Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Bemühungen
zusammenfassen und koordinieren konnte. Es war nicht leicht, andere
Robotiker davon zu überzeugen, daß der Plan nützlich
wäre, oder die Legislatur davon zu überzeugen, die Mittel
dafür bereitzustellen, wo Fastolfe doch dagegen opponierte. Oder
all die Jahre nicht den Mut zu verlieren. Aber da sind wir
nun.«
»Warum war Dr. Fastolfe dagegen?« sagte Baley.
»Am Anfang ganz gewöhnliche Eitelkeit – und daran
habe ich nichts auszusetzen, verstehen Sie. Wir alle sind in solchen
Dingen eitel. Das ist eine Folge unseres Individualismus. Worauf es
ankommt, ist, daß Fastolfe sich für den größten
Robotiker der Geschichte hält und auch den humaniformen Roboter
als seine ganz persönliche Leistung betrachtet. Er möchte
nicht, daß diese Leistung von einer Gruppe von Robotikern
dupliziert wird, die im Vergleich zu ihm als Individuen gesichtslos
sind. Ich kann mir vorstellen, daß er darin eine
Verschwörung kleiner Geister sah, die seinen großen Sieg
verwässern und entstellen wollten.«
»Sie sagen, das sei ›am Anfang‹ sein Motiv für
seinen Widerstand gewesen. Das bedeutet, daß es noch andere
Motive gab. Welche Motive waren das?«
»Er ist auch nicht mit unseren Plänen für unseren
künftigen Einsatz der humaniformen Roboter
einverstanden.«
»Und was für Pläne sind das, Dr. Amadiro?«
»Nicht jetzt. Jetzt tun Sie doch nicht so unschuldig! Dr.
Fastolfe hat Ihnen doch sicherlich von den Globalistenplänen
für die Besiedlung der Galaxis erzählt?«
»Das hat er, und außerdem hat Dr. Vasilia mir
gegenüber von den Schwierigkeiten des wissenschaftlichen
Fortschritts unter Individualisten gesprochen. Aber das hält
mich nicht davon ab, Ihre Ansichten über diese Dinge hören
zu wollen. Und Sie sollte es nicht davon abhalten, sie mir zu
schildern. Was das betrifft, wollen Sie denn, daß ich Dr.
Fastolfes Interpretation der Globalistenpläne als völlig
vorurteilslos und neutral akzeptiere – und würden Sie das
in dem Fall bitte eindeutig für die Akten erklären? Oder
würden Sie es vorziehen, Ihre Pläne mit Ihren eigenen
Worten zu beschreiben?«
»So formuliert, Mr. Baley, haben Sie nicht vor, mir eine Wahl
zu lassen.«
»Richtig, Dr. Amadiro.«
»Nun gut. Ich… – ich sollte sagen wir, denn die
Angehörigen des Instituts haben in diesem Punkt die gleiche
Meinung – sehen in die Zukunft und wünschen uns, daß
die Menschheit immer mehr Planeten für die Besiedlung
erschließt. Wir wollen aber nicht, daß der Prozeß
der Selbstselektion die älteren Planeten zerstört oder sie
zu einem langsamen Tod verurteilt, wie es – verzeihen Sie mir
– im Falle der Erde ist. Wir wollen nicht, daß die neuen
Planeten unsere besten Kräfte anziehen, so daß nur der
karge Rest, der Abschaum sozusagen, zurückbleibt. Das
können Sie doch verstehen, oder?«
»Bitte fahren Sie fort!«
»In jeder roboterorientierten Gesellschaft, so wie in der
unseren, ist die einfache Lösung die, Roboter als Siedler
auszuschicken. Die Roboter werden die Gesellschaft und die Welt
aufbauen, und dann können wir alle später folgen, ohne eine
Auswahl zu treffen, denn die neue Welt wird für uns ebenso
behaglich und so gut auf uns angepaßt sein, wie es die alten
Welten waren. Auf die Weise können wir also sozusagen zu den
neuen Welten gehen, ohne unser Zuhause zu verlassen.«
»Werden denn die Roboter nicht eher Roboterwelten schaffen
als menschliche Welten?«
»Genau, wenn wir nämlich Roboter ausschicken, die nichts
als nur Roboter sind. Aber wir haben die Chance, humaniforme Roboter
wie Daneel auszuschicken, die, indem sie neue Welten für sich
schaffen, automatisch Welten für uns schaffen würden. Aber
dem widersetzt sich Dr. Fastolfe. Für ihn liegt in der
Vorstellung, daß menschliche Wesen aus einem fremden,
feindseligen Planeten eine neue Welt schaffen, eine Tugend. Er will
nicht sehen, daß diese Anstrengung nicht nur einen enormen
Preis an menschlichen Leben fordern würde, sondern auch eine
Welt schaffen würde, die von katastrophalen Ereignissen zu etwas
geformt wird, das den Welten, die wir kennen, in nichts
gleicht.«
»So wie sich die Spacerwelten heute von der Erde und
voneinander unterscheiden?«
Einen Augenblick lang war an Amadiro nichts Joviales, und er sah
Baley nachdenklich an. »Damit rühren Sie an einen wichtigen
Punkt, Mr. Baley. Ich spreche hier nur von Aurora. Die Spacerwelten
unterscheiden sich in der Tat voneinander, und ich mag die meisten
nicht sonderlich. Für mich ist es
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