem Gebäck, das auf Baley völlig
fremdartig wirkte. Er probierte ein Sandwich, das er zwar als
knusprig und nicht gerade unangenehm empfand, dessen Geschmack aber
doch so fremdartig war, daß er sich anstrengen mußte, es
aufzuessen. Er spülte es mit dem restlichen Wasser aus seinem
Glas hinunter.
    Amadiro sah mit einem Ausdruck sanfter Amüsiertheit zu und
sagte: »Sie müssen begreifen, Mr. Baley, daß wir
Auroraner ungewöhnliche Leute sind. Das sind Spacer im
allgemeinen, aber ich spreche jetzt ganz speziell von Auroranern. Wir
stammen von den Erdenmenschen ab – etwas, worüber die
meisten von uns nicht gerne nachdenken –, aber wir sind
selbstgewählt.«
    »Was bedeutet das, Sir?«
    »Die Erdenmenschen haben lange auf einem zunehmend
überfüllten Planeten gelebt und sich in noch
überfüllteren Städten zusammengedrängt, aus denen
schließlich Bienenwaben und Ameisenhügel wurden, die sie
›Cities‹ nennen. Welche Art von Erdenmenschen würde
nun wohl die Erde verlassen und andere Welten aufsuchen, die leer und
feindselig sind, um dort aus dem Nichts neue Gesellschaften zu
errichten, Gesellschaften, von denen – wie sie wissen
müßten – zu ihren eigenen Lebzeiten keinen Nutzen
ziehen würden –, von Bäumen sozusagen, die immer noch
Schößlinge sein werden, wenn sie selbst nicht mehr
sind?«
    »Ziemlich ungewöhnliche Leute, denke ich.«
    »Sehr ungewöhnliche. Genauer gesagt, Leute, die nicht so
davon abhängig sind, Scharen von ihresgleichen um sich zu haben,
daß ihnen die Fähigkeit fehlte, der Leere ins Auge zu
sehen. Leute, die sogar die Leere vorziehen, die auf eigene Faust
arbeiten und auf eigene Faust sich Problemen stellen, und dies lieber
tun, als sich in der Herde verstecken und die Bürde zu teilen,
so daß ihre eigene Last praktisch auf Null zusammenschrumpft.
Individualisten, Mr. Baley, Individualisten!«
    »Das leuchtet mir ein.«
    »Und darauf ist unsere Gesellschaft gegründet. Jede
Richtung, in die sich die Spacerwelten entwickelt haben,
bestätigt unsere Individualität. Wir sind hier auf Aurora
stolz darauf, Menschen zu sein, Menschen, nicht
zusammengedrängte Schafe, wie auf der Erde. – Bitte
verstehen Sie, Mr. Baley, ich will mit dieser Formulierung in keiner
Weise die Erde verspotten. Sie haben einfach eine andere
Gesellschaftsform, die ich nicht bewundernswert finde, aber die Sie,
wie ich vermute, als behaglich und ideal empfinden.«
    »Was hat das mit der Gründung des Instituts zu tun, Dr.
Amadiro?«
    »Selbst stolzer und gesunder Individualismus hat seine
Nachteile. Die besten Köpfe – wenn sie einzeln arbeiten,
selbst Jahrhunderte lang – können keine schnellen
Fortschritte machen, wenn sie sich weigern, ihre Erkenntnisse anderen
mitzuteilen. Ein kniffliges Problem kann einen Gelehrten vielleicht
ein Jahrhundert lang aufhalten, dabei kann es durchaus sein,
daß ein Kollege die Lösung bereits besitzt und das Problem
nicht einmal kennt, das man damit lösen könnte. – Das
Institut ist ein Versuch, zumindest im engen Bereich der Robotik eine
gewisse Gemeinschaft des Denkens herbeizuführen.«
    »Ist es möglich, daß das spezielle Problem, mit
dem Sie sich befassen wollen, das der Konstruktion eines humaniformen
Roboters ist?«
    Amadiros Augen funkelten. »Ja, das ist offensichtlich, nicht
wahr? Es ist jetzt sechsundzwanzig Jahre her, daß Fastolfes
neues mathematisches System, das er ›intersektionelle
Analyse‹ nennt, es möglich machte, humaniforme Roboter zu
entwerfen – aber er hat das System für sich behalten. Jahre
später, als all die schwierigen technischen Einzelheiten
gelöst waren, wandten er und Dr. Sarton die Theorie auf die
Konstruktion Daneels an. Dann stellte Fastolfe allein Jander fertig.
Aber all jene Einzelheiten wurden ebenfalls geheimgehalten.
    Die meisten Robotiker zuckten die Achseln und empfanden das als
ganz natürlich. Sie konnten nur versuchen, die Details
individuell für sich herauszufinden. Ich andererseits dachte an
die Möglichkeit eines Instituts, in dem man die

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